2024-05-10T08:19:16.237Z

Kommentar
Der ASTV (in grün) hat die Gegner schon am ersten Spieltag geschockt.  Foto: Kuczera
Der ASTV (in grün) hat die Gegner schon am ersten Spieltag geschockt. Foto: Kuczera

Geld im Spiel

Der ASTV will im Raum Kelheim was bewegen

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Glückwunsch dem ATSV Kelheim zum Titel! Gewiss, die Grußadresse kommt etwas früh, aber nach dem ersten Auftritt der Wettberg-Truppe auf der Brand kann man sich kaum vorstellen, dass diese Auswahl zu stoppen ist. Landauf, landab wird der Kelheimer Weg heftig diskutiert. Keiner will dem ATSV abnehmen, dass Kicker wie Ex-Profi Tobias Schlauderer oder frühere Bayern- und Landesliga-Spieler für Gottes Lohn die Stiefel schnüren. Die Summenspiele gehen aufaddiert bis in die Tausende Euro. Der Verein spricht von geringen Aufwendungen für Kicker (Vertragsamateure) und Trainer. Die Frage, was stimmt, ist müßig. Selbst wenn der ATSV alles offen legen würde, wäre sofort vom „hintenrum zahlen“ die Rede.

Ist es tatsächlich verwerflich, wenn ein Spieler, der über Jahre – inklusive der Jugendzeit – intensiv an seiner fußballerischen Entwicklung gearbeitet hat, für sein Können etwas kriegt? Macht das den Amateurfußball kaputt? Wenn ein Verein Geld in die Hand nimmt, tut er es auf eigenes Risiko. Wie der Schuss nach hinten los gehen kann, sieht man an Hainsbach und Furth, die beide nun in der untersten Klasse auflaufen: keine Spieler aus dem eigenen Nachwuchs, ohne Euro keine auswärtigen Spieler. Geldscheine können solides Arbeiten vor allem im Jugendbereich nicht ersetzen. Aber der Mammon ist längst drin im Amateurbereich. Der ATSV wäre – wenn er denn zahlt – kein Einzelfall. Wer glaubt ernsthaft, dass talentierte Kicker für einen Händedruck auflaufen? Funktionäre berichten, dass die erste Frage von manch umworbenem Spieler lautet: „Was krieg’ ich bei euch“?

Der ATSV will etwas bewegen, die Wahl der Mittel ist seine Sache. Dem darbenden Kelheimer Fußball kann’s nur gut tun. Scheitert der Verein, wird sich das Mitleid in Grenzen halten.
Aufrufe: 06.8.2013, 08:03 Uhr
Martin RutrechtAutor