2024-04-24T13:20:38.835Z

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<b>F: Patten</b>
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Ein Spielabbruch mit Folgen

Lange Sperren nach hitzigem D-Liga-Derby in Pfungstadt

Der Spielabbruch in der D-Liga-Partie zwischen den Reserven von Germania und der FTG Pfungstadt am 10. Mai schmerzt vor allem die sich im Aufstiegskampf befindenden Germanen.

Es sollte eigentlich ein ganz normales Fußballspiel werden zwischen der Germania und der FTG Pfungstadt. Ein Derby, klar - wenn auch nur von den Reserven. Dass so ein Spiel nicht selten von Emotionen geprägt wird, ist bekannt. Was allerdings am 10. Mai auf dem Sportgelände der Germania passierte, ging weit über den üblichen Rahmen hinaus.

Bereits nach der ersten Halbzeit hatte Schiedsrichter Philip Gesswein (Darmstadt) in einer von Beginn an hitzigen Partie drei Platzverweise ausgesprochen. Zwei Mal Rot sahen Spieler der Germania, einmal Gelb-Rot gab es gegen die FTG. In einer durchaus abwechslungs- und torreichen Partie stand es bis zur 75. Minute 3:3. Dann sah ein weiterer Akteur der Gastgeber die Gelb-Rote Karte - der dritte Feldverweis, der vierte insgesamt. Was danach folgte, war nach Ansicht des Sportgerichts "ein aggressives Verhalten des Spielers, der im Anschluss mit geballter Faust auf den Schiedsrichter losging". Teamkollegen mussten ihren aufgebrachten Kollegen zurückhalten. Beim Verlassen des Feldes hatte dieser nochmals versucht, sich loszureißen, um erneut auf den Referee loszugehen. Bereits Ende der ersten Halbzeit war ein Spieler des Gegners FTG durch aggressives Verhalten gegenüber dem Schiedsrichter aufgefallen. Auch dieser hatte sich nach seinem Platzverweis "grob sportwidrig" verhalten.

Ein Spielabbruch mit Folgen

"Ein körperlicher Angriff auf den Schiedsrichter und die seiner körperlichen Integrität stellt die schwerste Verfehlung des sportlichen Grundsatzes des Fair Play dar", so das Gericht. Diese Aggression sei auch der Auslöser für Schiedsrichter Gesswein gewesen, die Partie eine Viertelstunde vor Schluss vorzeitig abzubrechen, heißt es im Schreiben des Sportgerichts, das FuPa Darmstadt vorliegt.

Ein Abbruch, der vor allem für die Germania gravierende Folgen hat. Denn aus dem 3:3 wird nun eine 0:3-Wertung, die dem Verein den Aufstieg in die C-Liga kosten kann. Ein Antrag der Germania, das Spiel mit 3:3 (Stand bei Abbruch) zu werten, wurde abgeleht. Vor dem letzten Spieltag liegt die Germania nun punktgleich mit dem TSV Braunshardt auf Platz drei. Nur ein Sieg beziehungsweise ein Remis bei einem Patzer der Braunshardter würde für die Pfungstädter noch Rang zwei bedeuten. Zwar will der Verein gegen dieses Urteil Einspruch einlegen. Ob dieser aber eine Chance hat, ist offen. Neben einer Geldstrafe für den Verein und dem Verlust der Punkte, wurde der betreffende Spieler für insgesamt 14 Wochen gesperrt. Der Akteur der FTG erhält eine Sperre von acht Wochen.

Zumindest die lange Sperre hat für die Pfungstädter keine Bedeutung. Denn eines sei nach diesem Vorfall klar: "Der betreffende Spieler wird nie mehr das Trikot unseres Vereins tragen", sagte ein Germania-Vertreter gegenüber FuPa.

Aufrufe: 026.5.2017, 13:03 Uhr
Frank Leber (Darmstädter Echo)Autor