2024-04-23T06:39:20.694Z

Ligabericht

Schockstarre im Jahnstadion

2. Frauenfußball-Bundesliga: Der Herforder SV verschenkt gegen den Letzten zwei Punkte

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Sie haben gekämpft und gerackert, sie waren dreckverschmiert und kaputt – doch aller Einsatz der HSV-Spielerinnen nutzte nichts. Am Ende hatte der Herforder SV Borussia Friedenstal in der 2. Frauenfußball-Bundesliga wieder nicht gewonnen.

Herforder SV Borussia Friedenstal - SV Henstedt-Ulzburg 2:2

Das 2:2 (0:0) gegen den bis dato punktlosen Tabellenletzten SV Henstedt-Ulzburg war ein neuer Nackenschlag. Nach sieben Spielen hat der HSV bei 7:34 Toren nun ganze zwei Punkte auf dem Konto. Dementsprechend trostlos war die Stimmung im weiten Rund des Jahnstadions, in das sich an einem grauen November-Nachmittag vielleicht noch 50 Zuschauer verirrt hatten.

Der Vorstand und die wenigen Fans auf der Tribüne, das Trainerteam und Physio Deniz Atila – sie alle standen sichtlich unter Schock. Bis zur 80. Minute hatten die Herforderinnen nach Toren von Giustina Ronzetti (58., Foulelfmeter) und Nina Neumann (76.) mit 2:0 geführt – völlig verdient geführt – und es sah wirklich nicht danach aus, als ob gegen die biederen Gäste aus Schleswig-Holstein noch etwas schiefgehen könnte. Doch dann stellte sich die HSV-Abwehr zweimal absolut katastrophal an – und schon stand es 2:2 (80., 85.). „Unglaublich, welche Arroganz wir in der Schlussphase an den Tag gelegt haben“, sagte Trainer Ralf Dietz stinksauer, „anstatt wie vorher weiter vorne zu verteidigen, gehen wir immer weiter zurück. Das ist einfach nur dumm.“ Seine Mannschaft brachte es jedenfalls fertig, einen Gegner, der sich glücklich schätzen konnte, dass es noch nicht 0:5 oder 0:6 stand, wieder ins Spiel kommen zu lassen. „Auf so einem Rasen musst du diagonal spielen und dann vorne die Eins-zu-Eins-Situationen suchen“, sagte Lietz, „das hat vorher 30 Mal geklappt – aber auf einmal spielen sich die Mädels hinten die Bälle zu.“

Dabei konnte der HSV-Coach seiner Mannschaft noch nicht einmal den Vorwurf machen, schlecht gespielt zu haben. „Wir waren eindeutig spielbestimmend und haben den Kampf angenommen“, sagte Lietz, „aber wenn wir vorne die Dinger nicht machen und hinten pennen und nicht spielen wie besprochen, dann darf man sich nicht beschweren.“ Und sichtlich wütend: „Ich kann mich nicht erinnern, dass ich nach einem Spiel jemals so sauer war. Nach dem 1:11 vor zwei Wochen gegen Gladbach war ich desillusioniert – aber diesmal ist es deutlich schlimmer.“

Keine Frage: Die Herforderinnen haben sich selbst um den Lohn gebracht. Vor allem für den Kopf wäre das ersehnte Erfolgserlebnis im Hinblick auf die kommenden Spiele wichtig gewesen – auch um in der restlichen Saison eine ordentliche Figur abzugeben. Um Platz sechs und damit die Qualifikation zur eingleisigen 2. Liga geht es am Jahnstadion schon lange nicht mehr.


Schiedsrichter: Anja Klimm (TuS Ditzumer) - Zuschauer: 60
Tore: 1:0 Giustina Ronzetti (58. Foulelfmeter), 2:0 Nina Neumann (76.), 2:1 Alina Witt (80.), 2:2 Christin Meyer (85.)

DSC Arminia Bielefeld - 1. FFC Turbine Potsdam II 1:4


Schiedsrichter: Jacqueline Herrmann - Zuschauer: 88
Tore: 0:1 Anna Sophie Frehse (21.), 0:2 Lidija Kulis (45.), 0:3 Lara Prasnikar (61.), 0:4 Marie-Therese Höbinger (85.), 1:4 Annabel Jäger (90.)

SV Blau-Weiß Hohen Neuendorf - BV Cloppenburg 0:5
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Schiedsrichter: Mirka Derlin (Dahme) - Zuschauer: 50
Tore: 0:1 Jannelle Kalyn Flaws (42.), 0:2 Jannelle Kalyn Flaws (51.), 0:3 Agnieszka Winczo (55.), 0:4 Athanasia Moraitou (67.), 0:5 Jessica-Agnes Müller (73.)

FF USV Jena II - VfL Wolfsburg II 0:0
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Schiedsrichter: Keine Angabe - Zuschauer: 90
Tore: -

FSV Gütersloh 2009 - SV Meppen 2:3
Spieltext



Tore: 0:1 Elisa Senß (20.), 0:2 Denise Franjkovic (23.), 1:2 Marie Pollmann (67.), 1:3 Thea Fullenkamp (88.), 2:3 Josephine Giard (89.)

TV Jahn Delmenhorst - Borussia Mönchengladbach 1:4
Spieltext


Schiedsrichter: Linda Kollmann (Radebeul) - Zuschauer: 90
Tore: 1:0 Stefanie Herzberg (43.), 1:1 Valentina Oppedisano (56.), 1:2 Kelly Simons (68.), 1:3 Liv Aerts (84.), 1:4 Anne Catherine Kufner (90.)

Aufrufe: 014.11.2017, 11:23 Uhr
Markus Voss/Foto: GottschlichAutor