2024-03-27T14:08:28.225Z

Allgemeines
Im Hoheitsgebiet des Lokalrivalen: Für die heute beginnende, sechstägige Teamquarantäne wird sich der TSV 1860 im Taufkirchner Gasthof Limmerhof einquartieren, vor den Toren der SpVgg Unterhaching. Die Löwen treten beim Re-Start gegen den MSV Duisburg an (Sonntag, 13 Uhr), Haching bereits am Samstag in Großaspach (14 Uhr). sampics
Im Hoheitsgebiet des Lokalrivalen: Für die heute beginnende, sechstägige Teamquarantäne wird sich der TSV 1860 im Taufkirchner Gasthof Limmerhof einquartieren, vor den Toren der SpVgg Unterhaching. Die Löwen treten beim Re-Start gegen den MSV Duisburg an (Sonntag, 13 Uhr), Haching bereits am Samstag in Großaspach (14 Uhr). sampics

Re-Start 3. Liga: Manfred Schwabl attackiert Drückeberger

SpVgg-Unterhaching-Präsident: „Da wird jeden Tag ein anderer Grund gesucht“

Die 3. Liga ist vor dem Außerordentlichen Bundestag am Montag heillos zerstritten. Haching-Präsident Manfred Schwabl kritisiert die Abbruch-Befürworter scharf.
  • Am Montag richtet der DFB einen Außerordentlichen Bundestag aus.
  • Ein zentraler Punkt ist die mögliche Fortsetzung der 3. Liga.
  • Die Lager sind zerstritten - Manfred Schwabl, Präsident der SpVgg Unterhaching, kritisiert deshalb die Abbruch-Befürworter.

München – Der Außerordentliche Bundestag des DFB an diesem Montag – er wird erstmals virtuell über die Bühne gehen. Der ambitionierte Plan sieht vor, die starke Tagesordnung zügig abzuhandeln. 80 Seiten umfasst sie – ein wesentlicher Punkt ist der Riesenzoff um die 3. Liga.

3. Liga: DFB gibt kein gutes Bild ab

Für den DFB wird es auch darum gehen, ein besseres Bild abzugeben als zuletzt. Die öffentlich geführte Schlammschlacht um die Wiederaufnahme des Drittliga-Spielbetriebs ist einer der Kritikpunkte. Die FAZ bezeichnete den Verband zuletzt als „schwachen Riesen“. Ob dem DFB der Befreiungsschlag bei der Videozusammenkunft mit den 262 Delegierten gelingt, ist ungewiss.

Der Versuch misslang schon vorigen Dienstag, als Präsident Fritz Keller bei der Präsentation seines Fünf-Punkte-Plans für eine Gehaltsobergrenze plädierte. Das bestimmende Thema blieb die Attacke von Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge in Richtung Keller, dessen Autorität auch kurz danach infrage gestellt wurde.

3. Liga: Klubs drohen mit Klage

Großen Eindruck hinterließ der DFB-Beschluss zum geplanten Wiederbeginn der 3. Liga am 30. Mai jedenfalls nicht. Sofort hagelte es Kritik – von Vereinsvertretern, aber auch von Teilen der Politik, die in Thüringen und Sachsen-Anhalt noch nicht die Voraussetzungen für einen Re-Start geschaffen hat. Sogar Klagen stehen im Raum.

Der Streit lässt sich auf eine einfache Formel reduzieren: Auf der einen Seite führen Clubs wie Carl Zeiss Jena und 1. FC Magdeburg an, dass sie aus besagten Gründen nicht weiterspielen können. Auf der anderen Seite vermutet der DFB, dass diese Vereine aufgrund eigener Interessen nicht weiterspielen wollen.

Manfred Schwabl wirft Konkurrenten „Spielereien“ vor

Manni Schwabl, Präsident der SpVgg Unterhaching, sagte stellvertretend für auch die anderen bayerischen Drittliga-Vertreter (TSV 1860, Würzburg, Ingolstadt, Bayern II): „Wenn ich ein Profiverein bin, dann sollte ich mich auch messen wollen, und zwar am Spielfeld und nicht am Grünen Tisch oder am Schachbrett.“ Einigen Mitbewerbern warf er „Spielereien“ vor, bei denen es „nicht immer ganz ehrlich“ zugehe. Beispiel Waldhof Mannheim: „Da wird jeden Tag ein anderer Grund gesucht, warum man nicht spielen kann.“

Geht es nach der DFB-Spitze, werden heute lediglich Formalien beschlossen. Erstens: Die Verbandsbosse wollen sich absichern, dass sie nicht für die Folgen ihrer Beschlüsse während der Pandemie haftbar gemacht werden können. Zweitens: Der DFB-Vorstand soll dazu ermächtigt werden, über einen möglichen Abbruch der 3. Liga (wie auch der Frauen-Bundesliga) sowie die daraus resultierende Auf- und Abstiegsregelung zu entscheiden.

Sachsen und Sachsen-Anhalt wollen Saisonabbruch ohne Absteiger

Einen Saisonabbruch ohne Absteiger wollen die Landesverbände Sachsen und Sachsen-Anhalt erwirken. Ihrem Antrag werden jedoch kaum Erfolgschancen eingeräumt. Dies gilt auch für den Vorstoß des saarländischen Verbandes, wonach die 3. Liga in der kommenden Saison zweigleisig (Nord- und Südstaffel) mit jeweils 18 Vereinen ausgetragen werden soll.

Weitere geplante Beschlüsse: Die Landesverbände sollen bei ausgefallener sportlicher Qualifikation entscheiden dürfen, welche Amateurvereine am DFB-Pokal teilnehmen. Auch die Aufstiegsregel zur 3. Liga soll regional festgelegt werden.

Aufrufe: 024.5.2020, 19:52 Uhr
Münchner Merkur / tz / Uli Kellner SID Sport-InforAutor