2024-04-25T10:27:22.981Z

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Lenkte das Sontheimer Spiel im Mittelfeld: Daniel Gentner. FOTO: CHRISTIAN THUMM/HEIDENHEIMER ZEITUNG
Lenkte das Sontheimer Spiel im Mittelfeld: Daniel Gentner. FOTO: CHRISTIAN THUMM/HEIDENHEIMER ZEITUNG
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FV Sontheim: Viel Lob vom Gegner

0:1 gegen die Stuttgarter Kickers im WFV-Pokal +++ Torhüter ragt heraus

Trotz einer starken Leistung und eines überragenden Torhüters Manuel Renner verlor der FV Sontheim in der 1. Runde des WFV-Pokals gegen die favorisierten Stuttgarter Kickers 0:1.

Die x-te Aufführung des im Fußball allseits beliebten Stücks David gegen Goliath enttäuschte das Publikum nicht. Auch wenn die Begegnung in der ersten Runde des Pokal-Wettbewerbs des Württembergischen Fußballverbandes (WFV) zwischen dem FV Sontheim und den Stuttgarter Kickers einen ähnlichen Verlauf nahm, wie man es hätte vermuten können.

Zunächst drängten der favorisierte Oberligist aus dem Stuttgarter Stadtteil Degerloch auf einen schnellen Treffer, ließ dabei aber die nötige Präzision vermissen. Der Außenseiter schien dagegen zu Beginn zu großen Respekt zu haben, daher durfte man Daniel Gentners „Mehr Mut, Männer! Trauen!“ (16. Minute) durchaus als Weckruf verstehen, der allerdings zunächst nur wenig Gehör fand.

Die Gastgeber hielten zwar in der Defensive gut dagegen, fanden aber nach vorne kaum statt. Die erste Torchance hatte Spielertrainer Marcus Mattick, der den Ball unter Bedrängnis allerdings nicht aufs Tor brachte (26.). Drei Minuten später hätten die Stuttgarter Kickers in Führung gehen müssen, allerdings vergab Abdenour Amachaibou völlig freistehend. Insgesamt war es kein guter Tag des 31-Jährigen, der bereits in der 2. Liga auflief.

Elfmeter oder nicht?

Nach und nach konnten sich die Sontheimer etwas befreien und selbst Druck auf das gegnerische Tor ausüben. Und während so manch ein Kickers-Fan ungehaltener wurde, gingen die Gäste durch eine Standardsituation in Führung. Nach einem Freistoß von Michael Klauß sprang ein Sontheimer unter dem Ball durch und Patrick Auracher köpfte von Höhe des Elfmeterpunktes ein.

Eine Minute vor der Halbzeit kam Sebastian Schaller bei einem Zweikampf mit Sontheims Timo Kropp im Strafraum der Gastgeber zu Fall. Schiedsrichter Dennis Bauer ließ weiterspielen. Quasi mit dem Halbzeitpfiff parierte Sontheims Keeper Manuel Renner einen Kopfball von Tobias Feisthammel glänzend.

Nach dem Seitenwechsel gingen die Renner-Festspiele weiter. Der 25-Jährige trieb mit seinen Paraden besonders Stuttgarts Amachaibou fast zur Verzweiflung. Ein weiteres Mal war Manuel Renner aber dann doch geschlagen, doch Tobias Hörger rettete für ihn vor der Linie (52.).

Und während die Gastgeber sich hinten gegen die Offensiv-Übermacht stemmten, versuchten sie nach vorne Nadelstiche zu setzen. Die beste Sontheimer Gelegenheit zum Ausgleich vergab Philipp Schmid in der 65. Minute. Nachdem er einen Gegenspieler ins Leere laufen ließ, kam Schmid aus kurzer Distanz zum Abschluss. Doch Kickers-Torwart Ramon Castellucci parierte den Schuss reaktionsschnell. Knapp zehn Minuten später forderte Schmid einen Elfmeter, doch erneut entschied der Unparteiische auf weiterspielen.

Letztlich war die 0:1-Niederlage aus Sontheimer Sicht verdient, da sich die zwei Klassen höher spielenden Stuttgarter Kickers viele Tormöglichkeiten erarbeiteten und mehr Spielanteile besaßen. Dennoch konnten die Sontheimer erhobenen Hauptes das Spielfeld verlassen, hatten sie doch durch ihre aufopferungsvolle Spielweise die Partie bis zum Schlusspfiff offen gehalten.

„Es war eine bockstarke Leistung von uns“, lobte Sontheims Co-Trainer Matthias Mattick folgerichtig sein Team. Es sei klar gewesen, dass die Kickers bei Standards Vorteile haben würden. „Das war zwei-, dreimal der Fall, einmal hat's leider gescheppert“, so der 32-Jährige, der anfügte: „Nichtsdestotrotz war es eine bärenstarke Leistung auch vom Torwart, der drei, vier Weltklasse rausgeholt hat.“

Beide Seiten zufrieden

Die Gastgeber hätten es geschafft, das Spiel recht offen zu halten. Hätten aber auch davon profitiert, dass die Stuttgarter nicht konsequent genug waren. „Wir haben am oberen Limit gespielt. Das werden wir auch in der Liga machen müssen, um mithalten zu können“, so Matthias Mattick weiter. „Dass wir das können, haben wir heute gezeigt.“ Allerdings habe man auch gesehen: „Wenn Chancen da sind, müssen wir diese auch nutzen.“

Auch Tobias Flitsch sei „grundsätzlich“ mit dem Auftritt seiner Mannschaft zufrieden gewesen. „Das Engagement war in Ordnung. Wir wollten es ernst nehmen, das ist uns gelungen“, so der Trainer der Stuttgarter Kickers, der allerdings bemängelte: „Der Abschluss ist sicherlich nicht zufriedenstellend gewesen.“ Zudem zollte der 38–Jährige dem Gegner Respekt: „Man muss auch Sontheim ein Kompliment aussprechen. Vor allem dem Torwart. Das war natürlich schon zwei-, dreimal Wahnsinn, was er da rausgeholt hat.“

Aufrufe: 06.8.2018, 11:10 Uhr
Edgar Deibert/Heidenheimer ZeitungAutor