Der umtriebige Rentner kann es sich dieser Tage leisten, sich auf die Schulter zu klopfen. Neun Punkte in den ersten vier Spielen dieser Bayernligasaison versinnbildlichen, wie gut die Fußballer nach ihrem Aufstieg in dieser Spielklasse zurecht kommen. Außerdem sahen über 300 Zuschauer das 1:0 gegen die SpVgg Landshut. Dem Dachauer Landkreis gefalle sein Unterhaltungsprogramm, schwärmt Höß weiter.
Ein wenig Glück benötigten die Pipinsrieder, um den nächsten Heimerfolg zu holen. Erst gegen Ende des Spiels, als Landshut offensiver agierte, boten sich Kontermöglichkeiten, um den Sieg höher ausfallen zu lassen. Nach den Jubelarien wird Höß dann aber doch etwas kritischer – nicht mit sich selbst, sondern mit seinen Spielern. Einige hätten nicht alles gegeben, hätten nur 80 Prozent ihres Leistungsvermögens ausgeschöpft. Defensiv ließen die Mittelfeldspieler Strobl und Maximilian Zischler sowie Abwehrorganisator Christian Adrianowytsch kaum etwas zu, offensiv sieht Höß dagegen noch Entwicklungspotenzial.
Außerdem bemüht sich Höß – trotz Euphorie – die Erfolge einzuordnen. Bisher sei seine Mannschaft noch nicht auf Spitzenmannschaften in dieser Liga getroffen. Da scheint es geradezu passend, dass der FC Pipinsried am Samstag auf den Tabellenführer stößt. Der SV Pullach hat zehn Punkte, einen mehr als Pipinsried. „Wir dürfen dort nicht verlieren. Ich traue der Mannschaft sogar einen Sieg zu“, sagt Höß. Wer für den verantwortlich wäre, weiß Höß wohl auch schon.