Heißes Derby in der prallen Sonne

Kaum hatte Schiedsrichter Gustav Krenzer aus Dienheim die Partie in praller Sonne – vor rund 50 Zuschauern im Schatten – angepfiffen, merkte man beiden Mannschaften an, dass sie auf ein schnelles Führungstor aus waren. Allein bis zur zwölften Minute spielte sich jedes Team zwei Hochkaräter heraus, bei denen sich sowohl die Nackenheimer Keeperin Theresa Kehl als auch ihr Gegenüber Jonah Westerwelle auszeichneten. Aber in der 22. Minute war es endlich soweit: Sein fulminantes Solo durch die Mitte krönte der offensive Mittelfeldspieler Moritz Scheu mit dem Führungstreffer zum 1:0.

Darüber freuten sich seine Teamkollegen inklusive der Mittelfeldspieler Fynn Helbing, der das spannende und faire Match aber vom Spielfeldrand beobachten musste. Nicht als Ersatzspieler, sondern als verletzter „Fan“. Denn der Elfjährige laboriert noch an einem Oberschenkelbruch. „Ich hoffe aber, in zwei Wochen wieder mitspielen zu können“, sagte er zuversichtlich. Und seine Mutter Corinna ergänzte: „Er guckt sogar bei jedem Training zu.“

Sicher auch sehr zur Freude seines Trainers Josef Manganiello, dem, trotz der Führung, aber angesichts vergebener Chancen, manche Sorgenfalte von der Stirn abzulesen war. Aber spätestens nach dem 2:0, dürfte auch der Coach – zumindest vorübergehend – entspannter gewesen sein. Ein glückliches Händchen bewies er auf jeden Fall bei der Einwechslung von Maja Pageler. Die wieselflinke Zehnjährige markierte am langen Pfosten das zweite Nackenheimer Tor fast mit dem Pausenpfiff (30.).

Doch wie verwandelt kamen die Albansdörfer aus der Kabine und drückten mächtig auf die Tube. Es war nur eine Frage der Zeit, wann der Anschlusstreffer fiel. Nach gut einer Viertelstunde war Luca Leber zur Stelle und drosch den Ball aus dem Getümmel ins Netz (46.). Nun drängte der VfB mit Vehemenz auf den Ausgleich. Doch die Mannschaft des Trainerduos Jan Frey und Dennis Kraume sah sich immer wieder gefährlichen Nackenheimer Entlastungsangriffen gegenüber.

Schließlich kam für die Platzherren der erlösende Schlusspfiff – wenn auch nach Ansicht der Gäste allzu pünktlich. „Die erste Halbzeit haben wir komplett gepennt“, räumte der Bodenheimer Angreifer Tiago Pohl ein. „Dann haben wir uns aber berappelt. Schade, dass wir nicht mehr den Ausgleich geschafft haben.“

„Es war ein Spiel auf Augenhöhe“, zog FCN-Trainer Manganiello vor den Gästen gleichermaßen den Hut. „Aber das Ergebnis war gerecht, weil wir die klareren Chancen hatten“, behauptete er.

1. FC Nackenheim: Kehl; Pageler, Bastian, Giardina, Tahiri, Scheu, Vettel, Manganiello, von Löwenberger, Metzner.

VfB Bodenheim: Westerwelle; Roßa, Jurkic, Leonie Gerold, Azarkan, Albertz, Assuncao, Pohl, Ferber, Leber, Kerz, Fuchs.

Am Samstag besuchen wir um 13-15 Uhr in der Fußball-D-Junioren-Landesliga die Partie SVW Mainz – SV Gonsenheim.

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