2024-04-25T14:35:39.956Z

Im Nachfassen
Kingsley Schindler zehn Minuten vor Schluss nach seiner vergebenen Riesenmöglichkeit zum 2:1. Foto: Lühn
Kingsley Schindler zehn Minuten vor Schluss nach seiner vergebenen Riesenmöglichkeit zum 2:1. Foto: Lühn

Holstein Kiel: Dem „Orkan“ fehlt die Wirkung

Störche scheitern an mangelnder Chancenverwertung

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Statt Aufstiegsplatz weiter Verfolgerfeld. „Die Niederlage wirft uns zurück, aber nicht aus der Bahn“, stellte Markus Anfang fest und konnte das auch erklären. „Dazu hätte es ein schlechtes Spiel gebraucht. Aber wir haben ein gutes Spiel gemacht.“ Dem Trainer der Kieler konnte man trotz der Heimniederlage durchaus beipflichten.

„So ein Spiel verliert man nicht oft“, sagte Anfang und begründete in Kurzform treffend: „Wir können 3:0 führen, kriegen mit der ersten Chance das 1:1, verlieren einen Spieler durch Verletzung, kassieren eine selbst verschuldete Rote Karte, haben trotzdem noch die besseren Chancen und verlieren kurz vor dem Ende, obwohl wir eigentlich auch in Unterzahl kaum etwas zulassen.“ Zu Beginn war Holstein sogar noch stärker als vor Wochenfrist beim 4:1 in Rostock. „Da ist ein Orkan über uns hereingebrochen“, sagte Gäste-Trainer Oliver Zapel, der frühere Eicheder, der glücklich war, in dieser Phase nur ein Gegentor hinnehmen zu müssen.


Chancenverwertung – das war letztlich wieder einmal das zentrale Thema des Nachmittags. „Die Niederlage ist sehr bitter, denn wir haben richtig stark gespielt und hatten viele Chancen“, sagte Stürmer Mathias Fetsch. „Dagegen hat Aspach mit der ersten Aktion gleich den Ausgleich gemacht.“ Fetsch selbst hatte zwei gute Möglichkeiten vergeben. Doch im Zentrum stand diesmal derjenige, der eigentlich zum Matchwinner hätte werden sollen: Kingsley Schindler. Zwar erzielte er ein Traumtor. „Ich habe gesehen, dass ich Platz hatte und den Winkel anvisiert. Dass der dann so genau passt, klappt natürlich nicht immer“, sagte der 23-Jährige.



Selbst Gäste-Trainer Zapel gestand: „Da habe ich gerne zugeschaut. So etwas sieht man nicht so oft.“ Doch Schindler schaffte es zuvor und anschließend nicht, seinen ansonsten guten Auftritt mit dem zweiten Tor zu veredeln. „Den muss ich natürlich machen“, sagte Schindler insbesondere über die Möglichkeit, die sich ihm in Unterzahl noch bot. Frei vor Gäste-Keeper Kevin Broll scheiterte er. „Ich wollte den Ball rechts an ihm vorbei schießen“, erklärte er. „Leider hat er offenbar genau damit gerechnet. Ich hätte den Ball einfach hoch schießen sollen.“


Und so blieben die Kieler am Ende sogar ganz ohne Zähler. Fetsch ärgerte sich: „Der Siegtreffer – das war ja nicht mal wirklich eine Chance.“ Schindler sah das 1:2 als ein „ärgerliches Scheißtor“. Dass ausgerechnet der sonstige Mister Zuverlässig Patrick Herrmann, der schon beim ersten Tor nicht glücklich ausgesehen hatte, Pate stand, wollte Anfang gar nicht thematisieren. Auch das Thema Chancenverwertung stellte der Holstein-Coach nicht in den Mittelpunkt. „Ich würde unser Spiel deutlich mehr hinterfragen, wenn wir uns diese Chancen nicht erspielen würden“, sagte er. Und hofft nun am Sonnabend in Halle auf einen guten Abschluss des Jahres – der dann auch wieder direkte Tuchfühlung zu den Aufstiegsrängen ermöglichen würde.

Aufrufe: 014.12.2016, 15:30 Uhr
SHZ / cjeAutor