Hessen Kassel für Griesheim die große Unbekannte

SC Viktoria Griesheim - KSV Baunatal (Samstag, 15 Uhr)

Um in der Abstiegsfrage der Hessenliga durchzublicken, braucht man auch gegen Ende dieser Saison fast schon ein Diplom. Grundsätzlich klar ist: Gibt es nur einen hessischen Absteiger aus der Regionalliga Südwest in die Hessenliga, steigen aus Hessens höchster Spielklasse auch nur vier Mannschaften in die Verbandsligen ab. Regionalligist Teutonia Watzenborn-Steinberg hat es bereits erwischt: Da die Teutonia bestenfalls noch Fünftletzter werden kann, es aber selbst bei Aufstiegen von Elversberg und Mannheim in die 3. Liga (wird in Aufstiegsspielen noch ermittelt) der sechstletzte Platz für den Klassenerhalt sein müsste, ist dieses Thema durch.

Klar ist auch, dass in der Hessenliga die vier letzten Plätze an Urberach, Kelsterbach und Rot-Weiß Darmstadt und damit drei Aufsteiger des vergangenen Sommers vergeben sind sowie an die Sportfreunde Seligenstadt. Die gaben am Montag und damit gerade noch am Stichtag, dem 15. Mai, bekannt, sich aus der Hessenliga in die Gruppenliga Frankfurt Ost zurückzuziehen und wurden dadurch auf den letzten Platz gesetzt.

Selbst wenn sportlich für Griesheim morgen alles schief läuft, man gegen die punktgleichen Baunataler verliert und die Verfolger Steinbach und Ederbergland (würde wegen des gewonnenen Direktvergleichs bei Punktegleichheit vor Griesheim gelistet) beide gewinnen, wäre die Viktoria nur Fünftletzter und bei vier Absteigern gerettet. Das große Fragezeichen: Beantragt der klamme Regionalligist Hessen Kassel noch vor dem Saisonende der Regionalliga (ebenfalls am morgigen Samstag) die Eröffnung des Insolvenzverfahrens, würden Kassel noch für die laufende Saison neun Punkte abgezogen - und Kassel könnte es am letzten Spieltag inklusive dieses Abzugs noch als weiteren sportlichen Absteiger in die Hessenliga erwischen. Dann würden fünf Teams aus der Hessenliga in die Verbandsligen absteigen.

Wenn in Griesheim (12. Platz/38 Punkte) am morgigen Samstag nichts Negatives aus Kassel vermeldet wurde, kann die Viktoria gegen Baunatal (11./38) entspannt auflaufen. Im schlimmeren Fall müsste zur Sicherheit noch mindestens ein Remis her - es sei denn, Steinbach (in Alzenau) oder Ederbergland (in Kelsterbach) patzt. „Ich glaube schon, dass der Angelo nicht verlieren will“, sagt Griesheims Trainer Suat Türker und setzt insbesondere auf Griesheims Ex-Coach Angelo Barletta und dessen Alzenauer. „Wir haben aber alles in der eigenen Hand, darum beneidet uns der ein oder andere.“ Personell schöpft Türker aus dem Vollen, warnt aber vor dem Gegner: „Baunatal hat eine ganz starke Truppe.“ Gelingt morgen der Klassenerhalt, dürfte rasch auch offiziell vermeldet werden, dass Türker auch in der kommenden Saison Griesheims Trainer bleibt.