2024-03-18T14:48:53.228Z

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F: Heiko van der Velden
F: Heiko van der Velden

"Wir müssen uns ständig hinterfragen"

Das große Interview mit Andreas Schwan, Trainer des Oberligisten SC Union Nettetal, über den Start in die Restsaison gegen Ratingen

Der SC Uni­on Net­te­tal hat nach ei­nem star­ken ers­ten Sai­son­ab­schnitt als Auf­stei­ger in der Ober­li­ga auf ei­nem Nicht­ab­stiegs­platz über­win­tert. Die Ab­stän­de nach un­ten sind al­ler­dings al­les an­de­re als be­ru­hi­gend. Vor dem ers­ten Punkt­spiel des neu­en Jah­res am Sonn­tag da­heim ge­gen Ger­ma­nia Ra­tin­gen spricht Trai­ner An­dre­as Schwan im In­ter­view un­ter an­de­rem dar­über, wie er die Vor­be­rei­tung ge­se­hen hat und wie er mit sei­nem Team den Rest der Sai­son an­ge­hen will.
Herr Schwan, mit wel­chem Ge­fühl schau­en Sie auf das En­de der ers­ten Net­te­ta­ler Win­ter­pau­se in der Ober­li­ga?

Schwan Mit ei­nem gu­ten Ge­fühl, schließ­lich ha­ben wir uns En­de ver­gan­ge­nen Jah­res durch ei­ne star­ke Pha­se ei­ne sehr gu­te Aus­gangs­po­si­ti­on auf­ge­baut.

Wie zu­frie­den wa­ren Sie mit der Vor­be­rei­tung?

Schwan Die Vor­be­rei­tung war we­gen des Wet­ters nicht ide­al. Aber von Schnee und Eis wa­ren ja al­le be­trof­fen. Wir ha­ben das Bes­te dar­aus ge­macht und uns mit Lauf- und Fit­ness­ein­hei­ten kon­di­tio­nell auf ein gu­tes Le­vel ge­bracht. Zu­dem war die Trai­nings­be­tei­li­gung ex­zel­lent, was für den Cha­rak­ter des Teams spricht. Es sind zwar drei Test­spie­le aus­ge­fal­len, doch da­für ha­ben wir im Trai­ning viel mit Spiel­for­men ge­ar­bei­tet und Ab­läu­fe ein­stu­diert.

Wor­an wur­de schwer­punkt­mä­ßig ge­ar­bei­tet?

Schwan Wir ha­ben uns Ge­dan­ken dar­über ge­macht, wie wir un­se­re Stär­ken noch bes­ser zur Gel­tung brin­gen kön­nen. Das ist die Fle­xi­bi­li­tät zwi­schen Ball­be­sitz und schnel­lem Um­schal­ten. Da­für ist die Bal­le­r­obe­rung die Ba­sis, künf­tig wol­len wir mit dem Pres­sing noch wei­ter weg von un­se­rem Tor be­gin­nen. Um das Ri­si­ko zu mi­ni­mie­ren, be­dingt das bei Ball­ver­lust ein so­for­ti­ges Um­schal­ten auf Ge­gen­pres­sing. Wir müs­sen uns stän­dig hin­ter­fra­gen, denn Still­stand wä­re ein Rück­schritt und das darf nicht sein.

Wie macht sich Ihr pro­mi­nen­ter Win­ter­zu­gang René Jan­sen?

Schwan Rich­tig gut, er passt cha­rak­ter­lich toll zu uns. Er zeigt in je­dem Trai­ning Ein­satz und geht vor­ne weg mit sei­ner Er­fah­rung. Er fühlt sich gar nicht an wie ein Neu­zu­gang, er hat schon ei­nen gu­ten Draht zum Team.

Wie kann er beim Ziel Klas­sen­ver­bleib hel­fen?

Schwan Ich se­he ihn eher auf der Au­ßen­bahn, weil wir im Zen­trum schon mit vier Spie­lern gut be­setzt sind. Er kommt mit Tem­po ins letz­te Drit­tel, lässt sich aber schon mal ins Zen­trum fal­len, das macht uns fle­xi­bler. Zu­dem bringt er mehr Tor­ge­fahr in un­ser Spiel.

Wel­che Zwi­schen­zie­le auf dem Weg zum Klas­sen­ver­bleib ha­ben Sie sich ge­setzt?

Schwan So schnell wie mög­lich die nö­ti­gen Punk­te ho­len. Vor Kar­ne­val ha­ben wir noch die wich­ti­gen Spie­le ge­gen Ra­tin­gen und den SC West, nach Kar­ne­val die Par­tie ge­gen den FSV Duis­burg, der sich im Win­ter ver­stärkt hat. Wir wol­len den Ab­stand nach un­ten ver­grö­ßern, kurz­um ei­nen gu­ten Start hin­le­gen.

Sie ha­ben es an­ge­spro­chen. Bei der Ober­li­ga-Kon­kur­renz hat sich teils ei­ni­ges ge­tan. Wie be­ur­tei­len Sie das?

Schwan Na­tür­lich ha­ben wir wahr­ge­nom­men, dass sich ge­ra­de in Duis­burg, Spel­dorf und Hies­feld ei­ni­ges ge­tan hat. Doch das sind Wun­der­tü­ten für uns, wir be­schäf­ti­gen so we­nig wie mög­lich mit den an­de­ren Teams. Wir se­hen uns ge­fes­tigt, ha­ben ei­nen tol­len Zu­sam­men­halt, René Jan­sen da­zu be­kom­men und hat­ten bis­lang nicht all­zu vie­le Ver­let­zun­gen.

Was er­war­tet Ih­re Mann­schaft ge­gen Ra­tin­gen?

Schwan Wir ha­ben in der Meis­ter­schaft und im Po­kal ge­gen Ra­tin­gen ge­won­nen, die Mann­schaft liegt als Neun­ter hin­ter ih­ren Er­war­tun­gen zu­rück. Sie ist aber in­di­vi­du­ell rich­tig gut be­setzt, ge­ra­de in der Of­fen­si­ve durch ei­nen Spie­ler wie den Ex-Pro­fi La­mi­di. Die Mann­schaft ist aber auch an­fäl­lig.

Wie wer­den Sie al­so ins Spiel ge­hen?

Schwan Wir müs­sen vom ers­ten Mo­ment ak­tiv sein, nach vor­ne spie­len und über die Lauf­be­reit­schaft in die Zwei­kämp­fe kom­men. Ra­tin­gen hat gu­te Vor­be­rei­tungs­spie­le ge­macht, die wir be­ob­ach­tet ha­ben. Da kön­nen wir uns ei­ni­ges raus­zie­hen. Das wird ein en­ges Match zwi­schen Ta­bel­len­nach­barn.

Glau­ben Sie, dass die Ver­ant­wort­li­chen in Ra­tin­gen die Net­te­ta­ler Stär­ken aus den ers­ten bei­den Spie­len ent­schlüs­selt ha­ben?

Schwan Eher nicht, schließ­lich ha­ben wir uns seit­dem ver­än­dert. Und wir wis­sen ja auch, was uns er­war­tet und kön­nen uns ent­spre­chend dar­auf ein­stel­len.

Die per­so­nel­le La­ge bei den Net­te­ta­lern

Aus­fäl­le: Pe­tar Po­po­vic (Trau­er­fall in der Fa­mi­lie), Hen­drik Schmitz (Er­käl­tung)

Ope­ra­ti­on: Tor­wart Tim Tret­bar fällt noch län­ger aus, weil er sich in der Win­ter­pau­se noch mal am Knie ope­rie­ren ließ. Die OP ver­lief gut, Trai­ner An­dre­as Schwan rech­net da­mit, dass er in zwei bis drei Wo­chen wie­der ins Trai­ning ein­steigt.

Aufrufe: 016.2.2019, 09:44 Uhr
RP / David BeinekeAutor