2024-05-14T11:23:26.213Z

Allgemeines
Giulia Gwinn (Mitte) folgt dem Ruf von Steffi Jones in die Frauenfußball-Nationalmannschaft. Foto: privat
Giulia Gwinn (Mitte) folgt dem Ruf von Steffi Jones in die Frauenfußball-Nationalmannschaft. Foto: privat

Giulia Gwinn ist im A-Nationalkader angekommen

Bundestrainerin Steffi Jones nominiert die gebürtige Alingerin zum Fußball-Länderspiel gegen Frankreich

Friedrichshafen / sz - Ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk hat in dieser Woche die 18-jährige Giulia Gwinn in Freiburg und ihre Eltern Gabi und Florian in Krehenberg bei Oberteuringen erreicht: Frauen-Fußball-Bundestrainerin Steffi Jones hat die gebürtige Ailingerin, die aktuell in der Bundesliga-Mannschaft der Frauen bei SC Freiburg unter Vertrag steht, zum Länderspiel gegen Frankreich am 24. November in Bielefeld in die Nationalmannschaft berufen. "Wir können das kaum in Worte fassen", sagt überglücklich Mutter Gabi und für Giulia bedeutet diese Nominierung einen Augenblick, den "ich nie vergessen werde".

Zum ersten Training im Kreise des 24-köpfigen Nationalkaders wird Giulia am kommenden Montag nach Bielefeld reisen. Zuvor möchte sie aber mit ihrem SC Freiburg am Sonntag die Tabellenführung in der Bundesliga verteidigen mit einem Sieg im Heimspiel gegen Frankfurt.

Mehrere Auszeichnungen

Ihr unbändiger Wille, sowohl sportlich aber auch beruflich ihren Weg zu gehen, hat sich einmal mehr ausgezahlt. 2016 wurde sie mit den U17-Juniorinnen Europameisterin in Weißrussland, schoss im selben Jahr bei der WM in Jordanien drei der insgesamt fünf deutschen Tore und wurde dort von der FIFA in den Kader der besten Spielerinnen gewählt. Zwischenzeitlich hat sie auch einen Stammplatz im deutschen U20-Team, das 2018 an der Weltmeisterschaft teilnehmen wird. Erst in Frühjahr wurde sie wegen ihrer sportlichen und schulischen Leistungen vom Deutschen Sportbund zur "Eliteschülerin des Sports 2016" ausgezeichnet. Aktuell führt sie mit ihrer Mannschaft des SC Freiburgs nach acht Spieltagen mit 20 Punkten die Frauenbundesliga an, hat dabei schon fünf Treffer erzielt und vier Vorlagen gegeben.

"Die Bundestrainerin hat mich vor der offiziellen Bekanntgabe des Kaders angerufen und mir meine Nominierung persönlich mitgeteilt", erzählte sie auf Anfrage der SZ überglücklich. Es sei ein "sehr gutes Gespräch" gewesen, bei dem sie davon beeindruckt gewesen sei, wie intensiv sich die Bundestrainerin auch mit vielen Nachwuchsspielerinnen beschäftigen würde, meinte sie. "Und dann legst du auf und denkst: Ich bin wirklich dabei. Das ist ein Moment, den ich wahrscheinlich nie vergessen werde. In diesem Augenblick war ich überhaupt nicht fähig, einen klaren Gedanken zu fassen, weil die Freude über den Anruf so enorm war", erinnert sie sich.

Für die ehrgeizige Giulia bedeutet dies, sich sofort auf die Ziele zu fokussieren. Dabei möchte sie die Leistungen im Verein nach oben schrauben, um "das Vertrauen der Bundestrainerin zu rechtfertigen", erklärt sie. "Ich glaube, da ist es auch egal, ob es die erste, zehnte oder 50. Nominierung ist: Die Basis bleibt immer die Leistung im Verein. Wenn ich da gut abliefere, komme ich auch mit einem guten Gefühl zur Nationalmannschaft", sagt sie selbstbewusst.

Neben dem Fußball hat Giulia Gwinn auch ihre berufliche Zukunft fest im Visier. Sie plant, in naher Zukunft ein Sportmanagement-Studium zu beginnen. "Giuli hat mich am Montagmittag ganz aufgeregt angerufen. Sie hatte eine Sprachnachricht von Steffi Jones auf ihrem Handy und sollte zurückrufen", erzählte Mutter Gabi Gwinn stolz. Dass die Nominierung so früh kommen würde, damit hätte sie und ihr Mann Florian nicht gerechnet. "Unsere Freude, dass Giulia für ihre super Leistungen, die sie Woche für Woche abruft, belohnt wird, war so überwältigend. Wir konnten und können es nicht in Worte fassen", freut sie sich.

Für Klaus Segelbacher war die Nominierung eine "überraschende, tolle Nachricht. Wir sind stolz auf sie. Für uns Häfler und für die Region hat diese Nominierung von Giulia Gwinn in die A-Nationalmannschaft einen hohen Stellenwert", meint der stellvertretende Vorsitzender der Fußballabteilung im VfB Friedrichshafen stolz. Vor ihrem Wechsel zum SC Freiburg vor gut zwei Jahren spielte die 18-Jährige, die bei der TSG Ailingen und dem VfB das Fußballspielen erlernte, über fünf Jahre hinweg in Jungenteams des FV Ravensburg und später auch beim SV Weingarten.

Das Länderspiel gegen Frankreich, dem WM-Gastgeber von 2019, ist für die Damennationalmannschaft das letzte in diesem Jahr. Es findet am Freitag, 24. November, in Bielefeld statt. Die ARD überträgt das Spiel live ab 17.45 Uhr.

Aufrufe: 016.11.2017, 14:56 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Michael TschekAutor