Freude angesichts des Remis mochte dabei nur auf Veener Seite aufkommen. „Wir haben einen Punkt gegen einen bärenstarken GSV gewonnen, den wir auch gerne mitnehmen“, fasste Borussen-Trainer Christian Hauk das Torspektakel zusammen, in dem seine Mannschaft das erste Ausrufezeichen setzte. Nach einem Freistoß von der linken Seite spielte der Ball ein wenig Billiard zwischen Freund und Gegner, ehe Jerome Niehues in der elften Minute die Lücke fand und zum 1:0 einschoss. Viel Spaß hatte die Borussia am ersten Saisontreffer des letztjährigen Lüttingers allerdings nicht, denn der GSV drängte die Gastgeber fortan mehr und mehr in deren Hälfte und sorgte immer häufiger für Unruhe vor dem Tor der ganz in Gelb gekleideten Veener.
Zwei Möglichkeiten vermochte die zu diesem Zeitpunkt oft genug unsortierte Borussen-Abwehr noch abzuwehren, dann hieß es nach Eckstoß und Kopfball von Kevin Reiser 1:1 (18.). Das Moerser Team nistete sich vor dem Tor von Marcel Grewe ein, der gegen GSV-Kapitän Tobias Kästner rettete. Ken Klemmer kratzte einen Heber noch von der Linie, ein Freistoß der Gäste von Marius Krüger knallte an die Latte.
Der im ersten Abschnitt immer wieder mit Tempo über die rechte Seite vorstoßende Gerrit Jenowsky war nur durch ein Foul zu bremsen, wieder versuchte sich Krüger, und diesmal saß der Ball (41.) zur Moerser Führung. Die stolzen „Krähen“ aus Veen wirkten in der Defensive wie umher irrendes Flattervieh – im Sturm aber traten sie noch einmal wie die Geier auf. Den zweiten Vorstoß der Borussia im ersten Durchgang nutzte Markus Dachwitz zum überraschenden und prompten Ausgleich drei Minuten vor dem Seitenwechsel.
Die Pause zwischen den Halbzeiten verbrachten die Gastgeber auf dem Rasen – mit einem Trainer, der seine Spieler aufrichtete und sortierte. Als der Ball rollte, stand Veens Abwehr wieder gerade und solide. Und Konter liebt die Mannschaft ja allemal. Als die Zuschauer sich noch fragten, ob GSV-Torhüter Kilian Falk für sein Foul vor dem Strafraum mit der gelben Karte noch glimpflich davon gekommen sei, schoss Jan Büren den fälligen Freistoß am verdutzten Keeper und der schlecht postierten Mauer zur erneuten Veener Führung ein (57.).
„Im zweiten Abschnitt haben wir den Faden verloren und kaum noch Chancen erspielt“, haderte GSV-Trainer Dirk Warmann mit dem Bild seiner Elf nach der Pause. „Wir hätten das Spiel schon vor der Pause entscheiden müssen“, pflichtete ihm Kästner bei. Immerhin, ohne Punkt reiste der GSV nicht ab - weil Borussias Defensive einmal nicht energisch und rechtzeitig eingriff, Niehues auf dem falschen Fuß erwischt wurde und Robert Kruppa in der 89. Minute mit sehenswertem Schuss noch zum 3:3 traf.
Veen: Grewe; Klemmer, Niehues, Kuper, Kühnen, H. Terlinden, Tegeler, Gietmann (89. T. Willemsen), Keisers (68. Kronen), Büren, Dachwitz (78. Münzner).
Moers: Falk; Jenowsky (90. Rodrigues), Reiser, Krüger, Sam (78. Erol), Riad, Kästner, Hasse (72. Kruppa), Simsek, Okumus (37. Acar), Appiah.
Info: Veen spielt schon freitags in Schwafheim
Vorverlegt Die Partie der Veener vom neunten Spieltag in Schwafheim wird bereits am Freitag, 6. November, um 20 Uhr angepfiffen. Jan Büren hat gegen den GSV seinen dritten Saisontreffer erzielt.