2024-04-25T14:35:39.956Z

Turnier
Totale Enttäuschung: Deggingens Kapitän Johannes Maier kann das Aus im Halbfinale nach 3:1-Führung nicht fassen. Foto: Schwabenpress
Totale Enttäuschung: Deggingens Kapitän Johannes Maier kann das Aus im Halbfinale nach 3:1-Führung nicht fassen. Foto: Schwabenpress
VR Bank Bodensee-Oberschwaben

Geislinger-Stadtderby im Täle

Stehauf-Männchen des SC Geislingen II ziehen ins Finale ein

GZ-Pokal: Die Stehauf-Männchen des SC Geislingen II kommen gegen Deggingen nach 1:3 zurück und gewinnen im Elfmeterschießen. TKSV steht nach mühsamem 2:1 gegen Hausen-Überkingen ebenfalls im Finale.

Das Endspiel um den GZ-Pokal am morgigen Donnerstag wird zu einer internen Geislinger Angelegenheit. Im Halbfinale gestern Abend vor 270 Zuschauern in Gruibingen setzte sich dien zweite Mannschaft des SC in einem hochdramatischen A-Liga-Duell gegen den TV Deggingen im Elfmeterschießen durch. Anschließend mühte sich der TKSV gegen den über weite Strecken gleichwertigen Außenseiter SG Hausen-Überkingen zu einem 2:1-Sieg.

Als Daniel Vögele den Ball mit einem spektakulären Volleyschuss aus 20 Metern zum 3:1 ins Geislinger Tor wuchtete (38.), stand der TVD mit eineinhalb Beinen im Finale. An eine Wende glaubte allenfalls noch einer. „Als Trainer muss ich das ja“, erklärt Naim Ponik. Dessen Schützlinge zeigten Moral und rannten weiter an. Als Thilo Mühlhäuser eine Ecke zum Anschlusstor einköpfte (49.), „wusste ich, dass auch noch der Ausgleich fällt“, sagt Ponik. Eine Minute später hätte schon alles vorbei sein können, Marc Rebmann traf aus drei Metern nur den Pfosten. Stattdessen belohnte sich der SC für seine Leidenschaft spät, Sezgin Karabyik verwandelte einen Foulelfmeter zum 3:3 (58.).

Vor dem Elfmeterschießen verbreitete Ponik seinen typischen Optimismus. Ihm war „klar“, dass die seinen das Elfmeterschießen gewinnen, weil nach dem Comeback das Momentum bei ihnen lag. Kollege Daniel Knaupp trauerte der vergebenen Entscheidung in der regulären Spielzeit nach und ging mit einem eher mulmigen Gefühl ins Shootout, weil der TVD „über nicht so viele gute Elferschützen“ verfügt. Seine Schützlinge bestätigten ihn. Der eigens zu diesem Anlass Sekunden vor Schluss eingewechselte Marcel Wiesner scheiterte an Jonas Pangerl, zuvor hatte schon Marc Aigner vorbei geschossen. Beim SC verwandelten alle Schützen sicher.

In einer zunächst eher von Taktik geprägten ersten Hälfte hatte Basri Ponik den SC mit einem nicht ganz unhaltbaren Frei­stoß in Führung gebracht (19.), die Timo Rebmann nach brillianter Vorarbeit seines Bruders Marc und Johannes Maier drei Minuten später ausglich. Marc Rebmann legte auch das 2:1 für Dominik Dzirson auf, nach Vögeles Kracher schien das Finale gebucht, aber der SC II gab einfach nicht auf.

Im Endspiel trifft der Sportclub auf den Ortsnachbarn und künftigen Klassenkameraden. A-Liga-Aufsteiger TKSV spielte aber längst nicht so begeisternd wie beim 4:2 gegen Bezirksligist TSV Obere Fils. Dabei hatte Trainer Hüseyin Sen die Seinen „extra davor gewarnt“, den B-Ligisten zu unterschätzen. Womöglich haben sie ihn nicht ganz ernst genommen, über 60 Minuten hinweg war die SG „läuferisch besser als wir“, gesteht Sen.

Kollege Murat Erzurum fühlt sich daher trotz des 1:2 „nicht als Verlierer“. Er freut sich, dass die Seinen gegen einen Favoriten „fast auf Augenhöhe“ mitgehalten haben. Sie steckten das 0:1 durch Tamer Toks viertes Turniertor (18.) nach perfektem Zuspiel von Ali Fidanboy unbeeindruckt weg. Sechs Minuten später gelang Vincenzo Barretta mit einem seiner vielen starken Standards der Ausgleich. Er schoss einen indirekten Freistoß aus 22 Metern direkt aufs Tor und hatte Glück, dass Keeper Ahmet Tokmak den Ball noch berührte, bevor er in den Winkel flog.

Im zweiten Durchgang ließ die SG nicht nach, versuchte sogar die Initiative zu ergreifen. „Die haben mehr gewollt, aber wir sind der TKSV und gewinnen eben“, tönt Sen im besten Geislinger Mia-san-mia-Jargon. Neun Minuten vor Schluss verwandelte Ergün Sevdi einen Foulelfmeter zum Siegtor, das sich in den Minuten zuvor nicht zwingend angedeutet hatte.

Murat Erzurum nimmt’s sportlich, die positiven Erkenntnisse überwiegen. Für ihn als Coach wie für die Spieler war der GZ-Pokal „eine Super-Erfahrung“. Zudem nimmt Hausen-Überkingen wie der TVD 200 Euro Prämie mit nach Hause. Am morgigen Donnerstag um 18.30 Uhr geht’s für die beiden Geislinger Teams um 650 Euro.

GZ-Pokal-Steno

HALBFINALE

TV Deggingen – SC Geislingen II 3:3 (1:1), i. E. 2:4. Tore: 0:1 Ponik (19.), 1:1 Timo Rebmann (22.), 2:1 Dzirson (33.), 3:1 Vögele (38.), 3:2 Mühlhäuser (49.), 3:3 Karabyik (58./Foulelfmeter). Elfmeterschießen: 1:0 Vögele, 1:1 Ponik, Marc Aigner schießt vorbei, 1:2 Mühlhäuser, 2:2 Niklas Weckerle, 2:3 Karabiyik, Pangerl hält gegen Wiesner, 2:4 Önder.

TKSV Geislingen – SG Hausen-Überkingen 2:1 (1:1). Tore: 1:0 Tamer Tok (18.), 1:1 Barretta (24.), 2:1 Ergün Sevdi (51./Foulelfmeter).

TORJÄGER

4 Tore
Tamer Tok (TKSV Geislingen)

Finale am Donnerstag

18.30 Uhr
SC Geislingen II – TKSV Geislingen

Aufrufe: 02.8.2017, 08:35 Uhr
NWZ / Von Thomas FriedrichAutor