2024-04-24T13:20:38.835Z

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Bis Ende Oktober ist der SPiel- und Trainingsbetrieb in Woltersdorf gesichert, länger nicht. Foto: Katrin Matthias
Bis Ende Oktober ist der SPiel- und Trainingsbetrieb in Woltersdorf gesichert, länger nicht. Foto: Katrin Matthias

Es wird ernst: Woltersdorf droht Verlust des Vereinsgeländes

Der Hauptausschuss setzt dem Klub eine Frist bis Ende Oktober - wenn dann eine offene Rechnung nicht gezahlt wird, wird die Nutzungserlaubnis nicht verlängert.

Der Sportverein Woltersdorf wird unter den jetzigen Gegebenheiten bis Ende Oktober die Sportstätten des kommunalen Eigenbetriebs nutzen können - länger nicht. Wenn bis dahin nicht eine Einigung über die offene Nachforderung von etwas mehr als 11 000 Euro für die Nutzung von September 2016 bis Juli 2017 erzielt ist, wird die Anfang September vereinbarte vorläufige Nutzung nicht verlängert. Darauf hat sich der Woltersdorfer Hauptausschuss in großer Einigkeit verständigt.

Die Leiterin des Eigenbetriebs, Synke Altmann, wurde beauftragt, die ausstehende Zahlung anzumahnen, aber noch nicht in ein förmliches Mahnverfahren einzusteigen. Erwartet wird, so Bürgermeisterin Margitta Decker, dass der Verein sich bis zum nächsten Sozialausschuss am 25. September - oder spätestens bis zur Gemeindevertretung - zu der Abrechnung äußert. Sie war bis Mittwoch nicht bezahlt. Wie Synke Altmann mitteilte, habe es am Vormittag ein erstes Gespräch mit dem Verein zu der offenen Forderung gegeben. Der Sportverein hatte erklärt, man müsse die Abrechnung erst prüfen.

Der Verein soll übers Jahr rund 100 000 Euro Nutzungsgebühren an den kommunalen Eigenbetrieb Sport- und Freizeitanlagen zahlen und bekommt einen Zuschuss in Höhe von 50 000 Euro von der Gemeinde. Der Verein hat mehrfach beantragt, 8000 Euro mehr Zuschuss zu bekommen. Die Gemeindevertretung ist in dieser Frage gespalten. Bei Abstimmungen hat es indes wiederholt eine Mehrheit gegen die Mehrforderung des Vereins gegeben. Vor der Sommerpause kündigte der Verein den Nutzungsvertrag für August, in der Erwartung, damit Geld zu sparen. Diese Erwartung hat sich nicht erfüllt; es kam, im Gegenteil, zu der jetzt noch offenen Nachforderung.

Im Hauptausschuss wurden - nicht zum ersten Mal - Vorbehalte gegen die Vereinsführung deutlich. Bürgermeisterin Margitta Decker berichtete von einem Gespräch mit dem erweiterten Vorstand des Vereins. Mehrere Vertreter hätten sich überrascht darüber gezeigt, "wie viel wir schon getan haben, um dem Verein entgegenzukommen". Deutlicher wurde Sebastian Meskes (Linke): "Mein Vertrauen in Herrn Richter ist erschöpft." Gemeint war der Vorsitzende, Stefan Richter. Karl-Heinz Ponsel (Unser Woltersdorf) sagte, sein Vertrauen sei schon lange erschöpft. Er verlangte, der Verein müsse den Rechenschaftsbericht vorlegen, der auch ans Finanzamt gehe. In dem, was die Gemeinde bekomme, tauchten Trainer-Entschädigungen zum Beispiel nirgendwo auf.

Wie Synke Altmann berichtete, habe sich bereits im Laufe des Jahres abgezeichnet, dass als Folge erweiterter Nutzungszeiten auch höhere Zahlungen fällig werden würden. Stefan Bley (CDU) schlug erneut vor, die gesamte Vereinsförderung umzustellen. Das sei in Arbeit, sagte Margitta Decker, jetzt aber müsse man mit einer offenen Rechnung umgehen.

Aufrufe: 014.9.2017, 09:25 Uhr
MOZ.de / Joachim EggersAutor