In der ersten Viertelstunde bearbeiteten sich beide Teams unbarmherzig. Hochkonzentriert versuchten sie sich gegenseitig den Ball abzuluchsen. Fast jeder Angriffsversuch des Gegners wurde bereits im Mittelfeld erstickt. Diese Phase des gegenseitigen Kennenlernens ging dann allerdings urplötzlich zu Ende, als die Hamburger ihre erste Torchance hatten - und diese gleich nutzten. Nach einem Freistoß brachten die Regensburger den Ball nicht aus dem Strafraum hinaus. Wie beim Billard flog er umher, bis ihn schließlich David Robert Bates über die Linie stocherte (16. Minute).
Lasogga vergibt eine Riesenchance
Zehn Minuten später hätte es beinahe ein zweites Mal im Regensburger Tor eingeschlagen. Der Topstürmer der Hamburger, Pierre-Michel Lasogga, hätte den Ball da aus sieben Metern nur noch an Jahn-Keeper Philipp Pentke vorbei schieben müssen. Das schaffte er zwar, zielte allerdings auch neben des Tor. Bis auf diese zwei Situationen, in denen eine für den Rückstand gesorgt hatte, hielten die Regensburger gegen den hohen Favoriten aus der Hansestadt zwar durchaus gut mit, wirklich ärgern konnten sie die Gäste aber kaum. Sargis Adamyan, der im Hinspiel mit einem Hattrick zum Helden des Jahn wurde, legte sich auch dieses Mal kräftig ins Zeug, wurde von den Hamburgern aber stets eng bewacht. Kurz vor dem Halbzeitpfiff kamen die Regensburger dann doch einmal zu einer gefährlichen Aktion im HSV-Strafraum. Die Gäste schafften es bei mehreren Schussversuchen des Jahn aber immer, irgendwie ein Bein dazwischen zu bekommen.
Ein leidenschaftlicher Fight
Nach der Pause blieb das Spiel ein leidenschaftlicher Fight. Die Regensburger versuchten alles, kämpfen weiter um jeden Zentimeter, nach vorne kamen sie aber nach wie vor nur ganz selten. Die Hamburger bemühten sich derweil darum, das Spiel zu kontrollieren und setzten auf ihre Ballsicherheit. Ab der 69. Minute mussten die Gäste dafür aber mit einem Mann weniger auskommen, da Orel Mangala mit der gelb-roten Karte vom Platz musste. Sogleich witterte der Jahn sein Chance. Die Aktionen wurden zielstrebiger - und das zahlte sich aus. In der 74. Minute war es dann Sargis Adamayan, der die Arena zum Kochen brachte. Sein Schuss, von einem Hamburger noch abgefälscht, schlug zum Ausgleich ein. Neun Minuten später gab es auf Zuschauerängen dann überhaupt kein Halten mehr. Marco Grüttner schlängelte sich im Strafraum mit einer überragenden Drehung um seinen Gegenspieler herum und donnerte den Ball zum 2:1 für den Jahn ins Tor. Kurz danach hätte Adamyan sogar beinahe seinen zweiten Treffer erzielt, schoss aber knapp daneben (84.).
Der HSV rannte nun verzweifelt an, hatte aber keine echte Chance mehr. Als der eingewechselte Vasilije Janjicic nach einer Notbremse gegen Andy Geipl die rote Karte sah und die Hamburger nur noch zu neunt spielten, war die Messe endgültig gelesen. Mit Standing Ovations feierten die Regensburger Zuschauer ihre Mannschaft für das Kunststück, den großen HSV in dieser gleich zweimal geschlagen zu haben.