2024-04-25T08:06:26.759Z

Team Rückblick
Herfords Trainer Daniel Hollensteiner steht im Regen. Foto: Gottschlich
Herfords Trainer Daniel Hollensteiner steht im Regen. Foto: Gottschlich

In Herford ist endgültig Abstiegskampf angesagt

2. Frauen-Bundesliga: Hollensteiner spricht 
von guter Trainingsarbeit und sieht dann ein 1:9 des Herforder SV in Bremen

Das war wohl der Tiefpunkt. Die 1:9-Niederlage des Herforder SV Borussia Friedenstal am Sonntag bei Werder Bremen bedeutete nicht nur die höchste Schlappe seit dem Abstieg aus der Erstklassigkeit, sondern auch, dass die Herforderinnen nun endgültig im Abstiegskampf angekommen sind.


„Wenn wir uns so präsentieren wie in Bremen, dann werden wir auch lange darin sein“, wollte Trainer Daniel Hollensteiner nichts beschönigen. Dabei hatte er zuvor doch von guter Trainingsarbeit seines Teams berichtet. Nun ja, mit einem Erfolgserlebnis an der Weser hatte der Coach nicht wirklich gerechnet, aber mit einer derartigen Klatsche auch nicht. „Es hat an allen Ecken und Enden gehapert“, beobachtete der Coach. Vor allem die Herforder Defensive schien überhaupt nicht vorhanden zu sein. In der Innenverteidigung gab es Fehler, Torhüterin Kira Klemmer hatte einen schwachen Tag erwischt und auch auf der Sechs sah es nicht besser aus.
Gibt es jetzt im Winter Nachverpflichtungen? „Es reicht angesichts des kleinen Kaders bei uns ja auch in der Breite nicht“, sagte Hollensteiner. Und richtig namhafte Verstärkungen seien aus finanziellen Gründen ohnehin nicht machbar. Zu haben wäre bekanntlich eine Spielerin, die schon einmal für Herford spielte: Romina Burgheim meldete sich kürzlich erst bei Arminia Bielefeld ab. „Sie ist kein Thema für uns“, antwortete Hollensteiner auf die entsprechende Frage und führte charakterliche Gründe an.
Zunächst einmal muss der Herforder Coach ohnehin erst einmal an die nahe Zukunft denken, denn in dieser Woche stehen noch zwei Spiele für sein Team an: Am morgigen Mittwoch um 13.30 Uhr die Nachholpartie bei Union Berlin, dann am Sonntag, 13 Uhr, auf eigenem Platz Nachbarschaftsduell gegen Arminia Bielefeld. Besonders das Berlin-Spiel könnte im Abstiegskampf von entscheidender Bedeutung sein. Und da wiederum ist es ganz, ganz wichtig, dass den Herforder Spielerinnen nicht noch dieses 1:9 im Kopf steckt. Aber: Es gibt keine einzige Trainingseinheit zwischen den beiden Begegnungen. Gestern war Regeneration angesagt, heute abend um 18 Uhr fährt bereits der Bus in Richtung Bundeshauptstadt ab.
Nicht im Bus sitzen übrigens wird Amelie Fölsing. „Sie muss eine Lateinklausur schreiben, die nicht verlegt werden konnte“, schildert Hollensteiner die Probleme eines Amateur-Vereins, dem der Deutsche Fußball-Bund (DFB) angesichts der Spielansetzung offenbar Profitum unterstellt.
Aufrufe: 013.12.2016, 10:03 Uhr
Dirk KrögerAutor