2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Jochen Classen

04/19 will das Schlusslicht nicht unterschätzen

Die Ratinger reisen in der Oberliga zum 1. FC Mönchengladbach. Einen Kantersieg planen sie beim Aufsteiger nicht ein.

„Wir sind zuletzt auf dem Zahnfleisch gegangen. Aber ab sofort sind wir personell fast wieder voll da“, atmet Martin Hasenpflug, Trainer des Fußball-Oberligisten Ratingen 04/19, auf. Denn Kapitän Fatih Özbayrak darf nach seiner Gelb-Rot-Sperre wieder ran, Carlos Penan hat seine Erkältung überwunden, Torjäger Takuma Misumi hat das Training wieder aufgenommen, ebenso Mohamed Fatni.

Somit fehlen nur noch der langzeitverletzte Gianluca Silberbach sowie Marvin Roch (Kopfverletzung) und Kelvin Neumetzler (Oberschenkelzerrung).

Trainer Hasenpflug hat somit am Sonntag die Qual der Wahl, wen er für die Startelf am neunten Spieltag nominieren soll. Eigentlich könnte es egal sein. Denn die Dumeklemmer-Elf hat ein vermeintlich leichtes Spiel vor Augen, nämlich die Partie beim Aufsteiger und Tabellenletzten 1. FC Mönchengladbach. Die Gastgeber haben bislang alle Spiele nicht nur verloren, sondern zudem auch noch mehr als deutlich. Zuletzt hat der Spitzenreiter 1. FC Bocholt gegen den 1. FC MG mit 8:0 gewonnen. In acht Spielen hat das Schlusslicht bislang erst einmal gewonnen, ist zudem die Schießbude der Liga mit einer Tordifferenz von 6:31.

Ratingens Coach Hasenpflug warnt aber fast schon flehentlich davor, den Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen: „Das wäre der größte Fehler, denn wenn das passiert, hast du schon verloren. Auch in Gladbach werden sich die Verantwortlichen Gedanken darüber machen, wie ihre schwarze Serie beendet werden kann. Unabhängig davon gilt nach wie vor, dass jede Serie einmal endet.“

Wer den Ratinger Vorsitzenden Jens Stieghorst danach fragt, wie hoch seine Mannschaft denn in Gladbach gewinnen wird, bekommt nur ein schallendes Gelächter als Antwort: „Einen Kantersieg erwarte ich nicht: Ich wäre schon froh, wenn wir 1:0 gewinnen.“ Auch Hasenpflug gibt sich bescheiden und stimmt dem völlig zu: „Drei Punkte sollen es schon sein, also wäre auch ich mit dem knappsten aller Siege zufrieden.“

Einstellen müssen sich die Spieler auch auf den ungewöhnlichen Platz: Der 1. FC Mönchengladbach trägt seine Heimspiele auf einem kleinen Kunstrasenplatz aus. Da sind die 04/19-Kicker vom grünen Rasen im heimischen Stadion etwas anderes gewohnt. „Zudem kommt man sich hier wie in einem Käfig vor, weil die Anlage von einem Stahlzaun umgeben ist“, weiß Hasenpflug.

Als Tabellenzehnter hat es 04/19 in sechs Spielen auf zehn Punkte gebracht. In dem derzeitigen frühen Stadium der Saison sieht Ratingens Trainer die Tabellensituation noch nicht als so wichtig an, aber sicher ist auch, dass 04/19 in Sichtkontakt mit dem oberen Tabellendrittel steht. „Unser neues Spielsystem muss sich erst noch in den Köpfen der Spieler etablieren. Das dauert natürlich etwas. Aber für die Zukunft sind wir dann gut aufgestellt“, so der Ratinger Coach.

Für das Match in Mönchengladbach fordert er natürlich drei Punkte. „Aber das geht nur, wenn jeder mit 100 Prozent in das Spiel geht“, betont Hasenpflug – wohlwissend, dass sein Team auswärts noch Luft nach oben hat mit einem Punkt aus drei Spielen, den es in letzter Sekunde beim 2:2 bei Spitzenreiter Bocholt gab.

Aufrufe: 016.10.2020, 15:00 Uhr
RP / Pierre-Claude HohnAutor