2024-05-23T12:47:39.813Z

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Hellas-A-Jugend hart bestraft

Zwölf Punkte Abzug wegen Einschüchterung des Schiedsrichters+++Strafe kann über Teilnahme an Programm zur Konfliktbewältigung reduziert werden

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Wiesbaden. Beim Fußball-Kreisoberligisten Hellas Schierstein floriert die Nachwuchsarbeit. Gerade die A-Jugendlichen gelten als Hoffnungsträger für den Männerbereich. Doch jetzt setzte es drakonische Strafen gegen die Hellas-Junioren, die nach der 2:3-Niederlage gegen den SC Klarenthal offenbar den jungen Spielleiter in massiver Form beleidigt und eingeschüchtert hatten, nachdem sie im Verlauf der zweiten Halbzeit eine Rote Karte kassiert hatten.

Gasförmigen Stoff in Schiedsrichter-Kabine gesprüht

Das Wiesbadener Sportgericht unter Vorsitz von Thorsten Nordholt sah sich in seinem Urteil zum Durchgreifen gezwungen, wertete die Partie mit 3:0 für Klarenthal und belegte die A-Junioren der Hellenen zudem mit dem Abzug von zwölf Punkten. „Spieler hatten gegen die Tür der Schiedsrichter-Kabine getreten. Einer kletterte über die Notausstiegshilfe hoch, schlug ans Fenster der Kabine. Und als der junge Spielleiter vom Duschen kam, bemerkte er, dass unter der Tür ein gasförmiger Stoff, möglicherweise Deo, eingeleitet wurde“, schildert Nordholt die für das hohe Strafmaß relevanten Punkte. Der Referee habe aus der Kabine heraus den Kreis-Schiedsrichter-Obmann kontaktiert. der wiederum habe geraten, die Polizei zu rufen. Letztlich konnte der Unparteiische das Sportgelände unbehelligt verlassen.

Punktabzug über Programm zur Konflitbewältigung reduzieren

Die Hellas-Verantwortlichen hatten von den Handlungen der Spieler offenbar anfangs nichts mitbekommen. Im Rahmen der Verhandlung im Vereinsheim des FV Biebrich 02 entschuldigten sich die Griechen gegenüber dem Schiedsrichter für ihr Verhalten. Über die Teilnahme am vom Hessischen Fußball-Verband (HFV) angebotenen Programm zur Konfliktbewältigung haben die A-Jugendlichen nun die Chance, den Punktabzug zu reduzieren. Bis zum 29. Februar 2016 müssen sie die erfolgreiche Teilnahme nachweisen. An mehreren Abenden sollen die Geschehnisse unter Federführung von Experten aufgearbeitet werden. „Es muss die Mannschaft anwesend sein, die im betreffenden Spiel präsent war. Erscheinen nur fünf Mann, werden wir das nicht anerkennen“, bekräftigt Nordholt. Verläuft die Teilnahme erfolgreich, werden statt der zwölf nur drei Zähler abgezogen.

Anagnostakis: Jungs haben sich danebenbenommen

Hellas-Vorsitzender Vassily Anagnostakis: „Wir nehmen das Urteil an. Die Jungs haben sich danebenbenommen. Das darf nicht passieren. Wir haben die Schuldigen intern bestraft und werden das Seminar wahrnehmen.“

Aufrufe: 05.11.2015, 12:30 Uhr
Stephan NeumannAutor