2024-04-25T10:27:22.981Z

Allgemeines
Heftig prallten die Meinungen bei der Podiumsdiskussion im Kirchheimer Vereinslokal aufeinander. Auf unserem Bild v.l.: Gernot Jüllich, Joseph Weisbrod, Philipp Richter, Dimitrios Chrisafis, Wolfgang Brück, Christopher Benz, Stephan Anweiler, Johannes Kolmer, Ronny Zimmermann und Rüdiger Heiß. Foto: Czink
Heftig prallten die Meinungen bei der Podiumsdiskussion im Kirchheimer Vereinslokal aufeinander. Auf unserem Bild v.l.: Gernot Jüllich, Joseph Weisbrod, Philipp Richter, Dimitrios Chrisafis, Wolfgang Brück, Christopher Benz, Stephan Anweiler, Johannes Kolmer, Ronny Zimmermann und Rüdiger Heiß. Foto: Czink

Hitzige Diskussionsrunde um den Amateurfußball

Volles Vereinslokal der FT Kirchheim +++ DFB-Vize Ronny Zimmermann im Kreuzfeuer +++ Der Redebedarf bei den Amateuren ist riesengroß

Zu einer Diskussionsrunde in das Heidelberger Vereinslokal der FT Kirchheim hatte die Organisatoren Philipp Richter (FT Kirchheim), Stephan Anweiler (VfB St. Leon II) Wolfgang Brück (RNZ) und Christopher Benz (RNZ / FuPa.net/baden) eingeladen. Eine hitzige Diskussion entbrannte gestern Abend über die Themen "Not bei den Amateuren" und die "Zukunft des deutschen Fußball".

Einen breiten Raum nahm das Thema Jugendfußball und Trainerausbildung ein. Rüdiger Heiß (Stellvertr. bfv-Präsident, Spielbetrieb): " Im Jugendfußball wird viel über die Ausbildung der Jugendtrainer definiert. Der bfv kann nur beraten, wir bieten den Vereinen Module dafür an."

»Die Basis bricht bald zusammen«

Emotionsvoll trug Gernot Jüllich (Ex-Profi, Erfolgstrainer) seine Thesen zum Jugendfußball vor: "Mit 10 oder 12 Jahren kann man bei einem Kind doch noch nicht entscheiden, ob es eine Profikarriere einschlagen soll. Die Vereine sind in diesen Entscheidungen total überfordert. Wenn wir nicht kurzfristig im Jugendbereich die richtigen Entscheidungen treffen, bricht die Basis bald zusammen. Der Straßenfußball ist total weggebrochen, der Straßenfußball ist ballorientiert, doch diese Eigenschaften sind nicht mehr vorhanden. Der Fußball produziert Unmengen von Geld, wir müssen bei der Jugendausbildung klotzen, nicht kleckern. Die Vereine müssen eine dramatische Aufwertung erfahren, kompetente Leute müssen in die Vereine, wir brauchen schnelle Lösungen."

Mehr Tranparenz gefordert

Eine größere Transparenz fordert Philipp Richter (Sportlicher Leiter der FT Kirchheim) bei den Finanzen des bfv: "Warum haben wir im bfv keinen Aufsichtsrat mit Vereinsvertretern?", fragte er in die Runde.

Johannes Kolmer (Kreisvorsitzender Fußballkreis Heidelberg): " Wir Funktionäre sind ja nicht vom Himmel gefallen, wir alle wurden von den Vereinsvertretern gewählt. Die Fußballkreise finanzieren sich auch durch zahlreichen Strafen, die an die Vereine gestellt werden. Fällt diese Quelle weg, muss der Verband sich neue Quellen erschließen." Noch deutlicher wurde bfv-Präsident Ronny Zimmermann beim Thema Finanzen: "Haben wir keine Strafen mehr, müssen wir Leistungen streichen."

»DFB hat sich von der DFL abspeisen lassen«

Beim Thema Geld wurde heftig diskutiert und gestritten: Joseph Weisbrod (Medienchef des ASC Neuenheim warf DFB-Vize Ronny Zimmermann vor: „Der DFB verschenkt durch einen nachteiligen Grundlagenvertrag viele Millionen Euro, die der Amateurfußball gut gebrauchen könnte.“ RNZ-Chefreporter Wolgang Brück legte nach: "Der DFB hat sich von der DFL abspeisen lassen." Ronny Zimmermann wies die Vorwürfe zurück: " In England, Frankreich oder Italien bekommen die Amateurevereine keinen Cent von den Fernsehgeldern, in Deutschland gehen rund 50 Mio. vom großen Kuchen der 1,5 Mrd. Euro an die Amateure".

Aus der geplanten 90-minütigen Diskussionsrunde, wurden am Ende weit über zwei Stunden diskutiert. Beim Auseinandergehen waren sich alle einig, dass es noch sehr viel über den Amateurfußball zu diskutieren und besprechen gäbe. "Der Redebedarf bei den Fußballfans ist riesengroß", schloß Moderator Christopher Benz die Podiumsdiskussion.

Aufrufe: 08.2.2019, 12:00 Uhr
mczAutor