Ravensburger Zuschauer sorgen für Spielabbruch

"Das geht natürlich gar nicht, dass man Schiedsrichter in solch einer Form angeht", schimpfte FV-Trainer Wolfram Eitel. "Wir als Verein distanzieren uns auch deutlich von diesem Verhalten. Solche Idioten haben keine Daseinsberechtigung, wenn sie sich nicht mit uns freuen, sondern lieber mit dem Linienrichter diskutieren wollen." Direkt nach dem 4:2 durch Rahman Soyudogru begannen die Tumulte zwischen Gästeblock und Linienrichter.

Acht Zuschauer sorgen für Ärger

Schiedsrichter Paßlick schickte beide Mannschaften in die Kabinen. Die FV-Spieler und Trainer Eitel boten noch an, sich um die Störenfriede zu kümmern. "Es waren acht", so Eitel. "Acht! Im abgezäunten Bereich, da hätten wir vielleicht drauf einwirken können. Notfalls hätten wir sie entfernen können." Doch die Unparteiischen und auch der SV Spielberg ließen sich nicht mehr umstimmen. "Wir sind um 9 Uhr losgefahren, machen ein richtig gutes Spiel", so Eitel. "Und dann herrscht trotzdem Riesenfrust bei der Heimfahrt wegen einer Sache, für die wir noch nicht mal etwas können." Wie die Partie nun gewertet wird, muss das Sportgericht entscheiden. Sowohl der Schiedsrichter als auch beide Vereine müssen eine Stellungnahme abgeben.

Möglicherweise verliert der FV das Spiel am Grünen Tisch. Das wäre sehr bitter, denn am Samstag waren die Ravensburger klar auf Kurs Auswärtssieg. In der ersten Halbzeit war der FV den Spielbergern deutlich überlegen. In der zwölften Minute zeigte Ravensburg einen tollen Spielzug auf der linken Seite, den Pass von Jonas Wiest verwertete Soyudogru zum 1:0. Nach rund einer halben Stunde eroberte sich Thomas Zimmermann auf der linken Seite den Ball, zog in den Strafraum hinein und schlenzte den Ball in die lange Ecke zum 2:0. "Wir hätten sogar noch zwei Tore mehr schießen können", meinte Eitel.

Spielberg kommt zurück

Das geschah dann direkt nach der Pause. Nach einem Freistoß von Robert Henning köpfte Philipp Altmann den Ball zum 3:0 ins Spielberger Tor. Die Hausherren hatten zur Pause dreimal gewechselt, Trainer Peter Hogen sprach später von einer Lehrstunde für seine Mannschaft. Sein Team kam dann ins Spiel zurück. Alexander Zimmermann, einer der neuen Spieler, machte kurz nach dem 0:3 den Anschlusstreffer, nach einer Stunde verwandelte Riccardo di Piazza einen Elfmeter zum 2:3. Vorausgegangen war laut Schiedsrichter Paßlick ein Handspiel in der Ravensburger Mauer bei einem Spielberger Freistoß.

Doch von dem zweiten Gegentreffer ließ sich der FV nicht gänzlich aus der Ruhe bringen. Nach einer Gelb-Roten Karte war Spielberg in Unterzahl, drei Minuten später erhöhte Soyudogru auf 4:2. Harun Toprak hatte den Ball aus 25 Metern volley genommen, Torhüter Mathias Moritz zeigte eine starke Parade. Doch Wiest brachte den Ball wieder in den Strafraum, und Soyudogru spitzelte ihn ins Tor. Der FV war auf dem Weg zu den drei Punkten. Doch dann kam alles ganz anders. "Für die Mannschaft ist das ganz bitter", so Eitel.

SV Spielberg – FV Ravensburg Abbruch – Tore: 0:1 Rahman Soyudogru (12.), 0:2 Thomas Zimmermann (33.), 0:3 Philipp Altmann (46.), 1:3 Alexander Zimmermann (49.), 2:3 Riccardo Di Piazza (60., Handelfmeter), 2:4 Soyudogru (76.) – Schiedsrichter: Jakob Paßlick (Offenburg) – Zuschauer: 300 – Bes. Vork.: Gelb-Rote Karte für Spielberg (73., wdh. Foul), Schiedsrichter Paßlick bricht die Partie in der 76. Minute ab (Gäste-Zuschauer sollen Linienrichter beleidigt und beworfen haben) – FV: Mesic – Henning, Altmann, Mähr, Hörtkorn – Fetscher – Zimmermann (62. Toprak), Boneberger (72. Gruler), Gorte (67. Gbadamassi), Wiest – Soyudogru.