2024-04-24T07:17:49.752Z

Ligabericht

BV Werther, Spvg. Versmold und SV Häger mit Sorgen

Kreisliga: A-Liga-Trio bleibt zum Auftakt hinter den eigenen Ansprüchen zurück. In der B-Liga setzt sich ein Schiedsrichter zur Wehr

„So könnte es jede Woche laufen.“ Erwin Medjedovic, Trainer von A-Ligist SC Peckeloh II, hatte nach dem Erfolg beim ambitionierten VfL Ummeln auf dem holprigen Aschegeläuf auf dem kleinen Nebenplatz am Trüggelbach nichts zu meckern. Beim 2:1-Sieg der SCP-Reserve stand etwas überraschend Christian Cosfeld im Tor. „Wir haben ihn noch mal für eine Saison überredet“, erklärte Medjedovic das Comeback des eigentlich zum Ende der vergangenen Saison zurückgetretenen Keepers. Dieser Schritt schien den Verantwortlichen nötig, da sie intern wie extern keinen Ersatz für den ursprünglich angedachten Stammhüter Michael Moritz gefunden hatten. Moritz saß am Sonntag auf der Ersatzbank.

Aus dem Altkreis-Quartett in der A-Liga war Medjedovic allerdings der einzige Trainer, der mit dem Auftakt zufrieden sein konnte. Kein Wunder, die restlichen drei Teams kamen teils deutlich unter die Räder. So wie Bezirksliga-Absteiger BV Werther. Auch wenn einer der Hauptgründe des 0:3 in Hillegossen im frühen Platzverweis gegen Moritz Pohl zu suchen ist, gelangte Thomas Piekorz zu der Erkenntnis, dass es für die durch Urlaube und Verletzungen ersatzgeschwächten Wertheraner zurzeit nicht reicht. „Unserer besseren zweiten Mannschaft sind die Grenzen aufgezeigt worden“, gab der Vertreter des urlaubenden Spielertrainers Nils Koch zu.

In Versmold schrillen nach dem ersten Spieltag ebenfalls schon die Alarmglocken. Beim 0:5 gegen Aufsteiger SC Babenhausen konnte Patrick van der Sanden nicht seine Bestbesetzung aufbieten, die Chancenlosigkeit seines Teams überraschte Versmolds Trainer dennoch. „Wir waren nicht A-Liga-tauglich“, fand van der Sanden klare Worte.

Mit diesen sparte auch Frederic Kollmeier von Bezirksliga-Absteiger SV Häger nicht. Zwar verlor seine Mannschaft das Spitzenspiel gegen TuS Brake mit 1:2 nur knapp, dennoch übte Hägers Spielertrainer deutliche Kritik: „Wir wollten unsere 1:0-Führung nur über die Zeit bringen, statt weiter Gas zu geben. Das müssen wir viel besser lösen. Wenigstens wissen wir jetzt, dass die Saison kein Selbstläufer wird.“

Die B-Liga sorgte gleich zum Auftakt in Bielefeld mit zwei Spielabbrüchen nach Krawallen für Aufsehen. In den Partien mit Altkreis-Beteiligung ging es weitgehend friedlich zu, dennoch gab es am Sonntag nach Spielschluss auf manchen Plätzen einiges aufzuarbeiten. Während Aufsteiger Español Versmold mit einem 9:1-Kantersieg über SCE Rot-Weiß aufhorchen ließ, diskutierten die an den beiden Altkreis-Derbys des ersten Spieltags beteiligten Trainer diverse Schiedsrichterentscheidungen und kamen – nicht ganz überraschend – zu kontroversen Einschätzungen.

Im Duell zwischen dem TuS Solbad Ravensberg und dem TSV Amshausen glichen die Gäste in der dritten Minute der Nachspielzeit in Person von Jan Chalupnizek per Strafstoß zum 2:2-Endstand aus. Für die Aktion, die zum Pfiff von Schiedsrichter Güven Güngör aus Werther führte, sah der eingewechselte René Alvar Pinto die gelb-rote Karte. „Ein ganz normaler Pressschlag“, bewertete Solbads Trainer Thomas Schmidtke die Situation. Sein Gegenüber Meik Tischler ist dagegen der Meinung, die Entscheidung sei vertretbar.

Auch beim Derby zwischen dem SC Halle und der TG Hörste lagen die Trainer über Kreuz. Halles Sinan Karakayali sah seine Mannschaft schon vor dem Platzverweis gegen Hörstes Timo Tessmann in der 60. Minute im Vorteil – sein Pendant Björn Dress fand das eigene Team „klar besser“. 1:1 stand es zu diesem Zeitpunkt, in Überzahl langte der SC noch sechs Mal hin und siegte 7:1.

Während Dress die Schuld für die Niederlage bei Schiedsrichter Gregor Jarzembek aus Hesseln suchte, der Tessmann zu Unrecht vom Feld gestellt habe, konterte Karakayali: „Wir haben wohl nicht dasselbe Spiel gesehen. Der Schiri hat meine Mannschaft benachteiligt.“

Die Vorwürfe mag der so Kritisierte nicht unkommentiert lassen. „Ich habe niemanden bevorzugt oder benachteiligt und würde jede Entscheidung wieder so treffen“, betont Jarzembek. Die Ampelkarte habe er zeigen müssen: Nach einer Rangelei mit »Gelb« verwarnt, habe sich der Hörster wenig später vor einen einwerfenden Haller gestellt und eine schnelle Fortsetzung des Spiels verhindert, indem er hochgesprungen sei – das sei gelbwürdig. „Vielleicht“, sinniert Jarzembek, „können Trainer Szenen aus 60 Metern Entfernung manchmal nicht so gut sehen wie ein Schiri, der auf Ballhöhe ist.“

Aufrufe: 016.8.2017, 10:08 Uhr
FuPa / HKAutor