2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Im Zweikampf treffen der Eberstädter Nikolas Loeb (vorn) und der Darmstädter Tim Waldschmitt aufeineinander. Der Vergleich in der A-Junioren-Kreisliga ist mit 9:1 zwar eine klare Sache für Germania Eberstadt. Aber auch die Nachwuchsarbeit der DJK/SSG trägt Früchte.
Im Zweikampf treffen der Eberstädter Nikolas Loeb (vorn) und der Darmstädter Tim Waldschmitt aufeineinander. Der Vergleich in der A-Junioren-Kreisliga ist mit 9:1 zwar eine klare Sache für Germania Eberstadt. Aber auch die Nachwuchsarbeit der DJK/SSG trägt Früchte.

Partystimmung trotz des 1:9

Junioren: Eberstadts A-Junioren dominieren zwar, aber auch der Nachwuchs von DJK/SSG Darmstadt blüht auf

Es war ein einseitiges, aber dennoch attraktives Fußballspiel. In der A-Junioren-Kreisliga Darmstadt kam Spitzenreiter Germania Eberstadt bei der DJK/SSG Darmstadt zu einem 9:1-Kantersieg und bleibt weiter an der Spitze der Liga.

Die Gastgeber mühten sich zwar redlich, hatten aber gegen das spielerisch überzeugend auftretende Team von Eberstadts neuem Trainer Hüseyin Sevim keine Chance. Bereits nach zehn Minuten hatte Eberstadts auffälligster Akteur Khalil Teymuri die Gäste mit 2:0 in Führung geschossen. Den Nachwuchsmann kennt Trainer Sevim bereits aus der gemeinsamen Zeit bei der SG Modau: Sevim trainierte dort die zweite Mannschaft, Teymuri kickte bei den A-Junioren – aber nur im Training.

Lange Wartezeit für Khalil Teymuri

Der junge Fußballer aus Afghanistan, 2015 mit der Flüchtlingswelle nach Deutschland gekommen, wechselte mit Sevim nach Eberstadt. Nach vielen Wochen des Wartens bekam er endlich einen Spielerpass durch den Hessischen Fußball-Verband ausgestellt und geht seither auf Torejagd. Dabei nimmt er für bis zu drei Trainingseinheiten in der Woche den Weg von Klein-Umstadt, wo er derzeit noch wohnt, nach Eberstadt auf sich.

Als Simon Perschke (16.) auf 3:0 erhöhte hatte, war das Spiel eigentlich schon gelaufen. Dennoch gab sich die DJK/SSG um ihre Trainer Jan Töns und Ali Demir nicht auf und versuchte dem Gegner, das Leben schwer zu machen. Nach der Pause ging es dann doch Schlag auf Schlag: Simon Perschke (56./77.), Philipp Christians (82.), Khalil Teymuri (89.) und Jelle Dielemann (90.) trafen für die Gäste. Für den DJK-Treffer war Marvik Dejounge verantwortlich.

Wohltuend, wie diszipliniert sich beide Mannschaften auf dem Platz verhielten. Das ganze Spiel hinweg kein böses Foul oder Meckern mit Gegenspieler oder Schiedsrichter. Von Lustlosigkeit bei der DJK/SSG wegen des eindeutigen Ergebnisses bereits zu einem frühen Zeitpunkt keine Spur. Ebenfalls bemerkenswert das Verhalten bei der Auswechslung von Spielern, die von der gesamten Mannschaft und der Bank beklatscht wurden. Das Konzept von Jans Töns, der mit Holger Fröhlich auch als Jugendleiter fungiert, in der zweiten Mannschaft selbst noch kickt und zudem als Schiedsrichter unterwegs ist, scheint aufgegangen zu sein: „Bis vor acht Jahren war unser Ruf doch etwas ramponiert. Spielabbrüche, Spielabsagen und einiges mehr waren kein gutes Markenzeichen. Seit der Zeit haben wir aber viel bewegt. Kinder und Jugendliche kommen zu uns, keiner wird weggeschickt. Wir sind weniger leistungsorientiert, deshalb kommen auch die Auswechselspieler immer zum Einsatz“. Mit 17 Jugendteams (davon sieben Mädchenmannschaften) stehen die Darmstädter im Jugendbereich mit an vorderster Stelle im Fußballkreis.

Auch Eberstadt gilt als Zentrum des Jugendfußballs

Etwas anders geht es da bei Germania Eberstadt zu. Deren Jugendleiter Günter Schmitt hat in den vergangenen Jahren mit einer eingespielten Mannschaft von Ehrenamtlichen ebenfalls viel bewegt. Mit den A-Junioren soll es jetzt nach oben gehen. Deshalb plant auch Trainer Sevim über die aktuelle Saison hinaus mit der Mannschaft, die das Potenzial für die Gruppenliga hat. Auch die Germania ist ein Zentrum des Jugendfußballs. 21 Mannschaften mit mehr als 400 Kindern und Jugendlichen sind aktiv, viele Trainer sind Inhaber der DFB-C-Lizenz. Dem Erfolg voraus geht jedoch vielfältiges Engagement einiger weniger in den Vereinen. Da ist vor allem die Nachhaltigkeit ebenso ein Thema wie die sportlichen Rahmenbedingungen in Form der Infrastruktur. Beide Vereine können mit jeweils einem Kunstrasenplatz aufwarten, was die Attraktivität erhöht.

Aktuell sehen sich beide Vereine in ihren Bemühungen im Jugendbereich bestätigt. Über das sportliche hinaus sollen die Jugendlichen an ihren Verein gebunden werden und am Vereinsleben teilnehmen. Gemeinsame Veranstaltungen sind da eine gute Gelegenheit, den Zusammenhalt zu fördern. Bei der DJK/SSG Darmstadt war das gleich nach dem Spiel angesagt. Trotz der Niederlage waren die Jugend- lichen nebst Freundinnen in Partystimmung. Im Vereinsheim wurde zur dritten Halbzeit angepfiffen.

Aufrufe: 018.9.2017, 13:00 Uhr
RedaktionAutor