2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Steffen Wohlfahrt (hinten) bejubelt mit Jona Boneberger dessen Tor zur 1:0-Führung für Ravensburg. Am Ende kam der FV nicht über ein 2:2 hinaus. Rolf Schultes
Steffen Wohlfahrt (hinten) bejubelt mit Jona Boneberger dessen Tor zur 1:0-Führung für Ravensburg. Am Ende kam der FV nicht über ein 2:2 hinaus. Rolf Schultes
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FV Ravensburg vergibt Heimsieg

Ravensburg spielt in der Fußball-Oberliga gegen Pforzheim nur 2:2 – Jona Boneberger trifft doppelt

Ravensburg / tk - Der FV Ravensburg hat die Chance verpasst, in der Fußball-Oberliga an den Spitzenplätzen dranzubleiben. Die Ravensburger führten am Samstag im Heimspiel gegen den 1. CfR Pforzheim zweimal, mussten letztlich aber mit einem 2:2 zufrieden sein.

Zehn Minuten vor Schluss gab der FV die zwei Punkte doch noch aus der Hand. Burak Coban ging auf der rechten Seite ins Dribbling, anstatt den Ball zu klären. In der Mitte waren sich dann Thomas Zimmermann, Felix Hörger und Torwart Kevin Kraus irgendwie nicht einig, wer hingehen soll. Nutznießer war Pforzheims Toni Terell Suddoth, der den Ball an Kraus vorbeispitzelte und zum 2:2 ins leere Tor traf. "Ich dachte nicht, dass es in dieser Szene gefährlich werden kann", meinte Sebastian Mähr.

Tor nach 44 Sekunden

Am Ende dieses Samstags versuchten die Ravensburger, das Postive aus dem Unentschieden mitzunehmen. "Der Druck nach vorne war gut", sagte FV-Trainer Wolfram Eitel. "Trotz der vielen Ausfälle hat die Mannschaft gut gekämpft, ich muss ihr ein Kompliment machen." Neben den gesperrten Daniel Hörtkorn und Philipp Altmann fehlten Eitel die verletzten Rahman Soyudogru und Jascha Fiesel. Dennoch hätte der Beginn vor nur rund 300 Zuschauern im Stadion im Wiesental nicht besser sein können. Mit dem ersten Angriff schaffte Jona Boneberger, der sich auch von vier Gegenspielern nicht aufhalten ließ, das 1:0. "Da hatte ich schon schwarz gesehen", gestand Pforzheims Trainer Adis Herceg.

Doch nach dem Blitztor nach nur 44 Sekunden kamen kurioserweise die Gäste besser ins Spiel als der FV. Robert Stark verpasste den Ball nach einer Ecke von Akiyoshi Saito knapp, Ruben Reisig ließ eine Riesenchance liegen. Davor hatte FV-Torwart Kevin Kraus stark gegen Julian Grupp pariert. "Vielleicht haben wir ein bisschen zu viel Gas rausgenommen", sagte Boneberger. Nach rund einer halben Stunde hatte Ravensburg das Geschehen jedoch wieder gut im Griff – und hätte das zweite Tor nachlegen können. Steffen Wohlfarths Schuss wurde leicht abgefälscht und landete knapp neben dem Tor, nach einer starken Balleroberung von Wohlfarth schloss Burhan Soyudogru schwach ab. Soyudogru hatte in der 41. Minute noch eine gute Chance. "Da hätten wir das 2:0 machen müssen", meinte Eitel.

Hörger an den Pfosten

Das nächste Tor fiel nach rund 80 Sekunden im zweiten Durchgang – durch einen absolut sehenswerten Heber von Dominik Salz zum 1:1. "Ein sensationelles Tor", musste auch Eitel anerkennen. Doch das weckte den FV wieder auf. Hörger traf zwei Minuten später nur den Pfosten. In der 59. Minute brachte Harun Toprak den Eckball in die Mitte, Wohlfarths Kopfball wurde abgewehrt, im Nachschuss traf Boneberger zum 2:1. So richtig in den Griff bekam der FV die Gäste allerdings nicht. Und dann kam eben jene Szene in der 80. Minute. "Vielleicht hätten wir anders kommunizieren müssen", sagte Hörger rückblickend. "Unglücklich war zudem, dass ich dem Gegenspieler den Ball auch noch in den Lauf grätsche."

Die Ravensburger gaben jedoch alles – bestes Beispiel dafür war Toprak, der nach einem Sprint auf der rechten Seite kurz vor dem Ende Krämpfe in beiden Beinen bekam. In der Nachspielzeit sorgte eine Flanke von Robert Henning doch noch einmal für Gefahr, doch Robert Stark klärte den Ball – dann war Schluss. Über die Bewertung des Unentschiedens gab es anschließend unterschiedliche Ansichten. "Das 2:2 ist zwar bitter in der Entstehung, aber leistungsgerecht", meinte Doppeltorschütze Boneberger. Hörger dagegen sagte: "Das waren vermeidbare Gegentore, daher kann man schon von zwei verlorenen Punkten sprechen." Dass Hörger wohl für die Mehrheit beim FV sprach, zeigte die Körpersprache auf dem Rasen. Während die Pforzheimer über den Punktgewinn durchaus jubelten, sanken einige Ravensburger enttäuscht zu Boden. "Schade, dass wir zwei Führungen nicht nach Hause gebracht haben", so Eitel. "Aber es war ein spannendes und gutes Spiel."

FV Ravensburg – 1. CfR Pforzheim 2:2 (1:0) – Tore: 1:0 Jona Boneberger (1.), 1:1 Dominik Salz (47.), 2:1 Boneberger (59.), 2:2 Toni Terell Suddoth (80.) – Schiedsrichter: Maurice Kern (Stuttgart) – Zuschauer: 300 – FV: Kraus – Henning, Mähr, Hörger, Zimmermann – Toprak (85. Chrobok), Reiner, Boneberger, Coban (82. Broniszewski) – B. Soyudogru, Wohlfarth.

Aufrufe: 015.10.2017, 15:46 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Thorsten KernAutor