2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview

Wir sind mehr als stolz

Der Liebe wegen kam Robin Krämer in die Region, nun ist er mit Hainsberg Kreismeister. Einer Partie aber trauert er nach.

Drei Jahre hat sie gedauert, die „Kreisoberliga-Leidenszeit“ des Hainsberger SV. Nun hat der ambitionierte Verein aus dem Freitaler Süden endlich den ersehnten Wiederaufstieg in die Landesklasse geschafft. Nach einer Vize-Meisterschaft 2014 sowie dem sehr unglücklichen Scheitern durch einen Last-Minute-Gegentreffer im Wiederholungsspiel beim 1. FC Pirna in der Vorsaison ließ der HSV in dieser Spielzeit nichts anbrennen und sicherte sich schon weit vor dem letzten Spieltag in überlegener Manier den Titel.

Dabei mussten die Hainsberger noch in der Winterpause unfreiwillig einen Trainerwechsel vollziehen, da der langjährige Chefcoach Dirk Püschmann aus gesundheitlichen Gründen ausfiel. Als Nachfolger wurde sein bisheriger Assistent Robin Krämer berufen. Er blickt auf die Meister-Saison zurück und erklärt, wie die Hainsberger die neuen Aufgaben in der Landesklasse angehen wollen. Krämer wird dann wieder Co-Trainer sein, den Chef-Posten übernimmt der vom Dresdner SC kommende Knut Michael (FuPa berichtete).

Herr Krämer, Sie sind erst 26 Jahre alt, da ist man eigentlich im besten Fußballeralter. Warum hat es sie so früh auf die harte Trainerbank verschlagen?

Leider musste ich auf Anraten der Ärzte nach der dritten Knie-OP schon mit Anfang zwanzig nach einer bis dahin ganz erfolgreichen Spielerkarriere in meiner Heimat, der Chemnitzer Region, die Fußballschuhe an den sprichwörtlichen Nagel hängen.

Und wie hat Sie es dann in den Weißeritzkreis verschlagen?

Da liege ich ganz im Trend vieler junger Leute: Natürlich der Liebe wegen bin ich nach Dippoldiswalde gezogen, habe dort schnell zum ortsansässigen Fußballverein gefunden, und die Mannschaft im zweiten Jahr als Trainer zum Kreisoberliga-Aufstieg geführt. Vor Beginn der laufenden Saison folgte dann der Wechsel zum Hainberger SV als Assistenztrainer.

Wo Sie in der Winterpause zum Chefcoach befördert wurden und die Mannschaft zum souveränen Kreismeistertitel führten. Wie hoch ist aus ihrer Sicht der Anteil ihres Vorgängers Dirk Püschmann am Erfolg?

Was Dirk in den letzten Jahren für den HSV geleistet hat, genießt meinen höchsten Respekt. Er ist selbstverständlich der Hauptvater des Erreichten. Als er in Hainsberg 2013 anfing, gab es keinen aufstiegsfähigen Spielerkader, das heißt, er legte den Grundstein für den jetzigen Erfolg.

Wie fällt Ihr Saisonfazit aus?

Natürlich war unser Ziel der Aufstieg, aber wenn uns einer diesen Durchmarsch prophezeit hätte, hätten wir ihn nicht für ernst genommen. Wir sind mehr als stolz auf die Mannschaft, dass sie so ein Niveau die gesamte Saison zeigen konnte. Ein bisschen trauere ich allerdings der Niederlage im Kreispokal-Viertelfinale gegen Dohna schon hinterher. Ein Finaleinzug und der eventuelle Doublegewinn hätten dem Ganzen natürlich die Krone aufgesetzt.

Mit welchen Zielen geht der HSV in die nächste Saison?

Wir wollen zeigen, dass wir in die Landesklasse gehören und fußballerisch definitiv mithalten können. Ziel ist es, die Saison auf einem guten einstelligen Tabellenplatz zu beenden.

Auf was freuen Sie sich besonders in der neuen Spielzeit?

Auf die Herausforderung, nicht mehr die Gejagten zu sein, sondern den vermeintlich Großen möglichst die Punkte zu entführen. Und natürlich auf die Derbys gegen Stahl Freital, Possendorf und Bannewitz, die hoffentlich mit großer Zuschauerzahl veredelt werden.

Sind Veränderungen im Kader geplant. Wird etwa Toptorjäger Marian Weinhold, der in 26 Spieltagen 42 Treffer erzielte, bleiben?

Wir können stolz verkünden, dass der Kader zu 90 Prozent so bestehen bleibt. Wir werden uns punktuell in allen Mannschaftsteilen zwar verstärken, aber wollen den Kader nicht überfüllen. Mit unserem Toptorjäger Marian Weinhold sind die Gespräche gut verlaufen. Er wird nächste Saison für den HSV weiter auf Torejagd gehen.

Aufrufe: 028.6.2016, 10:50 Uhr
Falk RöslerAutor