Weniger problematisch stellte sich das Spiel der Ratinger da, sie dominierten den klassentieferen Gast nahezu nach Belieben, Torhüter Justin Möllering musste bei seinem Debüt nicht ein einziges Mal wirklich eingreifen. Nach rund sieben Minuten gab es das erste „Ah!“ von der Tribüne, als der sehr agile Nabil Jaouadi auf der linken Außenbahn eine Flanke von Lamidi per Fallrückzieher nahm – auch wenn der Versuch lediglich quer durch den Strafraum strich, war das ein erster Hinweis auf das, was der neue Trainer Martin Hasenpflug zuletzt im Interview mit unserer Redaktion gesagt hatte: „Wir wollen mehr Spektakel bieten“.
Und dieser Marschroute blieben die Hausherren treu, Tim Potzler nutzte seinen zweiten Schussversuch im Spiel eiskalt zum 1:0, Rückkehrer Carlos Penan baute sie kurz vor dem Pausenpfiff zum Halbzeitstand aus, dazwischen hatten Jaouadi und Emre Demircan per Freistoß ebenfalls noch für Torgefahr gesorgt.
In der Halbzeit wechselte Hasenpflug viermal und erschöpfte so sein Wechselkontingent, da gemäß der Corona-Vereinbarung ursprünglich nur 15 aktive Spieler pro Team eingesetzt werden durften. Diese Zahl wurde ebenso wie die der zugelassenen Zuschauer am Sonntag von der Landesregierung erhöht, aber zu dem Zeitpunkt hatten sich Ratinger und Holzheimer bereits auf die je 15 Aktiven eingestellt. „Das war schon blöd, es den Spieler sagen zu müssen, die wir heute nicht im Kader haben konnten“, gab Hasenpflug später zu. „Alle haben gut trainiert, jeder hätte es verdient gehabt, dabei zu sein. Das war nicht so schön, aber es haben alle gut aufgenommen.“
Die Wechsel sorgten nicht für einen Bruch im Spiel, die Ratinger schnürten die Gäste fast vollständig in ihrer Hälfte ein. Lamidi verwandelte einen von Pascal Gurk herausgeholten Elfmeter zum 3:0, Yassine Merzagua erhöhte zum Endstand. Mit der sportlichen Darbietung waren so alle Ratinger sehr zufrieden.