Halbzeitpause bringt SSVg total aus dem Tritt

Denn zu dem Zeitpunkt ahnte er nicht, dass die Niederbergischen trotz der Niederlage Tabellendritter geblieben sind. Diese Position haben sie nach einer glänzenden Rückrunde jetzt als Saisonziel ausgegeben.

Es dauerte quasi bis zum Rückstand, ehe die Gäste in die Partie fanden. Nach einem Fehlpass von Marco Sparacio war die SSVg in Rückstand geraten. Doch die Mannschaft verfügt über eine hervorragende Moral, schüttelte sich kurz und fand immer besser ins Spiel. Nach einem Heber von Torjäger Ignacio Del Bonno an die Latte stand Kapitän Hidayet Aydogan goldrichtig und erzielte den Ausgleich.

Fünf Minuten später leitete Marco Sparacio mit seinem Vorstoß über die rechte Seite den Führungstreffer vor. Mario Wieck war mitgelaufen und brachte die SSVg in Führung. Die Heiligenhauser schafften es aber nicht, den knappen Vorsprung mit in die Pause zu nehmen. Nach einem Stellungsfehler war Mario Schütt zur Stelle und markierte das 2:2.

In der Pause wurden die Heiligenhauser aber mit Komplimenten geradezu überschüttet. "Was spielt ihr denn für einen geilen Ball", wurde Hidayet Aydogan auf dem Weg in die Kabine gefragt. Auch Trainer Senad Hecimovic war zufrieden: "Nach dem Rückstand haben wir überragend gespielt, manchmal schon zu schön und vor allem vergessen, die Tore zu machen. Das muss sich im zweiten Durchgang ändern."

Es änderte sich tatsächlich alles, aber anders als sich Hecimovic sich das vorgestellt hatte. Seine Mannschaft war in der Pause völlig aus dem Tritt gekommen. Sie war zwar noch optisch überlegen, aber der Ball lief nicht mehr. Plötzlich wurden keine spielerischen Lösungen gesucht, sondern oft mit langen Bällen operiert.

Gleich zweimal wurden die Gäste ausgekontert. Mario Schütt brachte mit seinem dritten Tor an diesem Tag die Heisinger in Führung, die Tobias Brötzmann auf 4:2 ausbaute. SSVg-Torhüter Patrick Bas stand allein auf verlorenem Posten und konnte einem leid tun. Heiligenhaus war geschlagen, daran änderte auch der Treffer von Henning Kawohl per Kopf in der Schlussminute nichts mehr.

"Wir waren in der zweiten Halbzeit fertig und brauche die Pause. Die Wege taten weh", meinte Senad Hecimovic. "Für Heisingen ging es um alles, die haben gebissen."