2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines

Historischer Sieg für Wesenitztal

Die Reserve des SVW überrollt Gastgeber Heidenau mit 14:1. Ligaprimus Schönfeld kann indes den Aufstiegssekt kaltstellen.

Verlinkte Inhalte

Mit einem famosen 14:1-Erfolg bei Heidenaus Reserve hat sich die Zweite Mannschaft des SV Wesenitztal in der Tabelle der Fußball-Kreisliga auf Rang drei vorgeschoben. Der Aufstieg ist nur noch theoretisch möglich. Dennoch dürfte die Freude bei den Dürrröhrsdorfern groß sein.

Denn der Kantersieg in Heidenau war ein historischer: Es war der höchste Erfolg eines Kreisligisten in der Oststaffel seit der Neustrukturierung des Spielbetriebs vor rund sechs Jahren. Bisheriger Rekordhalter war der FSV Lohmen, der im April 2013 bei Bad Schandau mit 13:0 die Bestmarke aufgestellt hatte. Darüber hinaus war es der deutlichste Sieg seit mindestens elf Jahren.

Ein Eigentor (13. Minute) brachte die Gäste auf die Siegesstraße. Zehn Minuten später hatte Wesenitztals David Seifert seinen ersten Auftritt. Dem 2:0 ließ er vier weitere Treffer folgen (31., 36., 76., 81.), darunter auch einen lupenreinen Hattrick. Toni Fischer traf zum 5:1-Pausenstand (43.). Zwischendurch hatte Tom Scholze für die Gastgeber noch auf 1:2 verkürzen können.

Nach dem Seitenwechsel erhöhte Michael Hähnel mit seinem ebenfalls lupenreinen Hattrick in weniger als zehn Minuten auf 8:1 für die Gäste. Zu diesem Zeitpunkt war erst eine Stunde gespielt. Seifert, Steffen Hähnel, Steven Hauschild und Doppeltorschütze Stephan Heinrich sorgten dann in der Schlussviertelstunde für den historischen Erfolg. Zum Vergleich: Im Hinspiel siegte Wesenitztal „nur“ mit 3:2.

Damals hatte die HSV-Reserve jedoch noch Unterstützung aus dem Landesliga-Team. „Heidenau war gegenüber der Hinrunde kein ebenbürtiger Gegner diesmal, aber wir haben uns nach einer schwächeren Phase in der Saison auch spielerisch gesteigert“, sagt Jens Hartmann vom Trainerteam des SVW. Zudem sei die Mannschaft gewillt, einen noch besseren Tabellenplatz zu erreichen. Der Sieg sei in der Höhe „aufgrund der zweiten Halbzeit völlig in Ordnung“ gegangen. Und nebenbei hat Wesenitztal – wie der Staffelvierte Liebstadt (1:0 gegen Graupa) – auch die Qualifikation für die neue Kreisliga A perfekt gemacht.

Birkwitz bleibt in der Erfolgsspur

Davon kann man in Heidenau derzeit nur träumen. Der in dieser Saison neu formierte Kreisoberliga-Absteiger ist jetzt Staffelschlusslicht – und hat die mit Abstand schlechteste Abwehr (89 Gegentreffer).

Coach Michael Mißbach vom HSV ist angefressen. „Wesenitztal hat so gespielt, wie man es machen muss: Bewegung ohne Ball, Dreiecke bilden und auf Lücken und Räume warten und diese dann ausnutzen“, sagt er. „Wir haben uns in wichtigen Situationen zu sehr auf unseren Nebenmann verlassen, sind permanent nur mitgelaufen. Unsere Jungs kamen nie wirklich ins Spiel. Bei Wesenitztal lief alles. Trotzdem darf man sich nicht so abschießen lassen.“

Da es dieses Jahr durch die Einführung der eingleisigen Kreisliga A keine echten Absteiger gibt, hält sich die Spannung im Keller in Grenzen. Anders sieht es in der oberen Tabellenhälfte aus. Der SV Birkwitz-Pratzschwitz ist derzeit drauf und dran, im Schlussspurt doch noch das wohl letzte Ticket für die neue Spielklasse zu ergattern.

Nach dem 5:2-Sieg gegen den direkten Konkurrenten und Tabellennachbarn SSV Langburkersdorf belegt der SVB, der fünf seiner vergangene sechs Partien gewann, zwar weiter den sechsten Rang. Doch der Rückstand auf Platz fünf, der sicher zur Qualifikation für die Kreisliga A reicht, beträgt nur noch ein Pünktchen. Der Staffelfünfte Einheit Bahratal-Berggießhübel hatte bereits einen deutlichen Vorsprung, der aber nach sechs Pleiten in den vergangenen sieben Partien dahin geschmolzen ist.

Langburkersdorf liegt sechs Punkte hinter Einheit und muss nun auf einen Erfolg in seiner Berufungsverhandlung hoffen. Der SSV kassierte wegen Nichterfüllens des Schiedsrichtersolls einen Neun-Punkte-Abzug, nahm dieses Urteil jedoch nicht hin.

Punktgleich hinter dem SSV auf Rang sieben liegt nun Ullersdorf . Die SG schlug überraschend Gorknitz mit 2:1. Die Gäste verloren ohne ihren Coach, der im Urlaub weilte. Sie führten 1:0. Nach einer Roten Karte (30.) und dem gleich darauffolgenden Ausgleich per Foulelfmeter drehten die Ullersdorfer aber die Partie. So kann Gorknitz den erhofften Aufstieg jetzt wohl abhaken.

Denn Spitzenreiter Schönfeld hat nach seinem 5:1-Heimsieg gegen Bahratal-Berggießhübel nun einen Vorsprung von sieben Punkten auf Verfolger Gorknitz. Die Elf aus dem Dresdner Ortsteil kann bereits an diesem Sonntag den Staffelsieg perfekt machen. Verliert Gorknitz tags zuvor daheim gegen Liebstadt und Schönfeld gewinnt dann in Langburkersdorf, ist dem Ligaprimus der Aufstieg nicht mehr zu nehmen.

Den Sekt kaltstellen will Trainer Ralf Hausdorf dort trotzdem – noch – nicht: „Wir haben jetzt einen wichtigen Schritt für einen erfolgreichen Saisonabschluss gemacht, zum Feiern ist es noch zu früh“, betont er. „Wir nehmen den Schwung mit und konzentrieren uns auf den SSV.“

Aufrufe: 026.5.2016, 09:56 Uhr
Stephan KlingbeilAutor