Hält Schapens Lauf an?

VfL Weiße Elf Nordhorn - SV Meppen II (Fr 19:30)

Zurück in der Spitzengruppe der Fußball-Bezirksliga ist der SV Meppen II nach dem 5:1-Erfolg über die SpVgg Brandlecht-Hestrup. Am Freitagabend (19.30 Uhr) gastiert die Mannschaft von Damir Bujan bei VfL WE Nordhorn und hat – vorausgesetzt die Konkurrenz aus Dörpen und Schapen patzt – die Chance auf die Tabellenführung. Doch die Erinnerungen an den Gegner sind nicht die besten.

In der letzten Saison kassierte der SVM in Nordhorn beim 1:6 die höchste Saisonniederlage. Und auch das Rückspiel ging trotz einer 2:0-Führung, bei der man schon wie der sichere Sieger aussah, noch mit 2:3 verloren. „Das ist Schnee von gestern“, will Bujan nichts von Revanchegelüsten seiner Mannschaft wissen. „Damals hatten wir in der Schlussphase immer Probleme, weil wir wenig trainieren konnten. Das ist diese Saison anders“, merkt der SVM-Coach an. „Wir können jetzt selbst in den letzten Minuten einer Partie zulegen.“

Bujan hat dennoch eine Menge Respekt vor den Nordhornern, die sich nach katastrophalem Saisonstart langsam zu fangen scheinen. Nach fünf Niederlagen in Folge gab es zuletzt zwei Siege, wobei insbesondere der Sieg in Bad Bentheim beeindruckte. „Sie haben sich mittlerweile angepasst und es war klar, dass sie wieder in die Spur kommen. Das wird ein harter Brocken“, vermutet Bujan, der weiterhin auf Innenverteidiger Stephan Hormann und Mattis Kellersmann verzichten muss. Dafür feierte Emmanuel Boadu am letzten Wochenende sein Comeback und ist ebenso wieder eine Alternative wie Nico Gill, der seine Sperre abgesessen hat. Ins Tor kehrt Kersten Kuhl zurück, der am Sonntag aufgrund der Verletzung von Benjamin Gommert gegen den VfV Hildesheim in der Regionalliga auf der Bank Platz nehmen wird.

FC Schapen 27 - SV Lengerich-Handrup (Fr 19:30)

Der FC 27 Schapen ist derzeit die Mannschaft der Stunde in der Fußball-Bezirksliga. Nach holprigem Saisonstart kletterte das Team von Henrik Bemboom und Michael Felix durch zuletzt vier Siege in Folge klammheimlich nach oben auf den vierten Tabellenplatz. Am Freitagabend (19.30 Uhr) winkt gegen Schlusslicht SV Lengerich-Handrup vorübergehend sogar die Tabellenführung.

Mit einem Sieg und einem gleichzeitigen Punktverlust des Tabellenzweiten Blau-Weiß Dörpen gegen Eintracht TV Nordhorn würden die Schapener die Spitzenposition erklimmen. Doch mit derartigen Rechenspielen will man sich in Schapen gar nicht erst aufhalten: „Uns ist das bewusst, aber das spielt keine Rolle. Uns freut die derzeitige Momentaufnahme, aber wir schauen von Spiel zu Spiel“, erklärt Bemboom. „Das Spiel gegen Lengerich wird eine schwere Aufgabe, auch wenn man mich jetzt belächelt.“

Denn die Lengericher sind nach der üblen 1:7-Klatsche gegen Blau-Weiß Papenburg am vergangenen Wochenende auf den letzten Tabellenplatz abgestürzt. Doch Bemboom weiß um die Gefahren, die dieses Resultat birgt: „Mir passt das Ergebnis überhaupt nicht. Lengerich will sicher eine Reaktion zeigen und der Ton wird dort in dieser Woche rauer gewesen sein. Zudem ist das ein kleines Derby“, erwartet er einen intensiven Kampf beider Mannschaften. „Lengerich hat ja nicht immer so gespielt wie gegen Papenburg, sondern gegen Dörpen oder Altenlingen auch Pech gehabt“, fährt Bemboom fort.

Dennoch ist das Schapener Trainerduo, das neben dem langzeitverletzten Christopher Börger auch auf Maik Vaal (Urlaub) verzichten muss, optimistisch, dass die Mannschaft weiterhin so konzentriert an die Aufgaben herangeht, wie zuletzt. „Wir sind deutlich gefestigter geworden“, verweist Bemboom darauf, dass Schapen in dieser Saison schon dreimal einen 0:1-Rückstand in einen Sieg gedreht hat. Zum Vergleich: In den letzten beiden Spielzeiten gelang das insgesamt nur viermal. „Die Mannschaft lässt sich auch von Rückständen nicht zurückwerfen und hat zum Teil das nötige Glück“, erinnert Bemboom an die Spiele gegen VfL WE Nordhorn und die SpVgg Brandlecht-Hestrup. „Dazu sind die neuen Spieler mittlerweile alle angekommen. Wir haben derzeit den Rückenwind und den wollen wir mitnehmen, um auch gegen Lengerich zu gewinnen“, gibt Bemboom die Zielsetzung vor.

SV Blau-Weiß Dörpen 1920 - SV Eintracht TV Nordhorn (Fr 20:00)

Die erste Saisonniederlage, die Fußball-Bezirksligist Blau-Weiß Dörpen am letzten Wochenende kassierte, ist abgehakt. Am Freitagabend (20 Uhr) hat die Mannschaft von Johnny Bojer die Chance, gegen den SV Eintracht TV Nordhorn zurück in die Erfolgsspur zukehren und mit einem Sieg zumindest bis Samstag die Tabellenführung zu übernehmen. Allerdings wird just vor dem Duell mit den erstarkten Nordhornern die Personaldecke immer dünner.

Der Schock geschah am Montag. Beim lockeren Regenerationstraining verletzte sich Defensivallrounder Yanik Runde ohne Einwirkung eines Mitspielers am Knie. Am Mittwoch folgte die bittere Diagnose: Das vordere Kreuzband ist gerissen, der 25-Jährige wird monatelang ausfallen. „Das war ein schwerer Schlag“, gesteht Bojer. „Yanik ist eine feste Größe und der Ausfall wird uns weh tun.“ Die Lücke, die Runde hinterlässt, könnte bald Ralf Voorwold füllen, doch der Neuzugang von Germania Leer, der sich in der Vorbereitung ebenfalls schwer verletzte, steigt erst nächste Woche wieder ins Mannschaftstraining ein.

Neben Runde muss Bojer am Freitagabend auch auf Ansgar Bojer, Julius Klaßen und Florian Rieken verzichten. Michael Cordes ist angeschlagen, kann aber vermutlich mitwirken. Zudem hat Kapitän Jens Rakers dem Trainer mitgeteilt, dass er aufgrund seines Studiums in Zukunft nur noch stark eingeschränkt trainieren kann. „Wir können oben mithalten, wenn wir kontinuierlich mit vielen trainieren können“, befürchtet Bojer, dass sich die Ausfälle bald auf die Leistung auswirken werden. Am Mittwochabend standen nur neun Feldspieler beim Training zur Verfügung.

Trotz alledem soll gegen Nordhorn, das zuletzt viermal in Serie gewann, der nächste Sieg eingefahren werden – schon allein im Hinblick auf das Spiel gegen Union Lohne am kommenden Mittwoch. „Wir wollen ein echtes Spitzenspiel gegen Lohne“, fiebern Bojer und die Mannschaft schon dem Duell entgegen. „Ich habe vor dem Spiel in Schüttorf gesagt, dass die nächsten drei Partien die Spiele der Wahrheit sind und wir sehen werden, inwieweit wir dort oben mitspielen können. Von der Niederlage in Schüttorf lassen wir uns nicht aus der Bahn werfen. Jeder hat gesehen, dass es nur einen Sieger hätte geben dürfen.“