2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Zielstrebig und energisch: 05-Angreifer Lucas Höler (Mitte) traf zum 1:1 und tunnelt in dieser Szene einen Stuttgarter. Foto: hbz/Jörg Henkel
Zielstrebig und energisch: 05-Angreifer Lucas Höler (Mitte) traf zum 1:1 und tunnelt in dieser Szene einen Stuttgarter. Foto: hbz/Jörg Henkel

Krise war gestern

U23 des FSV Mainz 05 fährt gegen VfB Stuttgart II zweiten Sieg in Folge in der 3. Liga ein +++ Angreifer Höler erneut stark

MAINZ. Wie gelöst die Stimmung am Bruchweg wieder ist, zeigte sich kurz nach Spielende. Während 05-Kapitän Fabian Kalig den Medienvertretern ein Interview in der Mixed-Zone gab, kam von hinten Patrick Pflücke angelaufen. Bevor der kleine Mittelfeldwirbler in der Kabine verschwand, neckte er Kalig, ließ einen kecken Spruch los und grinste über beide Backen. Kalig registrierte das genau, grinste ebenfalls - und wurde nur wenige Momente später von Angreifer Aaron Seydel mit Wasser bespritzt. Keine Frage: Der 3:1 (1:1)-Heimsieg der Mainzer U23 gegen den VfB Stuttgart II tat allen Beteiligten richtig gut.

,,Wieder richtig Feuer drin"

Eine Woche nach dem Befreiungsschlag beim 3:0-Erfolg in Großaspach legte der Fußball-Drittligist nach und holte den zweiten Dreier in Folge. An die zuvor sieben Spiele andauernde Negativserie ohne dreifachen Punktgewinn denkt bei den 05ern niemand mehr. ,,Natürlich hat uns das extrem genervt, wochenlang so viele Punkte liegengelassen zu haben. Nach unserem Sieg in Großaspach war im Training aber wieder richtig Feuer drin. Und das haben wir heute zum Glück auch auf den Platz gebracht", befand Kalig. In der Tat ließen sich die jungen Mainzer gegen die am Tabellenende herumdümpelnde Bundesliga-Reserve der Schwaben auch von einem frühen 0:1-Rückstand durch VfB-Torjäger Marco Grüttner (5. Minute) nicht aus der Ruhe bringen.

Die eiskalte Dusche wirkte vielmehr als Wachmacher und führte dazu, dass der FSV fortan das Kommando übernahm. Der verdiente Lohn war der rasche 1:1-Ausgleich durch Angreifer Lucas Höler (20.). Ausgerechnet durch jenen Höler, der bis zu seinem Doppelpack in Großaspach gefühlte Ewigkeiten vom Pech verfolgt schien und einfach nicht mehr treffen wollte. Eine schwere Zeit. ,,Ich kann mich an kein Spiel erinnern, in dem er sich nicht den Hintern für uns aufgerissen hat. Man sieht Lukas an, dass er jetzt wieder Selbstvertrauen hat", befand Fabian Kalig. Was zweifellos zutraf. Denn Höler tritt mittlerweile wieder deutlich zielstrebiger auf, traf kurz vor der Pause auch noch den Pfosten und war stets gefährlich.

Seine drei Tore aus den jüngsten zwei Partien haben die Brust des Angreifers merklich breiter werden lassen. ,,Wenn man als Stürmer nicht trifft, ist das immer schwierig. Aber die Mannschaft hat mir sehr geholfen in der Phase, wo es nicht gelaufen ist", sagte Höler, der mit den 05ern nun unbedingt an die bärenstarke Serie der Hinrunde anknüpfen will.

Die Mainzer sind auf einem guten Weg dorthin. Das sehenswerte 2:1 des agilen Julian Derstroff (61.) und der Schlusspunkt von Benedikt Saller in der Nachspielzeit (90.+1) waren Ausdruck der Kräfteverhältnisse im Bruchwegstadion.

Unterdessen lief Sandro Schwarz nach Spielende an Lucas Höler vorbei und gab ihm einen anerkennenden Klaps auf die Schulter. Auch der FSV-Coach hatte gesehen, dass sein Mittelstürmer wieder klar im Aufwind ist. ,,Lukas tut es absolut gut, dass er die Kiste wieder trifft", sagte Schwarz. Und lächelte. Schließlich war er rundum zufrieden mit dem Auftritt seines Teams, das sich eindrucksvoll aus der Ergebniskrise befreit hat. Auch dank Höler.


Mainz 05 II - VfB Stuttgart II 3:1 (1:1)

- FSV Mainz 05 II: Huth - Schilk, Kalig, Ihrig, Moos - Saller, Bohl - Parker, Pflücke (81. Seydel), Derstroff - Höler (88. Häusl).

- VfB Stuttgart II: Uphoff - Kirchhoff, Ristl, Hagn, Mwene (75. Cacau) - Elva, Zimmermann, Rathgeb (68. Ferati), Besuschkow (46. Gabriele), Wanitzek - Grüttner.


Schiedsrichter:
Kornblum (Grabenstätt).

Zuschauer: 503.

Tore: 0:1 Grüttner (4.), 1:1 Höler (20.), 2:1 Derstroff (61.), 3:1 Saller (90.).

Aufrufe: 021.2.2016, 16:20 Uhr
Andreas RiechertAutor