2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Riskante Präzision: Mit einer eingesprungenen Grätsche trennt Dynamos Vasileios Kapourani den Kieler Angreifer Noah Awuku (links) fair vom Ball.
Riskante Präzision: Mit einer eingesprungenen Grätsche trennt Dynamos Vasileios Kapourani den Kieler Angreifer Noah Awuku (links) fair vom Ball.

Ein Riesentalent besiegt Holstein Kiel im Alleingang

Jungstörche müssen sich bei Bundesliga-Premiere Dynamo Dresden knapp mit 4:5 geschlagen geben

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Was war das für ein spektakulärer Auftakt für den Bundesligaaufsteiger? Nur das erfolgreiche Resultat blieb für die B-Junioren Holstein Kiels beim 4:5 (1:2) gegen die SG Dynamo Dresden auf der Strecke.

Dabei war der Start der Jungstörche in die Partie wie gemalt. Nach einem Handspiel des Dresdner Innenverteidigers Pitt Krahl zeigte der Unparteiische auf den Elfmeterpunkt, von dem Jan Seidel sicher verwandelte (2.). In den folgenden Minuten verdiente sich die KSV die Führung mit einem spürbar selbstbewussten Auftritt rückwirkend.

Doch der sächsische Gegner hatte einen unschätzbaren Trumpf, der in der 19. Minute das erste mal stach: Nach einem Steilpass kam die Verteidigung hinter der ballführenden Sturmspitze Vasil Kusej nicht hinterher. Kusej hatte nach seinem unnachahmlichen Antritt auch noch das Auge für den mitgelaufenen Luca Shubitidze, der ins leere Tor einschob. Das 1:2 besorgte der blitzschnelle Kusej dann selbst, nachdem er einen von der Kieler Defensive unterschätzten Ball erlief, am unnötigerweise aus seinem Tor geeilten KSV-Keeper Jannis Meister vorbeilegte und im Anschluss aus 30 Metern ins verwaiste Tor einschob.

Damit wurde die strukturelle Überlegenheit des Gastgebers durch die individuelle Extraklasse des Dresdner Angreifers ad absurdum geführt, und Kusej setzte kurz nach Wiederanpfiff noch einen drauf, indem er aus spitzem Winkel auf 3:1 erhöhte (41.). Doch auch auf Kieler Seite tat sich ein Spieler hervor, der durch eine Einzelleistung traf. Seidel zog mit dem Ball am Fuß von seiner linken Seite in die Mitte und zog aus 18 Metern kaum haltbar, flach ins kurze Eck ab (45.). Nach einer Kusej-Ecke köpfte SGD-Akteur Krahl zum 4:2 ein und machte spätestens damit sein Handspiel aus der zweiten Minute wieder wett (54.).

Doch fast im Gegenzug stellte erneut Seidel den Anschluss mit einem Treffer, der seinem vorherigen Tor zum Verwechseln ähnlich sah, wieder her. Zum Ausgleich konnte es aber nicht kommen, weil die Hintermannschaft den quirligen Kusej einfach nicht in den Griff bekam. Diesmal drang er bis auf die linke Grundlinie vor und legte perfekt für Tom Keil quer (61.). Das 4:5 durch den eingewechselten Lasse Greve konnte die Auftaktniederlage ebenfalls nicht mehr abwenden.

Auch Kiels Trainer Finn Jaensch musste die Qualität des zweifachen Torschützen und dreifachen Vorbereiters auf Seiten Dynamos neidlos anerkennen. „Wir haben aber auch defensiv zu viele Fehler gegen ihn gemacht“, unterstrich Jaensch dennoch, dass die Gegentreffer auch gegen Kusej zu verhindern gewesen wären. „Aber auch so hätten wir etwas holen können“, fand der Coach gerade in der offensiven Schlagfertigkeit einen positiven Aspekt am Torfestival.

Holstein Kiel: Meister – Wansiedler (67. Melahn), Timm, Otto, Casper – Ay (52. Greve), Möller (47. Lagoda), Petersen, Seidel – Awuku, Borgmann (67. Wanger).

SG Dynamo Dresden: Schneider – König, Krahl (75. Hippe), Fromm, Jacob – Shubitidze, Kulke, Keil, Ziehm (41. Sahnazarjan), Kapourani (61. Schurz) – Kusej.

SR: Holst (Hamburg).

Zuschauer: 100.

Tore: 1:0 Seidel (2., Handelfmeter), 1:1 Shubitidze (19.), 1:2 Kusej (33.), 1:3 Kusej (41.), 2:3 Seidel (45.), 2:4 Krahl (54.), 3:4 Seidel (56.), 3:5 Keil (61.), 4:5 Greve (66.).
Aufrufe: 015.8.2016, 14:30 Uhr
SHZ / wtiAutor