2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht

Letztes GSV-Aufgebot ärgert Weselaner

1:1 durchaus ein Erfolg, aber das Lazarett der Moerser wird größer

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Nach dem 1:1 gegen den Tabellenzweiten beklagt der Fußball-Landesligist GSV Moers in Ozan Sengül, Matthias Fröhlich und Torhüter Christoph Strauß drei weitere verletzte Spieler und pfeift nun personell aus dem letzten Loch.

Eigentlich sollte der Sonntag ein Tag der Ruhe sein. Nicht so bei Barbara Lohrbach. Die Dame ist Physiotherapeutin beim Fußball-Landesligisten GSV Moers und hatte eben gestern im Spiel der Grafenstädter gegen den PSV Wesel-Lackhausen alle Hände voll zu tun. Am Ende durfte sie sich mit ihrer Mannschaft über das 1:1 (1:0) freuen. Immerhin wurde dieser Erfolg gegen den gefühlten Spitzenreiter (Wesel hat zwei Spiele weniger als der derzeitige Ligaprimus 1. FC Kleve absolviert) erreicht.

Bei sonnigem Wetter war es ein reines Kampfspiel, wobei die spielerischen Vorteile eindeutig aufseiten der Moerser lagen. Und die Gelb-Schwarzen mussten der kämpferischen Note der Kreisstädter Tribut zollen. Erst erwischte es Ozan Sengül zweimal. Beim ersten Mal half noch die Kunst von Barbara Lohrbach, beim zweiten Mal allerdings nicht mehr. Sengül zog sich einen Cut unter dem rechten Auge zu und musste das Spielfeld verlassen. Nicht viel besser erging es Matthias Fröhlich, der nach einem Zusammenprall auf dem Kunstrasen liegenblieb und sich nur noch humpelnd in die Halbzeitpause rettete. Für Fröhlich kam Eric Holz, der eigentlich gar nicht auf dem Spielbericht stand und alle Befürchtungen, sein Einsatz käme nach seinem Muskelfaserriss viel zu früh, über Bord warf und sich selbstlos in den Dienst der Mannschaft stellte. Die Nackenschläge steckten die Moerser noch weitgehend weg, weil sie sich in der Abwehr so sicher wie die Bank von England zeigten und die überwiegend langen Bälle der PSV-Akteure mühelos verarbeiteten.

Spielentscheidend allerdings war die 54. Minute. Da wurde GSV-Torhüter Christoph Strauß vom Weseler Jim Grimm im eigenen Fünfmeter-Raum sehr hart angegangen. Strauß verlor den Ball und stürzte bei der Landung. Oliver Vos nutzte die Gunst der Stunde und schob zum 1:1-Ausgleich ein. Strauß musste seinen Platz in der Folge für Nils Krützberg räumen. Für das erste Highlight des Spiels sorgte Kevin Jellessen in der 14. Minute. Nach einem Eckball wählte Simon Poredda eine besondere Variante. Er spielte den Ball flach zu Jellessen, der von der Strafraumkante unbedrängt per Bogenlampe die gesamte hoch aufgeschossene Weseler Hintermannschaft einschließlich Torhüter "vernaschte". Moers bestimmte weiter das Geschehen auf dem Kunstrasenplatz und hatte seine besten Momente nach dem Weseler Ausgleichstor. Doch Poredda und auch Aykut Oktay vergaben beste Möglichkeiten.

Dennoch nach dem Abpfiff war GSV-Trainer Werner Wildhagen nicht einmal unzufrieden. "Unsere Serie hat gehalten, und wenn man gesehen hat, unter welchen Widrigkeiten wir heute antreten mussten, dann kann ich vor der Mannschaft nur den Hut ziehen."

Aufrufe: 015.4.2013, 11:40 Uhr
Rheinische Post / Jürgen SchroerAutor