2024-05-08T14:46:11.570Z

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Weiterhin Ungewissheit nicht nur beim Sportvorstand vom GSV.
Weiterhin Ungewissheit nicht nur beim Sportvorstand vom GSV. – Foto: Marwin Wolf

Nicht vorschnell zurück auf den Platz

Beim Fußball-B-Ligisten GSV Breitenbrunn geht Sicherheit vor Schnelligkeit +++ Trainer Mirco Olt macht weiter

Lützelbach. „Die aktuelle Situation nagt natürlich auch an uns“, sagt Kim Lautenschläger nachdenklich. Der stellvertretende Abteilungsleiter des Fußball-B-Ligisten GSV Breitenbrunn ist wie der gesamte Verein im Dauer-Lockdown gefangen – mit ungewissem Ende.

Doch schlimmer als der fehlende Trainings- und Spielbetrieb ist wie fast überall auch in Breitenbrunn die fehlende soziale Komponente. Der kleine Verein definiert sich stark über den Zusammenhalt und das „an einem Strang“ ziehen. Das schließt nicht nur die eigenen Spieler, sondern explizit auch die des Gegners und der Zuschauer ein.

„In den nächsten Wochen wird sich zeigen, wo die Reise hingeht“, sagt Lautenschläger, der zwar die sinkenden Zahlen registriert hat, aber anmerkt, dass die aktuellen Viren-Mutationen für Unsicherheit sorgen. „Man muss abwiegen, ob sich das Risiko lohnt, den Spielbetrieb nochmal zwingend aufnehmen zu wollen. Denn 2020 hat gezeigt, wie schnell das alles gehen kann“, sagt er. Dass es nach der erneuten Verlängerung des Lockdowns im besten Falle nur noch darum gehen kann, die Vorrunde zu Ende zu spielen, ist aber auch dem stellvertretenden Spartenleiter klar. „Zwei, drei Wochen Vorbereitung für sechs Spiele“, rechnet er vor. Eine sportlich faire Bewertung bei diesem Programm? Schwierig. „Ob das dann den Mannschaften gerecht wird, die sich unter den ersten fünf befinden, wage ich zu bezweifeln. Für die KSG Rai-Breitenbach tut es mir heute noch leid“, sagt Lautenschläger und verweist auf das Dilemma der Breuberger, die in der vergangenen Saison in der Kreisoberliga auf Aufstiegskurs lagen, als die Saison abgebrochen wurde. Dabei wäre eine Fortsetzung der Saison durchaus im Interesse des Lützelbacher Ortsteilclubs. Denn bis zur Unterbrechung lag das Team durchaus auf Kurs. Als Tabellenvierter konnten in den ersten elf Partien starke 22 Zähler eingefahren werden. Alle fünf Heimspiele wurden gewonnen, und der Rückstand auf Spitzenreiter TSV Neustadt beträgt aktuell gerade einmal vier Punkte.

Und falls es in dieser Saison wider Erwarten doch noch einmal weitergehen sollte, kann der B-Ligist zumindest auf fitte Spieler zurückgreifen. Dauerläufe und Krafttraining sind die Hausaufgaben, in der abteilungsinternen WhatsApp-Gruppe motivieren sich die Spieler gegenseitig. „Außer unseren Torwart“, sagt Lautenschläger und lacht.

Die gute Laune haben sie in Breitenbrunn nicht verloren. Und so halten die Sportler dem Verein auch in der Corona-Pandemie die Treue. Mit vermehrten Austritten habe man nicht zu kämpfen – ein wichtiger Faktor in dieser Zeit. „Auf unsere Mitglieder konnten wir uns schon immer verlassen. Sei es in der sportlich schwierigen Zeit, die wir ja definitiv auch mal hatten, sowie in der jetzigen Situation. Ich glaube, das macht unseren Verein auch ein bisschen aus. Es ist wie in einer guten Ehe: Alle halten zusammen“, freut sich Lautenschläger.

Das betrifft auch die Verantwortung, die der Verein gegenüber seinen Mitgliedern sehr ernst nimmt. Vorschnell zurück auf den Platz will man in Breitenbrunn nicht, auch wenn die meisten lieber heute als morgen wieder dem Ball hinterherjagen würden. „Wenn der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden kann, werden wir die aktuelle Lage beurteilen und dann gemeinsam eine Entscheidung treffen“, sagt Lautenschläger und erklärt: „Das haben wir vor dem 12. Spieltag auch gemacht. Noch bevor die Entscheidung von oben gefallen war, hatten wir beschlossen, definitiv nicht mehr zu spielen.“ Bei vier Mannschaften mit Betreuern und Zuschauern seien es einige Haushalte, die zusammenkommen. „Hygienekonzept hin oder her; man hat immer ein paar, die sich nicht daran halten.“

Doch wann immer in Breitenbrunn wieder der Ball rollt, einer wird weiterhin an der Seitenlinie stehen: Mirco Olt. Der Trainer hat dem Verein bereits seine Zusage gegeben, nach der Saison weiterzumachen. „Nach zähen Verhandlungen“, wie Lautenschläger scherzend betont. Zudem konnte man vom SV Lützel-Wiebelsbach die Brüder Kevin und Nick Marsal wieder für den GSV gewinnen. Zudem soll ein neuer Vorstand gewählt werden, sobald eine Jahreshauptversammlung abgehalten werden kann. „Aber auch da sind wir gut aufgestellt“, verspricht Lautenschläger.

Aufrufe: 025.2.2021, 08:30 Uhr
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