2024-04-24T07:17:49.752Z

Relegation
Auf dem Weg in die Bezirksliga (neudeutsch #road2bzl) wollen Trainer Reinhard Brachert (rechts) und sein Assistent Thomas Weber (ganz links) in Wiesenbach gegen den TSV Babenhausen die letzte Ausfahrt nicht verpassen.  Foto: Walter Brugger
Auf dem Weg in die Bezirksliga (neudeutsch #road2bzl) wollen Trainer Reinhard Brachert (rechts) und sein Assistent Thomas Weber (ganz links) in Wiesenbach gegen den TSV Babenhausen die letzte Ausfahrt nicht verpassen. Foto: Walter Brugger

Geheimcode #road2bzl

Der TSV Zusmarshausen will auf der Straße zur Bezirksliga im alles entscheidenden Spiel gegen den TSV Babenhausen die letzte Ausfahrt nicht verpassen

Auf dem Weg in Richtung Bezirksliga befindet sich der TSV Zusmarshausen seit dem letzten Spieltag der Kreisliga West, als sie einen fulminanten Schlussspurt mit einem 7:2-Sieg beim TSV Wasserburg und der Vizemeisterschaft krönten. Seitdem haben sich die Kicker von Trainer Reinhard Brachert nicht von diesem Weg abbringen lassen. Im ersten Relegationsspiel wurde der FC Lauingen mit einem 2:1-Sieg zum Abstieg verurteilt, im zweiten dem BC Adelzhausen zum dritten Mal in Folge der Aufstieg vermasselt.
TSV Babenhausen – TSV Zusmarshausen (Fr., 18.30 Uhr in Wiesenbach)
Auf dieser „Road to Bezirksliga“ wie es neudeutsch im mit einem Hashtag vorangestellten Kauderwelsch aus Englisch, Zahlen und Abkürzungen (#road2bzl) heißt, will man nun die letzte Ausfahrt Wiesenbach nehmen. Dort nämlich trifft der TSV Zusmarshausen im alles entscheidenden Spiel auf den TSV Babenhausen.
Ob Trainer Reinhard Brachert weiß was ein Hashtag ist? „Ich muss nicht alles wissen“, lacht der 44-Jährige. Ob er die Bedeutung des Spruchbandes kennt, das zuletzt in Gersthofen hinter der Auswechselbank hing? Selbstverständlich! „Es gibt nur einen Weg in die Bezirksliga und der führt über den TSV Babenhausen“, sagt Brachert. „Das wird sehr schwer und wir sind in dieser Partie krasser Außenseiter. Aber wir freuen uns wahnsinnig darauf! Wir gehen die Sache positiv an und werden nochmals alles raushauen. Ob es reicht, werden wir sehen.“
Einer aus dieser jungen, Facebook- und Twitter-affinen Generation, für die Hashtags so selbstverständlich sind, wie für seinen Trainer Kämpfen und Laufen, ist Lukas Hohenberger. Der 20-jährige Torhüter wurde im Spiel gegen Lauingen vom Platz gestellt, hat dafür ein Spiel Sperre erhalten. Er steht also wieder zur Verfügung. Ob Brachert ihn oder Routinier Matthias Salvamoser, 35, der gegen Adelzhausen ausgeholfen hatte, zwischen die Pfosten stellt? Never chance a winning team – so lautet ein alter Fußballspruch. Doch Reinhard Brachert gibt sich ganz modern: „Er hat uns mit dahin geführt, wo wir jetzt stehen. Deshalb wird er spielen.“
Eines steht schon jetzt fest: der TSV Zusmarshausen wird in der kommenden Saison nicht mehr in der Kreisliga West spielen. Mit dem FC Lauingen, SV Ettenbeuren, TSV Burgau, der SSV Glött und SpVgg Wiesenbach stammen nämlich alle fünf Absteiger der Bezirksliga Nord aus dem Kreis Donau. Eine „übervolle“ Kreisliga West wird es laut Kreisspielleiter Rainer Zeiser nicht geben. Scheitert der TSV Zusmarshausen, erlischt das „Gastspielrecht“ im Kreis Donau und der TSV muss nach zwei Jahren zurück in den angestammten Kreis Augsburg. Schafft der TSV Zusmarshausen den Bezirksliga-Aufstieg, hätte sich dieses „Problem“ für beide Seiten erledigt.
Beim Relegationsgegner TSV Babenhausen herrscht nicht sonderlich viel Kenntnis über den Gegner, was auch der räumlichen Entfernung geschuldet ist. Die Formkurve der Babenhauser zeigte auch beim Spiel in Ronsberg deutlich nach oben, und so gilt es, sich auf die eigenen Stärken zu besinnen – und die sind eindeutig in der Lauffreude sowie der neu gewonnen Souveränität in der Abwehr zu finden. Stürmer Stefan Schlögel hat wegen der weiteren Partie erneut seinen Urlaub verschoben. Seine Kopfballstärke und Erfahrung sollen zum Sieg-Garanten werden.
Wie immer die Partie auch ausgeht: Aus Sicht des TSV Babenhausen muss am Relegationssystem des Bayerischen Fußball-Verbandes gezweifelt werden. Neun Mannschaften aus der Bezirksliga absteigen zu lassen und dabei noch drei Spiele bestreiten zu müssen, zeugen aus Sicht des TSV von wenig Fingerspitzengefühl, sondern geben vielmehr einen klaren Hinweis darauf, „was für ein eklatanter Fehler es war, die Bezirksoberliga abzuschaffen“.
Aufrufe: 05.6.2014, 22:32 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver Reiser/cahAutor