2024-05-02T16:12:49.858Z

Team Rückblick
Hövelhofs Trainer Björn Schmidt. Foto: Kara
Hövelhofs Trainer Björn Schmidt. Foto: Kara

„Wir befinden uns auf dem richtigen Weg"

Trainer Björn Schmidt vom Hövelhofer SV äußert sich zur Hinrunde und zur Zukunft

Der Hövelhofer SV liegt zu Winterpause im Soll. Mit 34 Punkten liegt der HSV zwar sechs Zähler hinter dem Spitzenreiter SCV Neuenbeken, hat aber noch ein Nachholspiel in der Hinterhand. Der direkte Wiederaufstieg ist also durchaus realisierbar. Trainer Björn Schmidt sprach mit uns über die erste Saisonhälfte und die Zukunft.

Björn Schmidt über…

…die ersten Wochen nach dem Landesliga-Abstieg: „Es ist normal, dass ein Abstieg an den Nerven und der Substanz nagt. Die Verunsicherung war auch in den ersten Spielen nach der Sommerpause deutlich zu spüren. Gleichwohl steckte in jedem der Tatendrang, das Geschehene schnellstmöglich vergessen zu machen und dem HSV wieder zu einer siegreichen Zeit zu verhelfen. Das spiegelt den astreinen Charakter meiner Mannschaft wieder, führte aber besonders in den ersten Wochen zu wechselhaften Leistungen. Ich erinnere mich an den 7:0-Auftaktsieg daheim gegen Blomberg, aber nur eine Woche später folgte die schmerzhafte Auswärtsniederlage gegen BW Weser, wobei uns der unbedingte Siegeswille dazu verleitet hat, zu schnell die Geduld zu verlieren. Dadurch sind wir in zwei blitzsaubere Konter gelaufen.“

…den Eindruck von der Bezirksliga, Staffel 3: „Ich kenne diese Bezirksligastaffel auch aus den bisherigen Tätigkeiten bei anderen Vereinen nur zu gut. Und diese Staffel hält auch diesmal - wie in all den Jahren - wieder einige Überraschungen bereit: Es finden sich Teams wie Neuenbeken und Peckelsheim verdientermaßen in der Spitzengruppe wieder, die vor der Saison vielleicht keiner so recht auf dem Schirm hatte. Andererseits überrascht es schon, dass beispielsweise unser Ortnachbar Espeln mit einer Menge Euphorie in die Saison gestartet ist, mittlerweile aber am Tabellenende steht.“

…die Hinrunde: „Wir befinden uns auf dem richtigen Weg und haben uns inzwischen auf einige Basics verständigt, die uns immer mehr in Fleisch und Blut übergehen. Wie wollen wir uns in Ballbesitz verhalten? Was machen wir, wenn wir nicht den Ball haben? Wie reagieren wir auf bestimmte Signale des Gegners? All das wenden die Jungs mittlerweile hervorragend an und ich hoffe, dass wir aus dieser strukturierten Herangehensweise in der Rückrunde weiterhin Profit schlagen werden.“

…die Rückschläge in den Auswärtsspielen: „Rückschläge gehören zu jeder Entwicklung. Das ist im Fußball nicht anders als im beruflichen und privaten Leben. Wir pflegen in der Mannschaft eine Kultur, die es erlaubt Fehler zu machen. Nur so können wir uns durch entsprechende Analyse und Selbstreflexion schrittweise verändern, im besten Fall sogar verbessern.“

…die makellose Heimbilanz: „Es ist immer schön, den Platz als Sieger zu verlassen. Für mich spielt es keine Rolle, ob das im Heimspiel oder auswärts der Fall ist. Aber unsere zahlreichen Zuschauer wird das sicherlich freuen, wenn sie sonntags in geselliger Runde und in der gewohnten Umgebung einen Sieg bejubeln dürfen.“

…den 9:0-Kantersieg gegen seinen Ex-Verein SV Heide Paderborn: „Zweifelsohne war es einer der Höhepunkte der Hinrunde, weil das Spiel in dieser Deutlichkeit und Dominanz für unglaublich positive Emotionen gesorgt hat. Dennoch sehe ich es ganz sachlich lediglich als schöne Momentaufnahme, die sich am Ende Saison wie jeder andere Sieg nur mit drei Punkten in der Tabelle niederschlägt. Ich persönlich habe mich unmittelbar nach dem Schlusspfiff mit den eigenen und den gegnerischen Spielern schon wieder über den nächsten Kontrahenten unterhalten. Ich muss diese Gelegenheit aber nun endlich einmal nutzen, um dem SV Heide ein großes Kompliment zu machen: Es ist sehr professionell, wie schnell sich die Mannschaft von diesem Debakel erholt hat und anschließend ohne Wackler weiter zuverlässig gepunktet hat. Das zeugt von einer ungeheuren Qualität der Mannschaft.“

…das Auftaktprogramm nach der Winterpause: „Wir starten mit einem Heimspiel gegen BW Weser, die ganz klar auch zu den positiven Überraschungen der Saison gehören. Bereits im Hinspiel mussten wir erfahren, wie schwer sie zu bespielen sind. Uns erwartet direkt zum Einstieg ein heißer Tanz. Alles was danach kommt, ist derzeit nebensächlich. Für mich gibt es immer nur das nächste Spiel. Jede andere Denkweise raubt zu viel Aufmerksamkeit und Energie für die aktuelle Aufgabe.“

…den Spitzenreiter SCV Neuenbeken: „Er hat eine bemerkenswert stabile Hinrunde gespielt und ist nahezu von Sieg zu Sieg geeilt. Es wird deutlich, dass die schwierige Vorsaison die Mannschaft im Kern noch enger zusammengeschweißt hat. Der Glaube kann Berge versetzen, das hat Neuenbeken mit dem kampfstarken und eingespielten Team eindrucksvoll unter Beweis gestellt.“

…die Planungen für die nächste Saison: „Sie laufen auf Hochtouren. Der Großteil des bestehenden Kaders hat bereits für eine weitere Saison zugesagt. Wir sind in der glücklichen Lage, dass sich jeder im Verein mit der Trainingsarbeit, dem Umgang miteinander und der Spielweise identifizieren kann. Das wollen wir uns natürlich frühzeitig zu Eigen machen und die Planungen möglichst zeitnah abschließen, damit wir uns dann voll und ganz auf die sportlichen Aufgaben in der Rückrunde konzentrieren können.“



Aufrufe: 023.1.2018, 07:30 Uhr
Manuel SchlichtingAutor