2024-05-14T11:23:26.213Z

Ligabericht
Dennis Lemke vergräbt nach dem späten Nackenschlag sein Gesicht im Trierer Rasen. Mit der Niederlage bei der Eintracht rückt der Abstieg in die Hessenliga für die Watzenborner Teutonen wieder ein Stück näher.  	Foto: Krämer
Dennis Lemke vergräbt nach dem späten Nackenschlag sein Gesicht im Trierer Rasen. Mit der Niederlage bei der Eintracht rückt der Abstieg in die Hessenliga für die Watzenborner Teutonen wieder ein Stück näher. Foto: Krämer

Großer Frust nach spätem Gegentor

REGIONALLIGA SÜDWEST: +++ Teutonen-Trainer Stefan Hassler zweifelt nicht mehr am Abstieg +++ Spieler äußern Durchhalteparolen

WATZENBORN-STEINBERG. Bereits von den alten Römern anerkannt und vor über 2000 Jahren unter dem Namen Augusta Treverorum firmierend, beansprucht Trier den Titel als älteste Stadt Deutschlands. Aufgrund seiner Historie und der vielen Sehenswürdigkeiten, noch zumal malerisch an der Mosel gelegen, ist Trier in jedem Fall eine Reise wert. Anders sah das am Gründonnerstag bei den Fußballern des SC Teutonia Watzenborn-Steinberg aus, die einzig und allein auf drei eminent wichtige Punkte im Abstiegskampf der Regionalliga Südwest aus gewesen waren – und am Ende im Kellerduell bei Eintracht Trier durch einen späten Gegentreffer in der 90. Minute zum 0:1 mit leeren Händen dastanden.

Drei Hochkaräter besaßen die Pohlheimer im zweiten Durchgang und hatten im Vergleich zum Gastgeber mehr zuzusetzen, allein der so dringend benötigte Torefolg stellte sich einfach nicht ein. Dennis Lemke zog in einer Überzahlsituation überhastet ab, statt den gut postierten Damjan Marceta einzubinden. Marceta vergab die beiden weiteren Einschussmöglichkeiten.

Es ist nicht neu, dass der Teutonia die Effektivität fehlt: Lediglich auf elf erzielte Treffer konnten die Akteure aus der Trier-Startelf verweisen, in der 73. Minute wechselte das Trainer-Duo Stefan Hassler und Gino Parson mit Markus Müller noch den besten Torschützen ein. Der vor der Saison von den Offenbacher Kickers gekommene Angreifer hat bislang fünfmal getroffen und damit genau so oft wie Abdenour Amachaibou, der seit der Winterpause überhaupt keine Rolle mehr spielt.

Aus Frust und um Dampf abzulassen, zündete sich Coach Hassler in der Schlussphase am Spielfeldrand eine Zigarette an. Da war das 0:1 noch nicht einmal gefallen. Wie schon in beiden Hälften beim 1:2 beim FC Nöttingen kassierten die Grün-Weißen Last-Minute-Gegentreffer. Dementsprechend angefressen war Hassler auf der Pressekonferenz und erklärte den Abstiegskampf für seinen Club als beendet: „Für uns war das heute der Abstieg.“

Sicher gestaltet sich die Lage nun fast ausweglos, müssten doch in den verbleibenden fünf Partien mindestens vier Siege her. Trotzdem erstaunt es, wenn der Trainer gewissermaßen öffentlich die Waffen streckt, obwohl der Ligaverbleib rein rechnerisch noch nicht vom Tisch ist, wobei sieben Zähler Rückstand auf Rang 13 natürlich jede Menge Holz darstellen.

Rudi Thömmes, Interimstrainer der Trierer nahm auf der PK Hasslers Ball auf und meinte: „Wir sind noch nicht abgestiegen.“ Der Blick auf die Tabelle zeigt, dass sich die Lage der punktgleichen Moselstädter bei einer mehr ausgetragenen Begegnung im Vergleich zu den Teutonen schlechter darstellt. Die Spieler packten ihre Enttäuschung in andere Worte als Hassler. Man müsse jetzt eigentlich drei Siege am Stück einfahren, erklärte beispielsweise Kian Golafra. Heißt: Dreier gegen den Mitkonkurrenten Stuttgarter Kickers sowie die beiden Spitzenteams Waldhof Mannheim und SV Elversberg. Das scheint unmöglich, gleichwohl macht es Sinn, die Motivation hoch zu halten: Denn der letzte Eindruck, also mit welchen Leistungen und Ergebnissen der SC die Saison beschließt, wird wichtig sein für die Gesamtbewertung der Premieren-Saison in der Regionalliga Südwest.



Aufrufe: 017.4.2017, 08:00 Uhr
Dennis BellofAutor