2024-05-10T08:19:16.237Z

Testspiel
Ein Bild für die Chronik: Die Fußball-B-Junioren der SG Bruchmühle empfingen am Dienstagabend Hertha BSC zum freundschaftlichen Vergleich.   ©MOZ/Edgar Nemschok
Ein Bild für die Chronik: Die Fußball-B-Junioren der SG Bruchmühle empfingen am Dienstagabend Hertha BSC zum freundschaftlichen Vergleich. ©MOZ/Edgar Nemschok

Landesklasse kontra Bundesliga

B-Junioren: Bruchmühle empfängt die Hertha Bubis, jede Menge Gegentore und noch mehr Besucher.

Ein großer Name des Fußballs war am Dienstagabend zu Gast bei der SG Bruchmühle. Die B-Junioren empfingen die U 17 von Hertha BSC. Dass die Partie deutlich mit 20:1 (6:0) für die Hauptstädter endete, war eher zweitrangig. Mehr als 200 Zuschauer kamen.

"Macht euch ordentlich warm! Geht konsequent in die Zweikämpfe, denn unser Gegner wird sicherlich sehr körperbetont spielen", so waren die gut gemeinten Ratschläge vor dem Spiel vom Bruchmühler Trainerteam zu vernehmen. Enrico Reiche, Maik Lammeck und Matthias Schmidt waren aufgeregt, strahlten aber, dass dieser Termin tatsächlich zu Stande kam. Hier soll auch in der Zukunft eine Kooperation entstehen, hieß es von Bruchmühler Seite aus, was von Hertha gern bestätigt wurde.

Bruchmühles Kapitän Leon Menning freute sich auf ein gutes Spiel: "Ja, sicher werden wir kaum Chancen haben. Der Spaß soll im Vordergrund stehen", sagte der 15-Jährige. Er hatte wenig Zeit, denn schon die Vorbereitung war sehr intensiv.

Auch der äußerst gut gelaunte Berliner Trainer, Andreas Neuendorf, freute sich auf dieses Spiel. "Wir sind hier in Bruchmühle sehr freundlich empfangen worden." Er bestätigte aber auch: "Man kennt sich und ist inzwischen auch befreundet. Die Bruchmühler Jungs kommen zu uns, dürfen bei Bundesligaspielen mit dabei sein, und wir sind gern gekommen." Neuendorf sprach von einer zusätzlichen Trainingseinheit für seine überwiegend 2001 geborenen Talente. Und er betonte "zusätzlich", denn sie sind alle an der Sportschule, wo zweimal täglich trainiert wird.

Neuendorf, auch unter seinem Spitznamen "Zecke" bekannt, war als Mittelfeldspieler lange Jahre in der 1. Bundesliga für Bayer 04 Leverkusen und Hertha BSC aktiv. Von 2007 bis 2010 spielte er für den FC Ingolstadt 04, mit dem ihm der Aufstieg von der Regionalliga Süd in die 2. Bundesliga gelang. Seit der Saison 2010/2011 spielt er für Hertha BSC II in der Regionalliga. In 157 Bundesligaspielen erzielte der Mittelfeldspieler 14 Tore. Für die deutsche U-21-Nationalmannschaft bestritt er 23 Spiele und erzielte einen Treffer. Seine größten Erfolge waren zudem die Vizemeisterschaft 1997 mit Bayer Leverkusen, sowie jeweils der dritte Platz mit Bayer Leverkusen (1998) und Hertha BSC (1999).

Zumindest eine Halbzeit lang konnten die Gastgeber auch ganz ordentlich mithalten. Nach den ersten 45 Minuten hieß es 6:0 für die Berliner. Im zweiten Durchgang wurde der Klassenunterschied dann aber deutlich. Die Bruchmühler sind Fünfter der Landesklasse Ost, Hertha ist Fünfter in der Bundesliga Nord/Nordost. "Wir haben unser jüngstes Liga-Spiel bei Victoria Seelow mit 2:3 verloren, was uns mächtig geärgert hat", berichtet Maik Lammeck.

Neuendorf schaut nach vorn und sagte: "Wir haben am Sonntag ein wichtiges Spiel. Ab 11 Uhr haben wir keinen Geringeren als den Spitzenreiter Werder Bremen zu Gast. Insofern noch ein guter Test für uns."

Am Ende war das Ergebnis deutlich, doch wenn die Bundesliga gegen Landesklasse spielt, ist das wohl auch zu erwarten. Das viel umjubelte Bruchmühler Ehrentor schoss Pascal Schröder. Gerade er freute sich besonders, denn Schröder ist ein ganz großer Fan des Vereins mit den Farben Blau und Weiß.

"Trotzdem war es aus meiner Sicht und für meine Jungs durchaus auch ein wertvoller Termin. Wir konnten zum Beispiel sehen, wie man Freistöße oder Ecken besser schießen kann", sagte Trainer Enrico Reiche später. Er bestätigte auch, dass man mit den Berlinern weitere Spieltermine vereinbaren wird. "Das nächste Spiel wird im Sommer dann in Berlin stattfinden."

Zufrieden war auch der Jugendleiter bei der SG Bruchmühle, Frank Hemberger. "Was mich begeistert hat, neben der guten Einstellung unserer Jungs, dass die Talente aus Berlin auch bis zum Ende das Tempo hochhielten. Für mich war es der Beleg, dass sie in keinster Weise überheblich waren, auch wenn die Partie längst entschieden war."

Am Sonntag spielen die Bruchmühler ab 10.30 Uhr zu Hause im Rahmen der Landesklasse gegen den FC Strausberg.

Aufrufe: 016.11.2017, 06:17 Uhr
MOZ.de / Edgar NemschokAutor