2024-05-02T16:12:49.858Z

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F: Marian Ograjensek
F: Marian Ograjensek

04/19 verhagelt Trainer del Cueto den Feiertag

Vor dem Duell gegen Velbert verlängerte der Oberligist den Vertrag mit dem Trainer +++ Der war nach der 1:4-Pleite bedient

Am Ende patzte sogar die „Bank“ im Tor. Einen harmlosen Schuss ließ Dennis Raschka, Schlussmann von Ratingen 04/19, mit den Fäusten nach vorne abprallen – den Nachschuss von Robert Nnaji, der das 3:0 für die Gäste der SSVg Velbert erzielte, schaute sich Alfonso del Cueto mit versteinerter Miene und verschränkten Ellbogen an.

Für den Trainer des Oberligisten hätte der Abend eigentlich ein Feiertag werden sollen – nach fünf Siegen in Folge und einer frischen Vertragsverlängerung. Es wurde eine 1:4-Heimpleite ohne nennenswerte Gegenwehr.

„Unsere Mannschaft hat nicht gebracht, was sie kann. Mir fehlten die Grundtugenden. Insgesamt haben wir zu viele Fehler gemacht, das ging schon beim 0:1 los. Ich habe heute den letzten Willen und Kampf vermisst, den du in einem Derby brauchst. Ich bin enttäuscht. Velbert hat uns eine Lehrstunde gegeben“, sagte del Cueto konsterniert. Seine Laune war, trotz der Vertragsverlängerung um ein Jahr, im Keller.

Das galt auch für die Zuschauer. Die rund 150 Anwesenden im Stadion trauten bei bestem Wetter ihren Augen kaum. Die Mannschaft der Stunde in der Oberliga, die sich mit sechs ungeschlagenen Spielen in Folge auf den vierten Rang vorgespielt hatte, agierte zahn- und harmlos. Velbert, in der Tabelle Sechster, bestimmte das Spiel und den Gegner. Starke Einzelspieler wie der Ex-Profi Leroy Mickels warteten geduldig auf Fehler der Gastgeber und spielten die Chancen dann routiniert zu Ende.

Und die Fehler gab es zu Hauf. Acht Minuten waren gespielt, als sich Felix Haas bei einer Ecke quer durch den Ratinger Strafraum tanken und ungehindert einköpfen konnte. Velbert hatte in der Folge die Partie im Griff, wurde aber aufgeschreckt doch einen Kopfball von Emrah Cinar, der an der Latte landete. Es sollte ein Strohfeuer bleiben.

Denn nur wenige Minuten später bestraften die Gäste die Unachtsamkeiten in der RSV-Abwehr. Nnaji wurde mit einem Steilpass auf die Reise geschickt und behielt die Nerven vor Torhüter Raschka, der zwar den Ball noch berührte, aber das Tor nicht verhindern konnte. Kurz darauf war es der Schlussmann, der sein Team nach einem Fallrückzieher von Massimo Mondello mit einem starken Reflex vor Schlimmerem bewahrte. Kurz vor der Pause wäre er jedoch machtlos gewesen – da rettete ihn die Latte nach einem sehenswerten Schlenzer von Mickels vor dem Genickschlag noch vor dem Seitenwechsel. Der Nachschuss landete am Pfosten.

Elf Minuten waren im zweiten Durchgang gespielt, da jubelten die Ratinger nach dem vermeintlichen Anschlusstreffer. Doch die Freude war nur kurz – Abseits. Vielleicht hätte ein Tor neue Kräfte freigesetzt. So jedoch taumelten die Gastgeber weiter dem Abgrund entgegen. Dem Torwartfehler zum 0:3 folgte eine komplett unbedrängte Kombination zum 0:4. Einzig Denis Ivosevic meldete sich für Ratingen noch einmal zurück – mit dem gefühlt zehnten Freistoßtreffer ins kurze Eck. Seine Spezialität hatte sich offensichtlich noch nicht bis Velbert herumgesprochen. Es sollte jedoch das einzige Aufbäumen des an diesem Abend schwachen RSV bleiben.

Auch Präsident Jens Stieghorst war bedient. „Das war ein ganz schwacher Auftritt. Wir haben uns überhaupt keine Chancen erarbeitet, kommen vor allem über die Flügel nicht durch. Über vier Gegentore im Derby müssen wir gar nicht erst diskutieren.“

Aufrufe: 019.4.2019, 13:24 Uhr
RP / André SchahidiAutor