2024-04-24T07:17:49.752Z

Interview
Die ewige Nummer eins: Torhüter Holger Betz geht im Sommer in seine 25. Saison beim SSV Ulm 1846 Fußball. Foto: Könneke
Die ewige Nummer eins: Torhüter Holger Betz geht im Sommer in seine 25. Saison beim SSV Ulm 1846 Fußball. Foto: Könneke
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Holger Betz: Ich denke nicht ans Aufhören

Der "ewige Holger" geht in seine 25. Saison in Folge für den SSV Ulm 1846 Fußball

Das ist rekordverdächtig: Die nächste Spielzeit wird Holger Betz’ 25. Saison in Folge für den SSV Ulm 1846 Fußball sein. Auch mit bald 39 hat er noch Spaß.

Er hat in sechs Wochen 39 Jahre auf dem Buckel, eine beeindruckende Karriere vorzuweisen – und will einfach nicht aufhören zu spielen: Torhüter Holger Betz hat vor dem Auswärtsspiel beim TSV Steinbach (14 Uhr) seinen Vertrag beim Regionalligisten SSV Ulm 1846 um ein weiteres Jahr bis Sommer 2018 verlängert. Damit ist der Ulmer Keeper nach Robert Wulnikowski (Würzburger Kickers), der im Juli 40 Jahre wird, der älteste derzeit noch aktive Fußballer im deutschen Fußball von der ersten bis einschließlich den vierten Ligen.

„Ich freue mich auf eine weitere Saison und bin dankbar, dass mir der Verein ein neues Angebot unterbreitet hat. Dieses Vertrauen möchte ich weiterhin mit guten Spielen zurückzahlen“, sagt der Routinier, der seit 1993 das Vereinstrikot des SSV 46 trägt und als einziger Profi aus der damaligen Bundesligamannschaft noch aktiv ist.

Betz und der SSV 46 – das ist so eine Art Liebesverhältnis. Seit seinem 15. Lebensjahr, als er vom SV Tiefenbach zu den Ulmer Junioren wechselte, spielt er bei den Spatzen, für die er über 500 Pflichtspiele absolviert hat. „Manchmal merke ich schon, dass ich ein paar Jahre mehr auf dem Buckel habe. Aber solange ich noch Leistung bringe und Spaß habe, denke ich nicht ans Aufhören“, sagt der aktive Oldie.

„Ich weiß, was ich an ihm habe. Er besitzt Charaktereigenschaften, die heute nicht mehr selbstverständlich sind“, schätzt Trainer Stephan Baierl jenen Spieler, „mit dem ich selbst noch zusammengespielt habe.“ Seit der ersten Insolvenz 2001 ist Betz aus dem Tor des SSV 46 nicht wegzudenken. Es gab nur wenige Begegnung, die der Mann im oft laubfroschgrünen Trikot, seither verpasst hat. Ein nur 18 Sekunden langer Youtube-Clip ist 2014 im Internet zu einem Quotenhit geworden, und Betz ist damit ein klein wenig berühmt geworden. Bei der Oberligapartie gegen den VfR Mannheim parierte der SSV-Keeper einen Strafstoß, wehrte auch den Nachschuss ab, der dritte Versuch landete schließlich am Pfosten, und im direkten Gegenzug fiel der 1:0-Siegtreffer des SSV 46. „Ich habe nur meinen Job gemacht“, antwortete der Torhüter damals bescheiden.

Aufrufe: 01.4.2017, 09:29 Uhr
SWP / Winfried VoglerAutor