2024-04-25T14:35:39.956Z

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Weder wie hier in Groß-Umstadt noch sonstwo rollt derzeit der Ball. Inzwischen spricht sich die Mehrzahl der hessischen Vereine für einen Abbruch der Saison 2019/20 aus.
Weder wie hier in Groß-Umstadt noch sonstwo rollt derzeit der Ball. Inzwischen spricht sich die Mehrzahl der hessischen Vereine für einen Abbruch der Saison 2019/20 aus. – Foto: Joaquim Ferreira

Hessische Fußball-Saison vor dem Aus

Corona-Krise: Tendenz der Vereine geht klar Richtung Abbruch / Neustart Mitte September?

Noch ist keine Entscheidung gefallen, wie es mit der Fußball-Saison 2019/20 in Hessen weitergehen soll. Doch immer deutlicher kristallisiert sich heraus, dass die Mehrzahl der Vereine einen Abbruch favorisiert. das eingeholte Stimmungsbild der vergangenen Tage dürfte für eine Entscheidung des Hessischen Fußballverbands (HFV) maßgeblich sein. Ein entsprechender Beschluss müsste allerdings bei einem außerordentlichen Verbandstag getroffen werden.

Zwar greifen die schrittweisen Lockerungen von Bund und Ländern, die Sportlern nach und nach die Rückkehr in den Trainings- und Wettkampfbetrieb ermöglichen sollen. Doch lassen die strengen Hygiene-Richtlinen die gewohnte Ausübung vor allem von Kontaktsportarten bislang nicht zu. An eine Wiederaufnahme der Saison ist so auf unbestimmte Zeit nicht zu denken.

Zahlreiche Fußballkreise haben daher in den vergangenen Wochen Stimmungsbilder ihrer Vereine eingeholt - mit klarer Tendenz. Die Mehrzahl der hessischen Clubs tendiert inzwischen auf einen Abbruch unter Anwendung der sogenannten Quotientenregel. Dabei werden die bis zur Unterbrechung erspielten Punkte eines Teams durch die absolvierten Spiele geteilt. Die damit errechnete durchschnittliche Punktzahl wird dann bei der Tabellenberechnung angewendet.

In dieser Woche hatten die fünf Fußballkreise in Südhessen ihr Votum bei den angesetzten Online-Vereinsvertretersitzungen abgegeben. In Darmstadt stimmten rund die Hälfte der Vereine für einen Abbruch. Noch deutlicher war das Stimmungsbild im Kreis Dieburg am gestrigen Dienstag zu erkennen. 33 der 38 hiesigen Clubs hatten sich bei einer Videokonferenz geäußert - lediglich drei stimmten für eine Fortsetzung. Nicht viel anders ist die Lage im Odenwald. Hier gaben 33 der 36 Kreisvereine ihr Votum ab, nur vier wollen die Saison sportlich zu einem Ende bringen. An der Bergstraße wünschen sich 13 der insgesamt 63 Vereine eine Fortsetzung, im Kreis Groß-Gerau waren es von insgesamt 36 Clubs nur acht.

Tendenzen, die sich nicht auf Südhessen beschränken. Auch in anderen Regionen hoffen die Vereine auf ein Ende der Hängepartie und mehr Planungssicherheit. Deutlich zu spüren war dies beispielsweise im Fußballkreis Rheingau-Taunus: 46 Vereine hatten sich dort an der Abstimmung beteiligt, bis auf einen stimmten alle Clubs für einen Saisonabbruch. Ebenfalls mit großer Mehrheit für einen Abbruch sprachen sich die Vertreter der Clubs aus den Kreisen Wiesbaden, Limburg-Weilburg und Main-Taunus aus. In Mittelhessen befürwortet die Mehrzahl der Vereine ebenfalls einen klaren Schnitt.

Das Stimmungsbild gilt als Grundlage für die Entscheidung des Hessischen Fußball-Verbands, wie mit der Saison 2019/20 umzugehen ist. Damit wird immer wahrscheinlicher, dass die Spielzeit in Hessen aufgrund der weiter grassierenden Corona-Pandemie nicht fortgesetzt wird. Einige Verbände wie der Südwesten, Brandenburg oder Mecklenburg-Vorpommern haben die Runde bereits für beendet erklärt.

Am kommenden Samstag (16.) soll über die Ergebnisse in einer Videokonferenz des Verbandsvorstandes beraten werden. Der außerordentliche Verbandstag ist für den 30. Mai geplant, könnte sich aber auf Anfang oder Mitte Juni verschieben. Als möglichen Neustart der Saison 2020/21 hatte der Vorsitzende des Verbandsausschusses für Spielbetrieb und Fußballentwicklung im Hessischen Fußball-Verband, Jürgen Radeck, zuletzt das Wochenende 19./20. September ins Spiel gebracht.

Aufrufe: 013.5.2020, 15:17 Uhr
Frank LeberAutor