2024-05-08T14:46:11.570Z

Interview
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Im Viererpack zum SC Freiburg

„Vier U15 Jugendspieler des FV Ravensburg schaffen den Sprung zum Bundesligisten“

In der abgelaufenen Saison haben Sie noch dafür gesorgt, dass die C-Jugend des FV Ravensburg den Klassenerhalt schafft. Ab der kommenden Spielzeit kämpfen die Nachwuchskicker Paul Rothenhäusler (Amtzell), Emilio Kehrer (Ravensburg), Simon Rauscher (Friedrichshafen) und Nelson Votu (Meckenbeuren) dann beim SC Freiburg um Punkte, aber auch um Spielzeit im Nachwuchsteam des Bundesligisten. „Es zeigt einfach, was für nachhaltige Jugendarbeit wir beim FV Ravensburg leisten, dass gleich vier Spieler auf einmal den Sprung zum SC Freiburg geschafft haben“, erklärt der Verbindungstrainer Denis Menga. Auch Jugendleiter Wolfgang Grünhagel zeigt sich zufrieden:“Wir machen einen guten Job, und zwar alle, die beteiligt sind.“ Das Lob des Jugendleiters richtet sich gezielt auch an die beiden Trainer Jonas Salameh und Manuel Tolkmitt, unter deren Fittichen die vier Jugendspieler den Weg nach Freiburg gefunden haben. Geht es um die Fähigkeiten Ihrer vier Schützlingen, kommden die beiden aus dem Schwärmen kaum heraus.

„Simon Rauscher ist technisch perfekt“, meint Tolkmitt. „Außerdem zeigt er einen unbändigen Willen“, sagt Jonas Salameh, „er hat sich in der Oberliga immer durchgesetzt obwohl er zu den kleineren Spielern gehört.“ Co-Trainer Tolkmitt ergänzt:“Teilweise will er fast zu viel.“ Im Kontakt mit dem SCF war Rauscher schon länger, trainierte zusätzlich im Förderkader.“Meine Hinrunde war nicht so gut“, zeigt er sich selbstkritisch. „Aber als ich zum Rechtsverteidiger umgeschult wurde, lief es besser.“

Ebenfalls durch ein Leistungstief ging Nelson Votu. Sein Wechsel nach Freiburg wurde als letzter bekannt, war eine kleine Überraschung. „Bei Nelson stimmt schon vieles, er kann es auf jeden Fall in Freiburg packen“, sagt Salameh über seinen Linksaußen. Votu gibt sich kämpferisch:“Ich will und kann mich in allen Bereichen auf dem Platz noch verbessern.“

Abgezeichnet hatte sich der Sprung in den Profinachwuchs bei Emilio Kehrer, der auch schon mit der TSG Hoffenheim in Verbindung stand. „Emilio ist ein Bewegungstalent“, verrät Tolkmitt. „Er kann von Natur aus alles – ob mit oder ohne Ball. „ Zwölf Tore erzielte der Jungstürmer in der abgelaufenen Saison. „Wir haben eine gute Saison gespielt. Ich bin froh, dass ich der Mannschaft mit meinen Toren helfen konnte, den Klassenerhalt zu packen“, sagt Kehrer schon wie ein echter Profi-die Mannschaft steht immer im Vordergrund.

Fehlt noch einer:“unsere Cinderrella-Story“, wie Trainer Salameh es nennt. Doch Paul Rothenhäusler wechselt nicht als Aschenputtel, sondern als Oberliga-Torschützen-könig nach Freiburg. „Wir haben Ihn als Innenverteidiger mit Ausbaupotenzial aus Amtzell geholt. Es hätte sein können, er spielt in der Hinrunde überhaupt nicht.“ Stattdessen wurde Rothenhäusler im Trainingslager zum Stürmer umgeformt und schoss die Liga mit 19 Treffern in Grund und Boden. „Ich hab das immer noch nicht richtig realisiert“, beschreibt er seinen Wechsel. „Aber jetzt habe ich einfach nur Bock auf das Training und die Spiele mit dem SC.“


Die Einstellung zählt

Los geht es am 6.Juli mit dem Laktattest, am gleichen Wochenende folgt auch der Umzug. Emilio Kehrer kommt im Jugendinternat unter, für die drei anderen geht es in Gastfamilien. Dass es nicht immer einfach wird, dessen sind sie sich bewusst: „Die Trainingsstellung in Freiburg ist ganz anders“, verrät Rothenhäusler.

„Da geben alle immer hundert Prozent.“ Das Schwierigste sei, mit Rückschlägen umgehen zu können, meint Tolkmitt: „Ein Nachwuchsleistungszentrum ist ein Haifischbecken, es gehört dazu, dass auch mal was nicht klappt.“ Oder wie Jonas Salameh es ausdrückt:“ Das Talent hat sie nach Freiburg gebracht. Weiter bringst Sie nur Disziplin und Charakter.

(vorne von links: Nelson Votu, Emilio Kehrer, Simon Rauscher, Paul Rothenhäuslerhinten von links: Manuel Tolkmitt, Denis Menga, Jonas Salameh)

Aufrufe: 05.7.2017, 12:43 Uhr
Tobias WodniokAutor