Wer holt sich den Premieren-Pott?

So eine kurze Pause zwischen dem Ende der Freiluftsaison und dem Einstieg in die Hallensaison hat es im Kreisfußball im Männerbereich wohl noch nicht gegeben. Bereits eine Woche nach dem Abschluss der Hinrunde startet am Sonntag die Hallenkreismeisterschaft (HKM). Dabei drohte der Veranstaltung noch vor Kurzem die Absage, da die als Austragungsort vorgesehene Sporthalle des BSZ Pirna nicht zur Verfügung steht. Sie wird derzeit als Flüchtlingsunterkunft genutzt.

Doch der Kreisverband sorgte für Ersatz, sodass alle geplanten Turniere vom Jugend- bis zum Männerbereich stattfinden können. Gespielt wird in Pirna-Sonnenstein, Sebnitz, Glashütte und Neustadt. Für einige Mannschaften werden die Anreisewege dadurch etwas länger, was aber für die meisten Vereine das kleinere Übel gegenüber einer Absage sein sollte.

Zeit für eine echte Vorbereitung auf das Hallenspektakel dürfte allerdings bei den wenigsten Teams vorhanden gewesen sein. Für die Teilnehmer kommt erschwerend hinzu, dass erstmals nach Futsal-Regeln gespielt wird. Im Vorjahr hatte der Kreisverband zwar bereits ein Einladungsturnier veranstaltet, was Hainsberg gewann. Doch ab dieser Saison müssen nun laut Vorgabe des DFB alle offiziellen Hallenmeisterschaften unter Futsal-Regeln ausgetragen werden – für viele Teams dürfte das immer noch Neuland sein.

Wie sattelfest die Kicker mit dem ungewohnten Ball umgehen können und ob regeltechnisch alles sitzt, wird sich zeigen. Gut vorbereitet gehen auf jeden Fall die Schiedsrichter in die Wettkämpfe. „Alle angesetzten Unparteiischen haben an einer Schulung teilgenommen, die gleichermaßen Theorie und Praxis beinhaltete“, erklärt Jansen Kraft, der Verantwortliche des Kreisverbandes für die HKM.

Bei den Männern haben insgesamt 14 Mannschaften gemeldet, die zunächst in zwei Vorrundengruppen antreten. Die jeweils vier besten Mannschaften aus jeder Staffel qualifizieren sich für die Finalrunde am 13. Dezember ab 15 Uhr in Pirna-Sonnenstein. Dort treffen auch am Nikolaustag ab 14 Uhr die sieben Teams der Vorrundengruppe II aufeinander.

Ein sicher brisantes Wiedersehen gibt es dabei für Hainsberg und Dohna. Die beiden Top-Kreisoberligisten haben bereits ein Punkt- und Pokalduell in der laufenden Spielzeit bestritten, wobei die Burgstädter mit einem Unentschieden und einem Sieg im Kreispokal-Viertelfinale im direkten Vergleich vorn liegen.

Liga-Spitzenreiter Hainsberg könnte nun also einiges gerade rücken, zumal die Freitaler als überlegener Sieger des 1. Futsal-Cups auch in diesem Jahr zu den Favoriten gehören. Mit dem 1. FC Pirna gehört ein dritter Vertreter der höchsten Spielklasse des Landkreises zur Staffel II, der versuchen wird, die Kreisligisten Birkwitz-Pratzschwitz, Kreischa, Stahl Freital II und Wesenitztal II auf Distanz zu halten.

In Glashütte zu Gast ist die Vorrundengruppe I. Hier gehören mit Pesterwitz, Wurgwitz, Lohmen und der Reserve des VfL Pirna-Copitz gleich vier Kreisoberligisten zum Staffelfeld. Die Copitzer haben am letzten Freiluft-Spieltag mit dem 3:2-Auswärtssieg gegen die bis dato noch ungeschlagenen Hainsberger für einen Paukenschlag zum Ausklang der 1. Halbserie gesorgt und sollten mit ihren technischen Möglichkeiten keine Probleme haben, die Finalrunde zu erreichen. Ob dies auch für die anderen drei höherklassigen Teams gilt, wird von dem ihnen zur Verfügung stehenden Kader abhängen. Die Konkurrenz aus der Kreisliga – Heidenau II, Dohna II und Graupa – geht hier sicher nicht chancenlos ins Rennen.

Kleine Futsal-Regelecke: Eine Mannschaft besteht aus vier Feldspielern und einem Torwart. Gespielt wird auf einem Spielfeld, welches ungefähr Handballmaße besitzt. Der Ball ist kleiner als ein herkömmlicher Fußball und hat ob eines geringeren Luftdrucks besondere Sprung-Eigenschaften. Zwei Schiedsrichter sind aktiv. Bei Unterbrechungen wird die Spieluhr angehalten. Spezielle Regeln gibt es auch bei Fouls und Freistoßausführungen.