Hark ist nicht das einzige völlig neue Gesicht im Vorstand. Auch Jugendleiter Thomas Blümel, der bisher beim BV Stift Quernheim in der Jugend aktiv war, ist von außerhalb eingestiegen. Dazu kommt die neue Frauenwartin Heike Nesse. In ihren Ämtern bestätigt wurden der 2. Vorsitzende Sven Kleinedöpke (bisher kommissarisch), Schatzmeister Dirk Heitlindemann und Schriftführerin Rosi Lemac. Sie alle wurden von den gut 60 anwesenden Mitgliedern des aktuell rund 210 Mitglieder starken Vereins nahezu einstimmig gewählt.
Dass der Herforder SV turbulente Jahre hinter sich hat, verhehlten Sven Kleinedöpke und Dirk Heitlindemann nicht. Nach dem krankheitsbedingten Ausfall des Vorsitzenden Björn Hebbe Ende 2016 und dem Rücktritt des 2. Vorsitzenden Ulrich Laege Anfang 2017 lastete ein Großteil der Arbeit auf den Schultern von Dirk Heitlindemann.
„In dieser Phase gab es in der Öffentlichkeit Befürchtungen, dass der Verein auseinanderbricht“, sagte Heitlindemann, „mit Sven als kommissarischem 2. Vorsitzenden gab es wieder Licht am Ende des Tunnels, und dann haben auch andere wieder etwas gemacht.“ Der Schatzmeister berichtete, dass nach den Vorstandswahlen im November 2015 innerhalb eines halben Jahres das Sponsorenaufkommen um gut 85.000 Euro eingebrochen sei: „In unruhigen Zeiten ist Sponsoring eben ein schwieriges Geschäft.“ 2017/18 reichte es noch nicht einmal mehr für einen Trikotsponsor. Und auch die Spenden gingen zurück. Nicht nur deshalb wurden die Jahre 2016 – in diesem Jahr wurden auch zwei Neunsitzer-Bullis angeschafft – und 2017 mit einem Defizit von 94.650 Euro bzw. 89.000 Euro abgeschlossen. Weil aber Anfang 2016 liquide Mittel in Höhe von 309.000 Euro vorlagen (die NW berichtete bereits im November 2015), konnte dieses Minus problemlos aufgefangen werden. Aktuell beläuft sich das Plus auf dem HSV-Konto auf 145.637 Euro. Heitlindemann: „Marketing und Sponsoren ist in nächster Zeit eines der wichtigsten Themen.“
„Wappen sind immer dann am stärksten, wenn sie eigenständig sind, eine Botschaft haben und Spaß machen“, sagte Lars Stricker von „Time-Catcher“ und verwies bei dem möglichen neuen Logo auf den preußischen (von Borussia) Adler, die dem Stadtwappen entlehnten Zinnen und das Gründungsjahr 1969: „Das weist den HSV als Pionier des Frauenfußballs aus.“ Darum seien auch bereits Kontakte zum Herforder Modehersteller Ahlers, der die Jeansmarke „Pioneer“ vertreibt, aufgenommen worden. „Das würde super zu uns passen“, sagte Stricker, „der Slogan könnte dann heißen: ’Proud to be a pioneer.’“ Ob das neue Wappen kommt, entscheidet der Vorstand.
Dirk Heitlindemann ist jedenfalls optimistisch: „Nach diesen Vorstandswahlen bin ich sicher, dass wir bald wieder die Nummer eins im Frauenfußball in OWL sind.“