Die sportliche Leitung jedenfalls hat in diesem Herbst vorzügliche Arbeit geleistet. Christian Höfer, der im Sommer neu verpflichtete Cheftrainer, ist erst 28 Jahre alt, er bringt viel Erfahrung mit aus dem Jugendbereich. Seine Hauptstationen bisher waren der Wuppertaler SV und die SG Unterrath. Er wirkt immer beruhigend, auch in brenzligen Phasen, wobei sein Assistent Franco Martino dann etwas abhebt. Aber das ist die beste Ergänzung. Zudem beobachtet der Torwarttrainer Manni Mailath das Geschehen stets aus der Distanz. Auf der Bank hält es das 51 Jahre alte Temperamentbündel nicht. Er trägt auch stets Torwartkleidung, im Notfall ist er bereit, aktiv einzuspringen. Denn die eingeplante Torwart-Nummer zwei, Patrick „Paco“ Bas, der einstige Heiligenhauser, ist selbstständig. Er kam nur zu einem Einsatz, da war der Stammkeeper Jan-Luca Klein verletzt. Es kann zudem immer vorkommen, dass ein Torwart aus dem Oberliga-Kader, so der gerade aus der A-Jugend gekommene Leon Wolf, Spielpraxis benötigt. Für Jan-Luca Klein kein Problem, der sitzt dann ohne jegliches Knurren auf der Bank.
Christian Höfer hat seine Mannschaft, die allerdings oft mit Oberliga-Angreifern verstärkt wird, erfreulich offensiv ausgerichtet. Mit den 46 Toren bisher wurde der fünftbeste Angriff erstellt. Überaus erstaunlich dabei die Leistungen von Niclas Kuypers. Der 19-Jährige, der die weiten Anfahrten aus Dormagen in Kauf nimmt, schoss in den elf Einsätzen, er war längere Zeit erkrankt, 13 Tore. Drei Assists kommen dazu. Er hat schon signalisiert, gerne in Ratingen bleiben zu wollen, und auch sein Vater Willi, ein selbstständiger Spediteur einer größeren Dormagener Firma, möchte das. Es reist stets die gesamte Familie an, wenn Niclas der Kugel nachjagt.
Manager Andre Schulz, der wichtigste Mann im Umfeld der RSV-Reserve, ist längst mit den Rückrundenplanungen beschäftigt. Intensiv, wie man es von ihm seit jeher kennt. Denn bis zum 31. Dezember können sich noch Spieler abmelden. „Aber davon ist mir bisher nichts bekannt“, sagt der 54-Jährige. „Stand jetzt geht es mit unverändertem Kader ins neue Jahr. Der erfreuliche Sieg in Benrath brachte allen viel Ruhe. Ab dem 1. April können wir auch die eigenen A-Junioren einsetzen. Elf oder zwölf Spieler kommen dort heraus, wir verfügen schließlich wieder über eine gute A-Jugend. Wir wollen alle halten und ihnen ganz früh Einsatzchancen geben. Egal, ob in der Ober- oder Bezirksliga. Es wäre ungemein hilfreich, wenn wir bis dahin gesichert sind.“ Aber einige Punkte fehlen noch, wahrscheinlich zehn, vielleicht besser 13.