Hillegossen zurück im Kreis-Oberhaus

Immerhin: Im Kreisoberhaus steht der aktuelle Tabellenführer SV Häger nach dem 2:1-Erfolg beim Verfolger TuS Brake bei neun Punkten Vorsprung und dem guten Torverhältnis von 93:26 Treffern mehr oder weniger als Meister fest. Im Tabellenkeller spitzt sich die Lage dagegen dramatisch zu, denn selbst die schon abgeschlagen wirkenden Mannschaften des SV Gadderbaum und des VfL Theesen II haben durch ihre überraschenden Siege wieder den Blickkontakt zur Konkurrenz hergestellt.

„Unser Trainingsfleiß der Vorwochen wurde endlich auch mit Punkten belohnt, der Sensationssieg in Häger (2:1) hat bei meinen Spielern zudem neue Kräfte frei gesetzt“, freut sich Gadderbaums Trainer Khalifa Abdelhag über die positive Entwicklung seines Teams, das zuvor ausgebrannt und ohne jegliches Selbstbewusstsein agiert hatte. „Wir haben doch nichts mehr zu verlieren! Die Liga hatte uns doch längst abgeschrieben, und auch in den Köpfen meiner Mannschaft hatte sich eine gewisse Resignation breit gemacht“, erklärt Coach Abdelhag, der Goran Novakovic nach der 2:4-Schlappe gegen Heepen auf dem Trainerposten abgelöst hatte. Nun läuft es aber allmählich wieder rund am Sportpark Gadderbaum, wo der SVG noch weitere Zähler einsammeln möchte. „Sollten wir am Sonntag den SC Halle schlagen, darf auch bei uns wieder gerechnet werden“, lautet das Motto beim wieder recht aufmüpfigen Kellerkind.

Erleichtert zeigte sich am Sonntag auch Schildesches Trainer Frank Ruske, der mit seinem Team einen wichtigen 3:0-Erfolg über die Spvg Heepen feierte und eine kleine Durststrecke vorerst beendete. „So muss man den Abstiegskampf abgehen, Einsatz und Laufarbeit haben in diesem Match von der ersten bis zur letzten Minute gestimmt“, lobte Ruske sein Team, das aber noch längst nicht aus dem Schneider ist.

»Die Liga hatte uns doch schon längst abgeschrieben«

„Von der Moral sind sind wir gut drauf und auch über den Trainingsfleiß, kann ich mich nicht beschweren“, meint der Trainer, der seine Akteure am Vatertag sogar im eigenen Garten auf die heiße Phase im Abstiegskampf einstimmte. Dieser geht am Sonntag in Versmold weiter, wo die Schildescher zumindest eine Punkteteilung anstreben. „Anschließend haben wir das Heimspiel gegen den TuS Ost auf dem Programm, diese Partie könnte für beide Seiten zu einem Endspiel werden“, hat sich Frank Ruske den vorletzten Spieltag als wegweisend angekreuzt.

Am Ziel ihrer Träume ist seit Sonntag die Mannschaft des B-Ligisten TuS Hillegossen, die sich durch einen 2:0-Erfolg gegen die „Zweite“ des SC Bielefeld 04/26 vorzeitig die Meisterschaft in der Staffel I sicherte und damit den direkten Wiederaufstieg in die A-Liga feiern durfte. Maßgeblichen Anteil an diesem Erfolg hatte ohne Frage Trainer Mehmet Ilmaz, der zu Saisonbeginn das Amt im Osningstadion übernahm und im Verlauf der vergangenen Monate eine homogene und spielfreudige Mannschaft formte. „Ich habe in Hillegossen ein fachkundiges Umfeld vorgefunden und bin von Spielern und Offiziellen mit offenen Armen empfangen worden“, lobt Mehmet Ilmaz die gute Vereinsstruktur, die seine Arbeit erleichterte.

Natürlich hatte man beim TuS schon im Vorfeld mit der Meisterschaft geliebäugelt, dass es dann aber so gut laufen würde, hatten selbst die größten Optimisten nicht erwartet. „Wir freuen uns riesig über den Aufstieg und wollen uns jetzt im Kreisoberhaus etablieren“, gibt der Trainer langfristige Ziele der Hillegosser bekannt, die laut jetzigem Stand auf das komplette Aufstiegspersonal setzen können. „Alle Akteure haben ihre Zusage für die kommende Spielzeit gegeben, damit ist der Grundstein für eine positive Entwicklung gelegt“, konnte Mehmet Ilmaz nach der Meisterfeier verkünden.