Hallo Marcus, gegen Wiesental musstest du mal wieder hinter dich greifen. Kennst du das Gefühl bei den vielen Spielen ohne Gegentor überhaupt noch?Marcus Bihn: Es war schon ein ungewöhnliches Gefühl, das muss ich schon zugeben, aber ich bin schon lange genug dabei, um zu wissen, dass jede Serie irgendwann zu Ende geht.
Gegen den TSV habt ihr das Spiel in der zweiten Halbzeit gedreht. Wie ging die Mannschaft mit dem ungewohnten Rückstand um?
Marcus: Natürlich ist es schwer, einem Rückstand hinterher zu laufen, aber die Mannschaft hat nie aufgegeben und immer an sich geglaubt. Am Ende hatten wir auch das nötige Quäntchen Glück auf unserer Seite.
Münzesheim spielt eine tolle Runde bisher. Schlägt sich das auch im Zuschauerzuspruch nieder? Wie war etwa der Besuch beim Oktoberfest-Spiel am Samstag?
Marcus: Die Zuschauerzahl ist schon deutlich gestiegen, aber wenn man oben steht, ist das auch normal. Allerdings kommt auch schnell Kritik auf, wenn ein Spiel mal nicht so gut läuft. Beim Oktoberfest waren nicht so viele Zuschauer da, da hätten wir mit einem Derby wohl besseren Zuspruch gehabt.
Insgesamt 27 Jahre spielten die FzG in der Bezirks- bzw. Kreisliga, zwischen 1990 und 2010 sogar 20 Jahre am Stück. In der Ewigen Tabelle belegt Münzesheim immer noch den zehnten Platz. Wie groß ist der Traum, in Bruchsals höchste Liga zurückzukehren?
Marcus: Der Traum lebt natürlich immer, klar. Wer steigt schon nicht gerne auf? Aber wir setzen uns nicht unter Druck und denken von Spiel zu Spiel, dann schauen wir mal, was am Ende dabei rauskommt.
Geballte Erfahrung bringt euer Defensivverbund mit dir, Spielertrainer Andreas Macelski und Ignazio Campo. Könnt ihr von den jungen Hasen in eurer Mannschaft manchmal doch noch was lernen?
Marcus: Der Zusammenhalt zwischen den Routiniers und den jungen Wilden passt. Gelernt hab' ich, wie man nach einem Sieg auch mal richtig feiert (schmunzelt).
Mit diesem Prunktstück habt ihr erst fünf Gegentore kassiert. Was ist euer Geheimnis?
Marcus: Die Mischung macht’s, aber natürlich spielt der Faktor Erfahrung eine große Rolle. Jedoch wäre auch die Defensive nur halb so viel wert, wenn nicht jeder Mannschaftsteil mit nach hinten arbeitet. Jeder gibt sein Bestes und nur so lässt man dem Gegner wenig Chancen.
Mit Torwarttrainer Boris Neumann hast du einen erfahrenen Mann an deiner Seite. Kannst du uns Einblicke in eure Trainingsabläufe geben?
Marcus: Das stimmt, sogar ich in meinem Alter kann noch was lernen. Er bereitet mich immer optimal auf das Spiel vor und steht mir mit Rat und Tat zur Seite. Er macht ein sehr interessantes und abwechslungsreiches Training und so macht es immer wieder Spaß.
Abschließend wollen wir mal sehen, was dein Wissen zur FzG so her gibt. Welchen Platz belegte Münzesheim in seiner ersten Bezirksligasaison?
Marcus: Mit der Historie bin ich leider nicht so bewandert, daher kann ich jetzt nur raten. Platz 7?
Wir hatten schon schlechtere Tipps. Münzesheim belegt in dieser Wertung Rang zehn. Zweite Frage: In ihrem insgesamt 14. Jahr in der A-Liga befinden sich die FzG. Wie viele Siege gab es in dieser Zeit?
Marcus: So um die 200, würde ich tippen.
Nicht ganz, die korrekte Antwort ist 169. Abschlussfrage: Wie viele Tore müsst ihr noch schießen, bis ihr die 800 in der A-Liga vollmacht?
Marcus: So um die 50 wahrscheinlich. Das ist aber auch wieder geraten (lacht).
Wirklich nicht schlecht. Es fehlen noch 60 Tore bis zum 800. Treffer. Vielen Dank für das Gespräch. Alles Gute!
Marcus: Ich danke auch, das hat mir sehr gefallen.
