2024-05-10T08:19:16.237Z

Testspiel
Zwei Torschützen im Kopfballduell: Neuruppins Markus Lemke (rechts) traf zum 1:1 per Drehschuss.  ©MZV
Zwei Torschützen im Kopfballduell: Neuruppins Markus Lemke (rechts) traf zum 1:1 per Drehschuss. ©MZV

Gute Zugänge und ein neues System

Der MSV Neuruppin und Ligakonkurrent Schwarz-Rot Neustadt-Dosse haben die ersten Testspiele absolviert

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Während sich fast alle Mannschaften des Fußballkreises Prignitz/Ruppin noch in der Winterpause befinden, sind die beiden Ruppiner Brandenburgligisten bereits fleißig. Nach den ersten Trainingseinheiten standen nun die ersten Testspiele an.

Spiele vom Sonnabend:

SV Schwarz-Rot Neustadt vs. BSC Süd 1:1 (0:0)

Tore: 1:0 Paul Döbbelin (51.), 1:1 Alexander Eirich (73.)

"Wir haben uns bewusst für eine höhere Belastung entschieden", so Neustadts Trainer Peter Oberschmidt. Die Schwarz-Roten traten nämlich am Wochenende doppelt an. Den ersten Test gab es am Sonnabend in Rathenow. Auf dem dortigen Kunstrasenplatz sollte ursprünglich der FC Strausberg antreten, doch der sagte "wegen eines erhöhten Mehraufwandes", wie Oberschmidt verriet, kurzfristig ab. Der Oberligist aus Brandenburg sprang ein. "Gegen Süd fand ich unseren Auftritt speziell im läuferischen Bereich okay." Der Schwarz-Rot-Trainer forderte ein schnelles Anlaufen, um immer wieder früh in Zweikämpfe zu kommen. "Wir haben es geschafft, über 90 Minuten den Druck aufrecht zu halten. Deshalb kommt auch das Ergebnis zustande. Es war leistungsgerecht." Neustadt stand fast der komplette Kader zur Verfügung. Gefehlt hatte nur Stefan Wolfert (krank).

Germania Schöneiche vs. MSV Neuruppin 2:1 (2:1)

Tore: 1:0 Manuel Wisnewski (13./Foul-Elfmeter), 1:1 Markus Lemke (25.), 2:1 Tino Istvanic (27./Foul-Elfmeter)

Auf "60 gute Minuten" blickt MSV-Trainer Marc Flohr zurück. Spontan entschied er sich, gegen den Tabellenvorletzten der Oberliga Nord mit einer Dreierkette in der Defensive zu agieren. "Es hat mich wirklich erstaunt, wie gut wir es gemacht haben." Zentral agierte Kevin Blumenthal, flankiert von Maurice Grube (rechts) und Christian Zielasko (links). Diese drei standen derart sicher, dass Schöneiche "in der ersten Halbzeit keine herausgespielte Tormöglichkeit hatte". Beide Gegentore resultierten aus schmeichelhaften Foul-Elfmetern. In der zweiten Halbzeit folgte sogar noch ein dritter Strafstoß. Doch dieser wurde an den Pfosten geschossen.

In der MSV-Offensive agierte Markus Lemke als Spielgestalter. In vorderster Front probierte Trainer Flohr das Duo Jeffrey Kniestedt und Marcel Weckwerth. Beide waren viel unterwegs, aber auch ihnen gelang es nicht, Torgefahr zu entwickeln. Allein Lemke wurde gefährlich. Als er vom Eck des Fünfmeterraumes aus der Drehung abschloss, zappelte das Leder im Netz zum zwischenzeitlichen 1:1.

Nach der Pause änderte sich zuerst wenig. Die Spielgestaltung lag mehr in den Händen des Oberligisten, wobei der MSV sicher stand und auf schnelle Umkehraktionen lauerte. "Mit den Wechseln ab der 60. Minute änderte sich das Spiel. Wir stellten auf Viererkette um, was bei uns für einen Bruch sorgte." Flohr musste nun mitansehen, wie Germania dominanter wurde. "Daher geht der Sieg am Ende auch in Ordnung", so der MSV-Coach trotz der strittigen Gegentreffer. Neuruppins Schlussmann Daniel Fraufarth konnte sich zweimal auszeichnen in höchster Not.

Spiel vom Sonntag:

Schwarz-Rot Neustadt vs. 1. FC Neubrandenburg 1:6 (1:2)

Tore: 0:1 Tom Kliefoth (26.), 1:1 Kevin Gotthardt (34.), 1:2 Anton Wieting (45.), 1:3 Kliefoth (51.), 1:4 Jannes Harsch (75.), 1:5, 1:6 Tom Buschke (79., 87.)

Im Gegensatz zum am Vortag bestrittenen Test gegen den Oberligisten BSC Süd 05 (1:1) hatten die Mannen um zur Halbzeitpause ausgewechselten Kapitän Erik Sonnenberg mit einem erheblichen Kräfteverschleiß zu kämpfen. Bei einigen Spielern war es gut sichtbar, so dass sich der Trainer entschied, Flügelflitzer Marty Müller sowie Innenverteidiger Stefan Heinrich daheim zu lassen. Nachwuchsmann Lukas Thormann wurde zur zweiten Mannschaft (Futsal-Kreismeisterschafts-Vorrunde) abgestellt. "Unsere Herangehensweise war daher ganz anders. Der 1. FC Neubrandenburg (Verbandsliga) war ein starker Gegner. Nichts anderes habe ich erwartet. Das klare Ergebnis geht so in Ordnung." Oberschmidt konnte dem speziell im zweiten Durchgang recht einseitigen Treiben auf dem Lindower Kunstrasenplatz sogar etwas Gutes abgewinnen. "Wir hatten kräftemäßig abgebaut. Aber der Trainingseffekt war aufgrund des stetigen Hinterherlaufens gegeben", witzelte er. Der Trainer sah auch keine Veranlassung zum Ärger. "Ich bin mit dem ganzen Wochenende zufrieden."

Gesondert wagte der Neustädter Coach noch einen Blick auf seine Zugänge: "Wir haben nun viele Alternativen. Es gibt keine Berührungsängste der Neuen. Es sind auch keine Fremdkörper auf dem Platz. Jetzt gilt es, ihre Verhaltensweisen einzubringen." Mit Julien Wollermann (Rhinow), Steven Koop, Johannes Wilke (in Lindow dienstlich verhindert) und Patrick Mann (alle MSV) waren vier Neue erstmals dabei.

Speziell bei Patrick Mann wird es jedoch eine Änderung geben. Beim MSV fing er als Innenverteidiger an, avancierte jedoch zum Halbserienende zum Goalgetter in vorderster Front. "In unserem bevorzugten 4-4-2-System sehe ich ihn im Mittelfeld neben Erik Sonnenberg. Ich plane mit Patrick eher als Motor im Zentrum, da er laufstark ist und sich offensiv in Szene setzen kann." Oberschmidt betont, dass Mann "die langen Wege gehen will und sie auch macht". Aber Änderungen sind noch möglich, da "wir in der Findungsphase stecken".

Aufrufe: 023.1.2017, 08:44 Uhr
MOZ.de / Stephan EllfeldtAutor