2024-04-25T14:35:39.956Z

Querpass
Toleranz und Weltoffenheit sind zwei wichtige Stützen des Amateurfußballs. Wir sprachen mit einem Spieler des FC livingroom Mainz über die aktuelle Situation F: Imruck
Toleranz und Weltoffenheit sind zwei wichtige Stützen des Amateurfußballs. Wir sprachen mit einem Spieler des FC livingroom Mainz über die aktuelle Situation F: Imruck

Gemeinsam Harmonie finden

Santiago Ballabriga vom FC Livingroom Mainz über eine Pflicht des Amateurfußballs +++ Hinwegblicken über kulturelle und religiöse Unterschiede

Er selbst hat in Deutschland noch nie negative Erfahrungen mit Diskriminierung oder Gewalt gemacht und hofft, dass es auch so bleiben wird. Dennoch bekommt Santiago Ballabriga vom FC Livingroom Mainz Bauchschmerzen, wenn er in diesen Tagen die Nachrichten verfolgt. Die Anschläge von Paris, die Demonstrationen für und gegen Pegida sind dem 27-Jährigen ein Dorn im Auge.

„Ich bin weder für, noch gegen Pegida. Aber ich bin für Toleranz und ein friedliches Zusammenleben der Religionen und Kulturen“, erklärt Ballabriga im FuPa-Interview. Mit dem FC Livingroom gehört der Argentinier einem kirchlichen Verein an, der ebendiese Werte vermitteln möchte: Auf dem Platz und abseits des Sports. „Wir Fußballer sind in der Lage unsere Toleranzbereitschaft zu zeigen und uns vorbildlich zu verhalten“, fährt er fort. In der C-Klasse Mainz-Bingen Ost I, der aktuellen Liga des FCL, spielen zahlreiche Vereine mit ausländischen Spielern.

Woche für Woche zeigt sich hier, dass man ohne Probleme zusammen seinen Sport ausüben kann. Auch für Ballabriga hat die Liga an jedem Spieltag Anschauungscharakter: „Es ist klar, dass es zwischen den Menschen kulturelle und religiöse Unterschiede gibt. Nichtsdestotrotz ist es absolut möglich Harmonie zu finden.“ Gerade durch den Fußball sei es möglich und nötig ein Zeichen für mehr Toleranz und Weltoffenheit zu setzen, so Ballabriga weiter. Die Emotionen seien beim Fußball normal, wichtig sei jedoch, sich immer vorbildlich und fair zu verhalten. Als Problem sieht Ballabriga in der Wahrnehmung des Islam durch Außenstehende: „Ich denke es ist schlecht, dass der Islam oft falsch Interpretiert wird. So viele Muslime leben hier ein ganz normales Leben. Es sind Einzelfälle, welche gleich Schlagzeilen machen.“

Der FC Livingroom, selbst ein kirchlicher Verein, lebt diese Weltoffenheit aus und trägt diesen Spirit durch verschiedene Events nach draußen. „Wir sind größtenteils Christen, hatten aber auch Muslime bei uns im Verein. Das ist Kein Problem, denn auf dem Platz sind wir alle gleich. Wir wollen alle Fußball spielen. Der Rest ist egal“, erklärt der Argentinier. Gottesliebe wolle man beim FCL erfahrbar machen. Durch Jugendturniere und Charity-Veranstaltungen will man die Toleranz und Zusammengehörigkeit der Kulturen auch weiterhin vorleben und in den Mainzer Raum heraustragen.

Aufrufe: 012.3.2015, 15:30 Uhr
Martin ImruckAutor