2024-05-02T16:12:49.858Z

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In erheblicher finanzieller Schieflage befindet sich der Würzburger FV. Die Verantwortlichen wollen nun alle Kräfte bündeln, um den Spielbetrieb aufrechtzuerhalten. F: Scheuring
In erheblicher finanzieller Schieflage befindet sich der Würzburger FV. Die Verantwortlichen wollen nun alle Kräfte bündeln, um den Spielbetrieb aufrechtzuerhalten. F: Scheuring

Große Geldprobleme: Quo vadis, WFV?

Traditionsverein in finanzieller Schieflage +++ Schäffer: »Man muss sich Sorgen machen«

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In großen finanziellen Schwierigkeiten befindet sich der Würzburger FV. Den Nord-Bayernligisten plagen langfristige Verbindlichkeiten in sechsstelliger Höhe. Zudem fehlt es an Liquidität, um die laufenden Kosten zu decken. Daher ist Anfang letzter Woche ein Großteil der Spieler einer Trainingseinheit ferngeblieben, um ein Zeichen zu setzen. Denn auch die laufenden Spielergehälter und Zahlungen an die Trainer sind seit einigen Monaten rückständig. Die Vereinsführung hat in mehreren Krisensitzungen nach Lösungen gesucht und ist nun mit Zahlen an die Öffentlichkeit getreten.

Es geht nun darum, Spenden zu sammeln und neue Geldgeber zu finden, damit der Spielbetrieb der ersten Mannschaft in der Bayernliga Nord und der U23 in der Landesliga Nordwest aufrechterhalten werden kann. Zudem gibt es ein Angebot des Nachbarvereins FC Würzburger Kickers. Der Regionalligist will mit einem Benefizspiel helfen. Dieser Vorschlag ist bei den WFV-Verantwortlichen auch durchaus positiv aufgenommen worden. Bekannt ist die finanzielle Problematik bei den Domstädtern schon länger, daher gab es Anfang April ein Treffen von Klubführung und Mannschaft, bei dem die aktuelle Situation erörtert wurde. Dennoch boykottierte ein Großteil der Spieler der ersten und zweiten Mannschaft vor zehn Tagen eine Übungseinheit. Nur sieben Kicker erschienen zum Training. Das schmeckte dem Trainerteam um Chefcoach Christian Graf selbstredend nicht, doch Graf zeigte auch Verständnis: "Die Spieler wollten ein Zeichen setzen." Bis jetzt war die Weigerung zu trainieren eine einmalige Aktion. "Ich appelliere an die Spieler, wir brauchen sie doch", so Sandra Schäffer, die als Sportvorstand beim WFV fungiert und zugibt: "Man muss sich Sorgen um unseren Verein machen. Aber es ist nicht so, dass wir es nicht hinbekommen können. Wir werden auf jeden Fall alles versuchen, den Spielbetrieb mit der ersten und zweiten Mannschaft bis zum Saisonende aufrechtzuerhalten."

Pressemitteilung: »Finanzielle Lage hat sich stark zugespitzt.«

Zu den Zahlen hat sich der Verein bislang nicht offiziell geäußert. Die langfristigen Verbindlichkeiten sollen nach Informationen von Mainpost.de bei knapp 330 000 Euro liegen - darunter auch ein Überbrückungskredit über etwa 75.000 Euro - die der Verein aber als Zuschuss durch den Bayerischen Landessportverband (BLSV) für den Kunstrasenbau zurückerwartet. In der laufenden Saison sollen sich bereits 80.000 Euro an Verbindlichkeiten angehäuft haben. Zudem braucht der WFV Geld, um den Zahlungsverkehr aufrechterhalten zu können. Für den laufenden Spielbetrieb rechnen Insider mit monatlichen Kosten von rund 10.000 Euro. Der Verein hat nun am Dienstag in einer Pressemitteilung eingeräumt, dass sich "die finanzielle Lage beim Bayernligisten stark zugespitzt hat". In der am Dienstagnachmittag veröffentlichten Presseinformation des Würzburger FV heißt es weiter: "Die Reaktionen erbrachten ein positives Echo der Verantwortlichen. Gleichzeitig meldeten sich engagierte Geschäftsleute aus der Region und boten Unterstützung verschiedener Art an. Parallel dazu werden dann auch Sponsoren und Mitglieder des Vereins informiert. Für die ersten Novembertage ist eine außerordentliche Mitgliederversammlung geplant."

Aufrufe: 022.10.2014, 10:34 Uhr
Dirk MeierAutor