Wiedenbrück nur mit 2:2-Remis gegen Hammer SpVg.

SC Wiedenbrück - Hammer SpVg 2:2

Trainer Björn Mehnert war sauer. „Das war ein schlechtes Spiel von uns. Gerade von den erfahrenen Spielern erwarte ich eine andere Leistung“, sagte er und dachte dabei auch an die Defensive, die in sechs Ligaspielen bereits zwölf Gegentreffer kassiert hat. Mehnert: „Davon haben wir uns neun oder zehn selbst reingekegelt.“ Wie gegen Hamm. Die Gäste kämpften zwar aufopferungsvoll, kamen aber über 90 Minuten praktisch nie gefährlich vor das SCW-Tor. Und so half Wiedenbrück bei der Hammer Führung kräftig mit, indem Tristan Duschke eine eigentlich ungefährliche Flanke in bester Flugkopfballmanier am verdutzten Keeper Marcel Hölscher vorbei im eigenen Tor versenkte (4.). In der Folge spielte nur noch der SCW, die nur 294 Zuschauer sahen eine Vielzahl an Torchancen, doch insgesamt fehlte die Zielstrebigkeit. „Ich habe die Torgeilheit vermisst“, so Mehnert. Dass Luei Omar nach einer guten halben Stunde auch noch per Handelfmeter Keeper Frederic Westergerling scheiterte, passte ins Bild (31.).

Die zweite Halbzeit machte zunächst Hoffnung, als Phil Beckhoff früh per direkt verwandeltem 20-Meter-Freistoß der 1:1-Ausgleich gelang (57.). Vorher war bereits ein Treffer von Lukas Demming wegen Abseits nicht gegeben worden. Doch nur eine Zeigerumdrehung später ging Hamm wieder in Front. Duschke hatte als letzter Mann an der Mittellinie einen Ball total unterschätzt, der Ex-Wiedenbrücker David Loheider sagte Danke, gewann das Laufduell gegen Duschke und schob zum 1:2 ein (58.). „Das gibt’s auch nicht oft, dass man mit einem Torschuss zwei Treffer erzielt“, sagte Coach Mehnert mit süßsaurer Miene.

Der gebrauchte Tag für den indisponierten Duschke war endgültig perfekt und die Aufholjagd musste von Neuem beginnen. Doch der SCW hatte den unbedingten Willen, ein Tor zu erzwingen, offenbar in der Kabine gelassen. Fast eine halbe Stunde lang passierte in der Offensive so gut wie nichts, kraft- und ideenlos schienen die Hausherren ihrer ersten Heimniederlage der Saison entgegenzusehen. Die ersten Zuschauer hatten das Jahnstadion bereits verlassen, als der eingewechselte Ismael Remmo nach einem Demming-Pfostenschuss doch noch zum 2:2-Endstand abstaubte (90.).

„Wir sind wieder einmal selbst schuld“ schimpfte SCW-Kapitän Oliver Zech, „wir hätten auch diesmal acht Tore schießen können, aber anscheinend fehlt bei uns die Qualität.“ Klar ist, dass die Wiedenbrücker Gefahr laufen, bereits früh in der Saison den Anschluss nach oben zu verlieren. Mehnert verwies zwar auf die „nur vier Punkte“ bis zur Spitze, wollte von dieser Tabellenregion aber sowieso nichts wissen: „Dafür ist unsere Leistung nicht gut genug. Erst wenn die wieder passt, könnte das vielleicht ein Thema sein.“ Der Trainer kündigte im übrigen Konsequenzen an: „Ich werde mir alles genau angucken. Wir wollen den Weg mit jungen Spielern weiter gehen, da gehören Rückschläge dazu. Aber das war heute viel zu wenig.“

Tore: 0:1 (5. Eigentor), 1:1 Phil Beckhoff (57.), 1:2 David Loheider (58.), 2:2 Ismael Remmo (90.)

Besondere Vorkommnisse: Luei Omar (SC Wiedenbrück) scheitert mit Foulelfmeter an Torwart Frederic Westergerling (31.)