2024-03-28T15:56:44.387Z

Interview
Rainer Gerlitz arbeitet mit seinem Team am Klassenerhalt. F: Rödel
Rainer Gerlitz arbeitet mit seinem Team am Klassenerhalt. F: Rödel

Gerlitz: Klassenverbleib wäre "eine Sensation"

Trainer des SV Buckenhofen betont Entwicklung seines jungen Teams und wirbt um Geduld

Sie hatten sich noch einmal viel vorgenommen für die letzte Landesliga-Partie des Jahres. Das Wetter machte den Fußballern des SV Buckenhofen aber einen Strich durch die Rechnung. So überwintern die Schützlinge von Trainer Rainer Gerlitz auf einem Abstiegsplatz.

Nicht nur, weil Rainer Gerlitz seit seinem Amtsantritt als Fußballtrainer in Buckenhofen gerne einmal im Jahr die kurze Anfahrt von seinem Wohnort zu seinem Ex-Verein Quelle Fürth macht, hätte er die für Sonntag angesetzte Begegnung — die Platzverhältnisse ließen wie andernorts jedoch kein Spiel zu — beim Tabellenfünften noch gerne ausgetragen. Dank eines Aufwärtstrends von elf Punkten aus den letzten sieben Partien kamen die Relegationsplätze wieder in Sichtweite. Zuvor hatte das junge Team neun Niederlagen in Folge einstecken müssen und war Tabellenletzter.

Dass sich der SVB kurz vor der Winterpause auf drei Zähler ans rettende Ufer herangekämpft hat, überrascht den hauptberuflich an der Nürnberger Bertolt-Brecht-Schule tätigen Fußballlehrer Gerlitz indes nicht: „Ich habe es immer wieder gesagt. Die Leistungen im Training stimmen. Wir haben im Wettkampf kleine entscheidende Fehler gemacht, waren aber nie weit weg vom Erfolg.“ Schon im Sommer sei klar gewesen, dass der Klassenverbleib der Mannschaft „eine kleine Sensation“ wäre. „Man muss sich nur anschauen, welche Qualität wir im zweiten Jahr in Folge durch Abgänge verloren haben. Das kannst du nicht einfach so ersetzen“, erklärt Gerlitz. Nach dem Offensivduo Jäckel/Roas 2012 (beide zum Jahn) zog es im Sommer 2013 neben Abwehrchef Kevin Woleman mit Sebastian Schäferlein und Adem Selmani erneut zwei wichtige Kreativspieler zum Stadtrivalen. Finanziell hat sich der Verein, der noch zu BOL-Zeiten einige auswärtige Spieler locken konnte, einen Sparkurs verordnet und mit Gerlitz ein Jugendkonzept auf dem Weg gebracht. Künftig sollen möglichst viele Eigengewächse den Sprung zu den Herren schaffen.

So wurden zur neuen Saison zehn Akteure eines mit zwei Aufstiegen in Folge erfolgreichen A-Jugend-Jahrgangs nach oben gezogen. Mit Jan-Phillip Kirsch verlässt hingegen ein vor eineinhalb Jahren von Gerlitz aus Burgfarrnbach geholtes und geformtes Talent wieder. Bedenken, dass andere Leistungsträger aufgrund der Tabellensituation das Weite suchen, hat der Trainer nicht: „Mit Spielerwechseln aus nachvollziehbaren Gründen muss man immer rechnen. Aber niemand wechselt, weil er keine Lust auf Abstiegskampf hat.“

Zum Jahreswechsel betont Gerlitz viel lieber den Entwicklungsprozess des letzten halben Jahres. Nach dem 0:6-Debakel zu Saisonbeginn gegen Buch habe man die Anzahl der Gegentore, oft resultierend aus individuellen Fehlern und Strafstößen senken können. „Es wäre blauäugig, immer vom einem auf den anderen Tag Fortschritte zu erwarten. Aber die Jungs haben aus ihren Fehlern gelernt“, sagt Gerlitz, der aus seinem Kollektiv niemand hervorheben möchte. Alle würden im Training jedenfalls für den Klassenerhalt arbeiten. Das Minimalziel Relegation sei möglich, am letzten Spieltag zu Hause könnte es gegen Mitkonkurrent Strullendorf zum Endspiel kommen. „Natürlich hatte ich vor der Saison die Hoffnung, dass wir vier oder fünf Teams hinter uns lassen“, gesteht der Coach, „aber prinzipiell darf uns der Saisonverlauf nicht überraschen.“ Dass auf der leiter Harald Neudecker gefunden ist, wirke sich laut Gerlitz nicht auf die Arbeit mit seinem Team aus: „Ich habe mit Edmund Knauer weiterhin meinen ersten Ansprechpartner. Um die Mannschaft ist alles organisiert.“

Aufrufe: 02.12.2013, 10:00 Uhr
Jonas Baier (NN FO)Autor